B.L.’s 14.6. – nicht ohne Schreibzweck

19.54
Ich habe mich oft bei Gelagen des Trinkens enthalten, um nicht die Kraft durch Trinken ohne Schreibzweck abzustumpfen.
JEAN PAUL, Vita-Buch

Er trinkt, wenn er schreibt, er kann nicht schreiben, ohne zu trinken. Daß ich am Tage nun nicht mehr trinken mag, verlegt mein Schreiben auf den Abend, den ich ja nun immer (? – ertappt! – und wenn mich nun eine Verehrerin besuchte, wo dann ließe ich dieses immer? im dicken Sack der Ausnahmen!) restlos frei habe, und lasse den Tag für die Brotarbeit und das Lesen. Abends ist dann ein Offenes. Das Spielen lauert nun auch, heute vielleicht sogar noch eine DVD, die ich beim Zeitschriftenhändler kaufte: „Lolita“ von Kubrick. Zwar schon gesehen, aber was mich reizt, wäre die englische Originalversion, für die man ja bei diesen DVDs auch immer optieren kann. Somit besitze ich nun sage und schreibe vier DVDs und alle von Kubrick. Das liegt daran, daß ich mich schlecht entscheiden kann, wofür meine 10 Euro oder so hinlegen. Zwar gibt’s auch einen Verleih in Amelia, aber dadurch, daß das 1 Euro pro 12 Stunden kosten soll, graut mir vor der ständigen Hektik des Immer-Rechtzeitig-Zurückbringens, und am Ende kostet’s auch noch Benzin. Dann schon lieber gelegentlich kaufen. Gut, also schreiben. Und auf ANHs Kommentar zu meinem gestrigen Eintrag wäre auch als Kommentarkommentar einzugehen, aber eher im Sinne einer näheren Erläuterung zu dem, was mich da umtreibt. Aber ich will jetzt nichts vorweg nehmen. Hm, indem ich über das Schreiben schrieb, scheine ich mich schon im Schreiben erschöpft zu haben. Merkwürdig. Vielleicht sollte ich sagen, daß ich doch langsam unzufrieden werde mit dem Essen, und daß ich mehrmals heute an ein Stück Fleisch dachte. Mit Kartoffeln. Ich könnte ja auch irgendwo essen gehen. Ab und zu. Ich muß mich mal erkundigen, was die Bar hier neben dem Lebensmittelladen unter „ristorazione veloce“ versteht. Ich nehme an, in der Mirkowelle aufgewärmte Tiefkühlnudelgerichte. Immer noch besser als die „warme Mahlzeit“ bei MacDonalds. Der Preis spielt natürlich auch eine Rolle. Das Arbeiten geht so fort: Frankfurt hat abgesagt, dafür bekam ich heute eine Klageschrift, wo u.a. von karibischen (Briefkasten-)Firmen die Rede ist; aber lang das Ding: 30 Seiten, obwohl: das Juristische übt einen gewissen sprachlichen Reiz auf mich aus (beim Übersetzen wohlgemerkt), es erfordert einen streng logischen Satzbau und stellt somit immer eine gewisse Herausforderung dar. Ich nahm’s also wieder mal an. Mir ist es jedenfalls lieber als so ein beliebiger Vatikan-Führer mit seinem Fingerzeigen nach da und nach rechts und nach links, in die Vorder- und Hintergründe und zum x-ten Mal (da freut sich jeder Führer-Schreiber) die „quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini“. — Nun gut, nach drei Glas Wein (Colli Amerini DOC) könnte ich so weiter schwafeln und mich ums Gedicht, um den Kommentarkommentar und die Poesia im ital. Blog [LINK] drücken, wo die letzten beiden Kommentare von ganz außerordentlichen (ital.) Blog-Dichterinnen stammen (ich will mal etwas von denen übersetzen… doch), deren Gedichte mich immer ganz dizzy machen.

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