B.L.’s 10.8. – große kleine und kleine große Steine, je nach dem

19.53
Die Etwaigkeiten. Die einem Tag glücklicherweise zu eigen. Manchmal auch unglücklicherweise. Man kann auch stolpern über die kleinen Steine im platten Land des Tagebuchs. Öde wie sonst nur die Bordüren der deutschen Autobahnen. Und speziell der einen von einst, der oft befahrenen: Helmstedt-Berlin. Mit Gesichtskontrolle. Dreilinden und Marienborn. Schöne Romantik in diesen Namen. Abstrahierte man jüngste Geschichte. Aber sie selbst bergen ja keine Tragik in sich, nicht für den Transitreisenden, nicht ihre aus einer Vorvergangenheit hervorgegangene Existenz als auch schon wieder Ikonen. Die Dörfer oder Städtchen haben damit nichts zu tun, sind dem in ihrem Fürsichsein enthoben. Für den Transitreisenden von einst sind’s einfach nur die nervenden Wartezeiten. Und der Zwang, seine Geschwindigkeit anzupassen. Irgendwie im Irgendwie habe ich diese Assoziationen, weil ich ganz woanders hinwill. Das Nervende vielleicht? Meine Schwägerin aus Brescia erzählte heute Beklagenswertes über O.’s Verhalten ihr gegenüber. Als ob nur sie immer im Recht wäre. Ich mochte vielleicht manchmal Beweggründe angeführt am Telefon, an dem sie es mir sagte, aber ansonsten sagte ich wohl sehr oft: „Ich weiß“. Darum sucht sie wohl auch das Gespräch mit mir. Nächste Woche wird sie wieder in der Nähe sein. Und fast im Gegenzug freue ich mich auf ein solches Gespräch. Es wird wohl auch sehr um die Familienverhältnisse gehen. Fast schon ein Unter-einer-Decke-stecken. Aber ich muß aufpassen. Jeder hat sein Fürsichsein. Andererseits besteht auch bei mir ein Bedürfnis, einer „Eingeweihten“ gegenüber mir Luft zu machen, ohne Angst zu haben, ins Fettnäpfchen zu treten. Jedenfalls vermittelt sie mir dieses Gefühl. Da sie ja selbst das Bedürfnis hatte, ihrem Unbehagen Luft zu machen. Mit der anderes Schwester aus Rieti wäre das nicht möglich, weil diese die Herzensschwester ist. Und die Mutter der Neffen hat von den drei anderen sowieso reichlich abgenabelt. Nunja, ich bin gespannt.
Ansonsten der nervenden, aber erfolglose Versuch, das eingetroffene DSL-Modem zu installieren, zu verbinden, zu konfigurieren… Am Ende mußte ich wieder wie sonst ins Internet. „Domani è un altro giorno”, wie der Schlußsatz in „Via col vento“ heißt. Womit ich „Vom Winde verweht“ meine. Sie meinen, es sei ein frustrierender Tag gewesen. Nicht die Bohne.

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