Arbeitsjournal. Donnerstag, der 1. Mai 2008.

5.10 Uhr:
[Arbeitswohnung. Ustvolskaja, Dona nobis pacem.]
Um 24 Uhr ins Bett, aus der vorletzten Britten-Suite warfen mich die Noten müdigkeitshalber hinaus, aber daß ich überhaupt so weit kam… Ich kann jetzt auch Am Terrarrium Musik hören, vor allem, wenn sich alle schlafen gelegt haben, und der Schaukelstuhl vor Goethe, Proust und y Gassett, die von meiner Mutter verblieben, erlaubt das Gefühl auszuspannen, und doch kann man arbeiten. Sowas ist für mich, der sein Lebtag Schreibtisch und Eßtisch vorgezogen, ein ganz neues Abendgefühl; mal sehn, wie lang das anhält. Überhaupt ist’s Am Terrarium rein „einrichtungstechnisch“ kommunikativer geworden. Allerdings auch enger; es muß, schon der Zwillinge wegen, ohnedies einmal eine andere Mietwohnung her.
Jedenfalls habe ich gestern begonnen, mich durch die >>>> Ustvolskaja zu hören, auf die – neben Ravels Tzigane – meine Musikentscheidung für das Marianne-Fritz-Hörstück nun gefallen ist, und ich habe auch schon Schnittnotate gemacht, nach denen ich übers Wochenende die Musiken vorschneiden kann. Nachher kommt meine Regieassistentin Schimansky hierher in die Arbeitswohnung, um elf, und bringt an Musiken (vor allem aber an O-Tönen) noch mit, wessen sie im Kölner WDR-Archiv noch fündig wurde; das hör ich dann auch noch mal durch.; vielleicht auch ein bißchen was mit ihr zusammen. Nachmittags will ich dann mit der Familie einen Maispaziergang machen, abends wieder an die Fritz. Und im Virtuellen Seminar gibt es >>>> einen neuen Text, den ich gleich durchsehen werde.

Leckrer latte macchiato das.

8.04 Uhr:
Durchgehört (der frühen Stunden wegen mit Kopfhörern) und die Notate für Vorschnitte dazu aufgeschrieben: >>>> Ustvolskaja: Dona nobis pacem, Dies irae, Benedictus, Sinfonien 2,3,4,5 und die 5 ein zweites Mal, Klaviersonaten 2, 5 und 6 (die nur eine runde Minute dauert), sowie das (ebenfalls sehr kurze) Oktett; (ich bin bei diesen Kürzen an Webern erinnert). Einige Leitmotive sind ohrenfällig.

Außerdam las ich >>>> Keuschnigs ausführliche Rezension zum Littell; seine Argumentation ist derart suggestiv, wiewohl eben argumentiert, daß es mir zur Zeit die Lust nimmt, >>>> damit weiterzumachen. Keuschnigs Rezension legt sehr nahe, daß >>>> Molosovsky recht hat, wenn er meine Leseperspektive interpretiert.

Und >>>> Ermls Text lektoriert.

Jetzt ans Cello.10.22 Uhr:
[Ustvolskaja, Trio.]
12.29 Uhr:
So, die Regieassistentin war hier und brachte noch Musiken mit, Juliane Klein und Rebecca Saunders; da werd ich dann nach dem Mittagsschlaf hineinhören. Es gibt noch etwas Konfusion mit den Sprecherterminen; so, wie Frau Schimansky es wollte, funktioniert es nicht; ich brauche für die beiden Sprachfugen die Sprecher alle gleichzeitig im Studio, und vorschieben auf den Montag mag ich die Fugen nicht; die Sprecher müssen erst einmal ganz im Text sein. Werde nachher telefonieren und dann alles mit dem WDR direkt abstimmen müssen. Jetzt aber erstmal auf die Couch.

nachmittags:
[Zusammen üben.]

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Donnerstag, der 1. Mai 2008.

    1. @Keuschnig. Das taten Sie auch nicht: mich abschrecken. Nur mein Interesse wurde müde (was aber auch an dem neuen Pynchon liegt, der fraglos auf einem völlig anderen Niveau als Littell schreibt). Immerhin war eine Kommentarfolge unter Ihrer Rezension eben der Anlaß, >>> dies hervorgehoben zu dokumentieren.

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