Der Blick in die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung dauerte gestern länger als üblich. ANH’s schöner, ganzseitiger Beitrag im >>>„Feuilleton extra“ über Karajan und ein Artikel zu Peter Kurzecks bisherigem Gesamtwerk, hier fand ich mein Urteil, vor allem was die Musikalität Kurzeckscher Sprache betrifft, durch fremde Worte bestätigt.
Ja, Kurzeck ist ein eigenwilliger Autor, der, haben sie sich einmal an seinen Texten festgebissen, einen unheimlichen Sog auf seine Leser ausübt. Den ganzen Sonntag verbrachte ich mit Kurzecks „ Kein Frühling“. Ein Textkonzert besonderer Art mussten da ihre Ohren, ich las begeistert vor, über sich ergehen lassen. Im Herd verbrannte derweil ein ganzes Blech Weihnachtsplätzchen. Nach zwei anstrengenden Tagen Arbeit an Rita und Pauls „litauischer Krankheit“ war Kurzecks Prosa wie eine Erholung. Das mittelhessische >>>Staufenberg der 50-iger Jahre in „Kein Frühling“ entspannte und führte uns durch den 1. Advent. Zum Abend leuchtete noch das Licht von ANH und Bruno, eröffnete ich ihr doch, dass ich vom 4. – 6. Januar in Berlin sein werde. Bis auf die Tatsache, dass ich, weil es wesentlich billiger gekommen wäre, hätte fliegen sollen, gab es keine Einwände. Jetzt brauche ich nur noch die Zusage von ANH, wegen der Übernachtung. Ich hoffe, er fühlt sich nicht überfallen. Einziger Trost für ihn: montgelas wird mit von der Partie sein.
Kurzeck, Peter. Kein Frühling.
Roman (erheblich erweiterte Neuauflage) 589 Seiten, geb., Fadenheftung.
ISBN-Nr: 978-3-87877-857-8. EUR 32,00 SFR 49,00
Erst in dieser um 12 Kapitel erweiterten Fassung liegt “Kein Frühling” nun in abgeschlossener Form vor. Der neu hinzugefügte, bisher unveröffentlichte Teil wurde 1991 mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet.