Die Dschungel. Anderswelt.

Nach wie vor ruhige Zeiten, bis auf 10 Seiten für übermorgen. Da bricht der Nachmittag regelmäßig ein, und es öffnen sich die Hohlräume des „all work and no play, makes Jack a dull boy“. Also Playtime. Auch sonst hohle Räume betreten: zuerst in den „Vertauschten Köpfen“ von Thomas Mann mit den beiden Selbstenthauptungen im Angesicht der Göttin Kali. Vielleicht auch schon vorher beim Lesen in der „Antigone“ in Hölderlins Übersetzung. Da bekam ich in die Phantasie diesen ehernen, zum Glühen gebrachten Stier mit dem Opfer darin projiziert. Urheber dieser Projektion wahrscheinlich: es. Ich weiß nicht mehr, wo und in welchem Zusammenhang das bei mir hängengeblieben ist. Eine irgendwie „auch archaische“ Erinnerung. Mir dann vorstellen, wie man die Qualen abkürzen könnte. Man müßte wohl versuchen, sich den Schädel zu zerschmettern. Wer war das doch gleich in Albans „Thetis“? Die das fertigbrachte. Und ein kurzer Flash: in einem Film, da wurde jemand in einen Backofen geschoben. Ja, es ging so blutig zu heute. Die letzte Höhle war allerdings harmlos dagegen: „Man konnte seine [Dreyers] Hand herumfummeln hören, und eine einzige birnenförmige Lampe erleuchtete hell einen Verkaufstisch. Der übrige Teil der Halle – ein endloses Labyrinth – blieb im Dunkel versunken […]“ in Nabokovs „König Dame Bube“. Und aus der Vergangenheit klopft nun auch ihr Kopf gegen den Rand des Bidets. Ein Nebenbei im Vergleich dazu die gestern völlig verdrängte Situation auf der Schnellstraße Richtung Bahnhof, als ich zum Überholen eines BMW ansetzte, der mich zwar vorher schon überholt hatte, nun aber langsamer fuhr und noch dazu hinter einem LKW. Der Kerl fing an, nach links auszuscheren, als ich schon mit der Motorhaube neben seinem Kofferraum war. Wildes Hupen meinerseits. Gas wegnehmen. Nichts passiert. Entschuldigendes Handheben seinerseits. Und „Idiot!“ denken.