Arbeitsjournal. Freitag, der 28. September 2007.

6.43 Uhr:
[Arbeitswohnung. Ernest Bloch, Suiten für Cello solo.]
Tief verschlafen. War aber auch erst nach eins im Bett, und die Grippe ging nun auch bei mir los. Ich hasse es, bekleidet zu schlafen, aber wenn sowas losgeht, trag ich im Bett sogar Socken. Den Wecker hab ich überhaupt nicht gehört, lag nur wach und völlig durchgeschwitzt um sechs mit offenen Augen da, Grippe/Husten aber waren ziemlich zurückgegangen. So bekommt dieses unangenehm lethargische Gestern nun immerhin ein anderes Licht und wird verständlich: Da bereitete sich was vor, und zwar so, daß es mich täuschte und ich ganz abendländisch/monotheistisch an den Geist, nicht aber an den Körper dachte. Nun, Metavirulent steht hier für den Notfall immer bereit.
Dennoch, auch so gerüstet, werde ich heute noch einmal etwas gedämpft arbeiten, aber aus schönem Anlaß: Mein Junge kommt von der Klassenfahrt zurück; wir werden ihn um elf von Bus und Schule abholen, und da will ich dann gern noch eine Stunde, vor dem Mittagsschlaf, mit ihm in der Familie beisammensein. Also lad ich jetzt mal alle Texte herunter, die mir >>>> Titania zur >>>> ANNO-Anthologie geschickt hat, drucke sie aus und les sie schon mal durch. Und mach mir Gedanken für die zu schreibende Rahmengeschichte. Von gestern nacht steht auf jeden Fall das:

Sie stand und sie reichte.

Sie stand und sie reichte das Tuch
Er aber nahm es und wußte




Ich wüßte gern, wie das weitergeht. Guten Morgen.

…. ich sehe gerade, >>>> Markus Hediger hat kommentiert. Und wie klug! Von einer fast weiblichen Schönheit ist sein Argument; weiblich, weil an Erde orientiert.

15.05 Uhr:
[Mahler VII, Tennstedt.]
Tief geschlafen. Schniefnase, aber ruhig jetzt auf die >>>> ANNO-Anthologie konzentriert; d.h. ich lese jetzt erst einmal die bislang entstandenen und mir hergesandten Texte. Ein Drittel hab ich schon gelesen. Ein sehr schöner, aber unbedingt lektoratsbedüftiger Text ist dabei, ich selbst sollte das Lektorat aber keineswegs übernehmen, ja dürfte dem/der Autor/in nicht einmal sagen, d a ß das einiges lektoratsbedüftig, und zwar dringend, i s t. Ich bin ja Teilnehmer unter Teilnehmern, zwar der Rahmenhandlung, aber eben auch nur Autor; man würde mir Anderes möglicherweise als unkollegial auslegen. Heikel. Ich hätt’s wissen müssen. Also eine entsprechende Mail an >>>> Titania schreiben, die die verantwortliche sozusagen Redakteurin, aber eben a u c h Beiträgerin ist.

Mahler VII.
Die Radikalität, mit der Tennstedt hier das Tempo nimmt und alles, was auch nur ungefähr gemütlich daherschlampen könnte, geradezu überrennt, ohne dabei aber in irgend einer Kontur undeutlich zu werden, ist hinreißend.

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Freitag, der 28. September 2007.

  1. Gesundheit! Gegen Grippe, lieber Herr Herbst hilft: impfen! Ist zwar aus alternativmedizinischer Sicht fragwürdig, aber schulmedizinisch wirksam. (Kann ich aus dreijähriger Impferfahrung bestätigen). Außerdem – wenn Sie mir die Ferndiagnose gestatten – tippe ich bei Ihnen auf einen grippalen Infekt. Gute Besserung!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .