B.L.’s 1.6. – Traumliebeskampf

18.35
Es hat sich dann doch endlich ausgeschwant heute mit der Leda und dem letzten verbliebenen auf-, doch nicht ausgesparten Stück, einem Zitat aus der Hypnerotomachia Polyphili [LINK]:
„Nella tabella dextra mirai exscalpto una insigne Matrona che dui ovi havea parturito […]. Degli quali uscia de uno una flammula, et de l’altro ovo due spectantissime stelle. […] In nel posteriore [fronte], el magno Iupiter, uno solerte pastore, in suo loco iudice collocava, excitato da esso, proximo ad uno lepidissimo fonte dormiente. Ove a tre nude et formosissime Dee, faceva iudicio. El quale dal operoso Cupidine seducto, alla sua facetissima genitrice el pome consentiva. […] Sopra de questo superbo et Triumphale vectabulo, vidi uno bianchissimo Cycno, negli amorosi amplexi d’una inclyta Nympha filiola de Theseo, d’incredibile bellecia formata, et cum el divino rostro obsculantise, demisse le ale, tegeva le parte denudate della ingenua Hera. Et cum divini et voluptici oblectamenti istavano delectabilmente iucundissimi ambi connexi, Et el divino Olore tra le delicate et nivee coxe collocato. La quale commodamente sedeva sopra dui Puluini di panno d’oro, exquisitamente di mollicula lanugine tomentati, cum tutti gli sumptuosi et ornanti correlarii opportuni. Et ella induta de vesta Nymphale subtile, de serico bianchissimo cun trama d’oro texto praeluccente Agli loci competnti elegante ornato de petre pretiose. Sencia defecto de qualunque cosa che ad incremento di dilecto venustamente concorre. Summamente agli intuenti conspicuo et delectabile“.
Woraus ich dann mit Hilfe [mich nervt, daß der Korrektor des Word-Programms mir ständig mein „mithilfe“ ankreidet, daß ich grad so sehe wie mein „aufgrund“…] einer alten französischen Übersetzung, die ich über Wikipedia im Internet fand, und des lateinischen Wörterbuchs, ohne das es nicht gegangen wäre, endlich diesen Text herausprokelte:
“Auf der Tafel rechts sah ich eine vortreffliche Matrone, die zwei Eier geboren hatte […]. Aus dem einen der beiden kam ein Flämmchen hervor, und aus dem anderen Ei zwei leuchtende Sterne. […] Auf der Rückseite weckte der große Jupiter einen tüchtigen Hirten, der bei einer zierlichen Quelle schlief, und berief ihn als Richter an seiner Statt, damit er über drei nackte und schön geformte Göttinnen urteile. Und der vom geschäftigen Cupido verführte Schäfer gestand den Apfel dessen Mutter zu. […] Oben auf dem prächtigen und triumphalen Karren sah ich einen weißen Schwan in liebender Umarmung mit einer vortrefflichen Nymphe, einer Tochter des Theseus und von unglaublicher Schönheit. Der Schwan küßte sie mit seinem göttlichen Schnabel, und mit den Flügeln bedeckte er die nackten Teile der leichtgläubigen Hera. Mit göttlicher, wonnevoller Ergötzlichkeit waren sie vergnüglich und freudig miteinander verbunden, und der göttliche Schwan lag zwischen den zarten und schneeweißen Schenkeln. Die Nymphe saß bequem auf zwei Polstern aus goldenem Tuch, die trefflich gefüllt waren mit weichem Flaum, und prächtig geschmückt mit allem, was gebührt. Und sie war bekleidet mit einem hauchdünnen Nymphenkleid von weißer Seide mit leuchtenden Goldfäden. An den entsprechenden Stellen war sie elegant geschmückt mit Edelsteinen. Es fehlte an nichts, was es zur Steigerung des Wohlgefallens und des Liebreizes bedarf. In höchstem Maße den Betrachtern in die Augen fallend und ergötzlich.“
Sicher wäre so etwas besser zu machen, aber die Umstände sind nie günstig und die Ansprüche des Auftraggebers reduzieren sich auf einen Termin, auf Lesbarkeit für einen Normalleser. Außerdem ist das Zitat in einen Essay eingebettet, also kann eine reine Lesbarmachung vielleicht doch ausreichend sein. Also weg damit und froh sein, es überhaupt hingekriegt zu haben. — Nur kurz außer Haus gewesen, um einzukaufen, denn morgen werden die Geschäfte wegen des Tags der Republik geschlossen sein. — Ich mache mir übrigens komische Sorgen: Wie die kommenden zwei Tage ohne alle Arbeit verbringen? Vielleicht sollte ich mich an den alten Spruch erinnern: Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche. Doch, doch, es gibt genug zu tun.

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