B.L.’s 2.9. (II) – Hinauf

20.59
Die Gefahr bei all dieser eingetretenen Ungebundenheit liegt auch in der plötzlichen Nichtverfügbarkeit einer sicheren Fickpartnerin. Ganz abgesehen davon, wie sehr das nun in den letzten Jahren zu einer Schimäre geworden war. Also fängt man an, sich die Frauen als Fickgelegenheiten vorzustellen. Alles völlig in der Phantasie meinetwegen des Mittagsdösens auf der Matratze, oder nach einer Fickstelle in einem Buch. Aber sobald ich mir dann einen runtergeholt habe, fällt alles Bildwerk in sich zusammen. Einzig die Freundin T. besteht diesen Test. Aber da ist eben Freundschaft. Die sich allerdings auch schon mal nicht gescheut hat, die Erotik sprechen zu lassen. Diese Beziehung hat insofern eine Sonderstellung, der ich dankbar bin. Auch O. taucht in diesen Phantasien auf. Was ich nicht unbedingt als unrealistisch einstufe. Allerdings habe ich eine große Hemmung derzeit, sie anzurufen. Das letzte Mal sah ich sie vor einem Monat. Und ihr letzter Anruf ging darum, ob ich ihr mein Auto für ein paar Tage zur Verfügung stellen könne, da sie ihrs zur Werkstatt bringen müsse. Aber wie ich andererseits gehört habe, war das Auto nun schon in der Werkstatt, während sie im August ein bißchen unterwegs war. Jedenfalls wurde nichts weiter darüber gesagt. Ansonsten bleibt der Tag damit verschont in seinem Gang. Es sind eben diese Momente, wo man an sich selbst herabblickt, und in denen dieses Herab nach einem Hinauf verlangt. Was ja durchaus auch ein Abbild dessen sein mag, was an Ich aufgepäppelt sein will. Die Erektion als Bestätigung.

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