25.5.08 19:57 – So – knapp 24°C – knapp 24°C – es laut

Aber die Musik schweigt jetzt. Vielleicht gibt’s grad einen Imbiß für die Musiker, oder den DJ, oder es sind eh alle am Mampfen, so daß es erst nachher weiter geht. Es ist der letzte Abend der Festwoche. Am Vormittag schallte Platzkonzert, in das hinein eine SMS piepste. So ließ ich mich auf ein Mittagessen in Vasanello bei Orte ein, mit den Neffen, deren Mutter und einer ihrer Tanten. Die Straßen mit Blumenteppichen geschmückt. Der Hauptplatz voller Menschen: Mütter, Kinder, Väter, Alte, die allerdings zumeist auf den Stühlen vor den Bars. Da kam dann auch schon die Prozession aus der Kirche: ich sah die bleichen Christusleiber (doch, zwei waren es). Marienbanner. Hinter der ersten Abteilung die Knaben, hinter der zweiten die Mädchen, hinter der dritten die Frauen, hinter der vierten die Männer. Jeweils in zwei Reihen, rechts und links des Blumenteppichs in der Mitte der Straße. Von den Einladenden keine Spur. Aber das machte dann auch nichts. Bis sie mich anriefen und sagten, sie seien noch dabei, das Castello Orsini zu besichtigen. Also stand ich mitten auf dem Platz in der Sonne und schaute. Im Restaurant mit den Neffen die üblichen „ihr sollt“, „ihr sollt nicht“, „die können sich nicht benehmen“. Aber ich schlug mich auf ihre Seite und war fast versucht, es wie sie zu machen. Am Ende balgten wir am Tisch. Beim Rauchen hinterm Restaurant der Blick in eine Tuffsteinschlucht, die sich durch den Ort zu ziehen scheint: ein üppig grünes Hinab, in dem Vögel und Frösche mit ihrem Lärm fast die Ohren betäubten, aber nicht störten. Im Restaurant ein ausgestopfter Elchkopf, ein dito bzw. naturgetreu nachgebildeter Lachs… Etwas fehl am Platz mitten im tuffsteinigen Etrurien. Beim Weggehen bemerkte ich ein feilgebotenes Buch in einer skandinavischen Sprache, und fragte die eine hochgeschossene Bedienung mit dem in seiner Eigenart hübschen schmalen Gesicht, ob das Schwedisch sei. Nein, sagte sie, das sei Norwegisch. Das seien Rezepte ihres Vaters, der Norweger sei und dem das Restaurant gehöre! Nun ist mir auch klar, warum auf der Homepage von >>> Vasanello (Um die Fassade des ersten Stockwerks öffnet sich ein Paar Fenstern und um die anderen Stockwerken hinzukommen verschiedene dreifachen Lochen.)unter der norwegischen Flagge nach einem Übersetzer für Norwegisch gesucht wird. Leider zog sich das Essen etwas lang hin, so daß ich dann Schwierigkeiten hatte, wieder in die Arbeit hineinzufinden. Zuviel um die Ohren. In die Bredouille bringt mich auch das Angebot zu einem msn-Chat. Aber Cosenza ist weit weg. Mal seh’n, was die Müdigkeit mir eingibt… vorerst einen grünen Tee.

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