8.1.08 11:33 – Di – Timbuktu – blauer Himmel

Wie ein Fluß, der in einer Karstlandschaft plötzlich aus dem Nichts auftaucht… nein, wie ein unterirdischer Fluß, der im Verborgenen fließt… ja, so möchte man das Verborgene gerne auch ein Nichts nennen. Was man nämlich nicht behandeln kann. Nur die Symptome lassen sich behandeln. Auch das hier ist nur wieder Symptom. Von etwas, das fließt. – Ich hoffe in diesem Moment eigentlich, daß ich nicht wieder dementiert werde, sobald ich das Internetcafé verlasse, wenn ich sage: der Himmel ist blau. Denn gestern verwandelte sich das wenige Blau in Schneeregen und mein unbeschirmtes Haupt in ein handtuchbedürftiges Haargestrüpp. Ein anderer Freund des Freundes kam am Nachmittag vorbei, und danach saßen wir wieder bis spät in die Nacht beisammen. Und an Material zum Vorlesen aus seinem Tagebuch, aus seinen Prosaarbeiten mangelt es nie. Zwei Flaschen trank ich – zwischen sieben Uhr abends und halb vier Uhr nachts. Allerdings bemerkte ich, daß das Sitzen in der Küche, in der keine Bücher stehen, mir eher behagt, als das Sitzen im Arbeitszimmer: da sitze ich dann schon eher wie einer, der darauf wartet, daß der Museumsführer anfängt, den Zeigestock zu schwingen und zu sagen: “Tip. This is the Museyroom.”

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