Die Dschungel. Anderswelt.

Wieder alte Papier umgeschichtet. Wahrscheinlich wollte ich mich ihrer (nicht aller (auch wenn der Hintergedanke immer schon alles umfassen will)) wieder vergewissern: in die Hand nehmen, kurz überfliegen, und ab in die Kiste für spätere Verwendung. Was mir immer das Gefühl des Unfertigen beschert, weil des Ungeordneten, wahllos durcheinander Gewürfelten. Der einzige Plan dahinter bin ich am Ende immer selber. Als autobiographisches Sammelsurium. Wobei dann immer nur das aufzuckt, was da schriftlich noch irgendwie Spuren hinterlassen hat. Es sei denn, die Assoziationen bescheren dann auch noch unschriftliche Schlaglichter. Es kommt dann immer auf das Stichwort an. So kann man sich dann auch von Hinz zu Kunz hangeln. Da führt dann der Streit um eine Autoreparatur direkt zu von der Wäscherei daneben verhunzten Teppichen, und dann fängt man an zu überlegen, wo sie denn den einen Teppich gekauft hat, der jetzt meine Matratze vor den kalten Fußbodenfliesen schützt. Und unweigerlich hebt sich der Blick zur immer noch schranklosen Wand. — So die Papiere drehend und wendend ließ ich mich auch davon abhalten, doch noch ins Auto zu steigen und nach Terni zu fahren. Den PC hatte ich schon ausgestellt, die Internetverbindung ausgeschaltet (wobei ich dachte: „Jetzt reicht’s mit dem ständigen Lesen der Kommentare.“) Irgendein Einkaufszentrum hatte heute geöffnet, und ich wollte nach Klamotten sehen. Aber dann die Kombination Dunkelheit + Regen + Scheinwerferblenden, die Überlegung, daß ich am Dienstag sowieso durch Terni komme, das Magnetische der Papiere… Ich blieb hier. Bzw. bleibe hier. Nach der Zigarette noch ein hübscher Nina-Hagen-Nachhall: „Was soll ich denn aber in Afrika?“ — Der Freund hörte mal wieder kein Telefon, entweder läuft er durch Berlin, oder er sitzt in seinem Arbeitszimmer mit zugestöpselten Ohren und bei verriegelter Tür, denn das Telefon steht in einem anderen Zimmer. Er hat heute Geburtstag.