B.L.’s 5.9. (II) – /

18.26
Ich mag ja diese Mails: „Der Kunde hat beschlossen, noch mit der Übersetzung zu warten“. Da habe ich natürlich sofort aufgehört zu arbeiten, und den ganzen Nachmittag nur noch lesend verbracht: „Traum von mehr bis minder schönen Frauen“, Becketts erster Roman, der noch kein Beckett ist. Auch paßt der Titel zu gewissen Äußerungen, die ich neulich hier von mir gab. Dann wieder ein Versuch (denn ich sagte mir: „Tue nicht so, als gäbe es nichts zu tun bzw. zu handeln: Nur im Handeln zeigt man sich und bringt Unangenehmes hinter sich.“), das DSL-Problem (der rote Faden derzeit in die Dschungel, scheint’s) einer Lösung zumindest näher zu bringen. Denn der Anschluß hatte nur eine Woche lang funktioniert, und nun nicht mehr. Die Einzelheiten möchte ich nicht wiederholen, ich habe sie schon zweimal am Telefon (Callcenter) wiederholt, und allein dieses Wiederholenmüssen hatte mich abgehalten, doch mal wieder anzurufen, da die letzte Woche vorgeschlagene Lösung nichts gefruchtet hat. Zumindest tagsüber wär’s mir allerdings doch sehr lieb, schnell mal recherchieren zu können, wie denn dieses oder jenes Gemälde nun auf Deutsch genannt wird. Oder wie man in der Provinz Bozen diesen oder jenen Ausdruck auf den dort zweisprachigen offiziellen Seiten wiedergibt. Obwohl die ja sehr österreichern. Bleibt im Moment eigentlich nur die eine Hälfte des x-ten Führers durch Rom zu Ende zu korrigieren, der mich durch den August begleitet hat (immerhin 160 Seiten). Diese Schlaksigkeit heute nachmittag half mir auch aus einer wahrscheinlich hypochondrischen Herzbeklemmung heraus, die nicht zuletzt durch die Nachricht über den Tod eines bekannten hiesigen TV-Showmans genährt wurde, den es in der letzten Nacht im Alter von 54 Jahren erwischt hat: Infarkt. — Für die nächste Nacht ist die Kamelhaardecke hervorzuholen. Und erstmals verbrachte ich den Tag bei geschlossener Balkontür. Allerdings sollte ich mir doch lieber keine Schmuddelhemden anziehen, denn sonst passiert’s, daß die Postbotin wie heute klingelt, und ich dann mit ungebügeltem Hemd dastehe, das auch noch grüne Flecken aufweist (ich hatte es mal an, als ich mit der Motorsense herumlärmte), und darunter das T-Shirt mit dem Halsausschnitt wie ein Slash: /. Allerdings musterte ich mich erst hinterher tadelnd im Spiegel.

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