Arbeitsjournal. Montag, der 26. Mai 2008.

8.14 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Seit halb sechs an einer wieder mal kniffligen Stelle der zweiten Elegie; ich mußte noch mal zurückschlagen und abermals an das in die Hexameter eingebaute Sonett; schwierig sind die Übergänge; es darf kurze Pausen geben, aber immer nur als Vorhalt, nie etwas, das stockt. Wobei der erste Vers des Sonetts (erstes Quartett) und der letzte (zweites Terzett) selbst wieder hexametrisch sein sollen, so daß die Übergänge fließende sind. Da ich an der betreffenden Stelle das Sonett mit einem Doppelreim, nämlich einer daran angeschlossenen Zusatzzeile, geendet habe, habe ich nun ein Problem. Ich mag nämlich den Schlußsatz („Und bat in der Kunst um Vergebung“) nicht aufgeben, obwohl ich obendrein ein doppeltes „und“ habe, das mich nervt.
Eigentlich wollte ich jetzt ans Cello, aber ich hab mich so festgefressen.

23.33 Uhr:
[Am Terrarium.]
Schleppend geht es mit der Elegie weiter, aber weiter immerhin. Auch jetzt noch, abends/frühnachts, immer mal wieder auf die Verse geguckt, hier ein Wort geändert, dort ein Versmaß überprüft… manchmal denk ich, für eine so abschließende Arbeit ist es jetzt wieder zu früh in meinem Leben; Bamberg war eine Auszeit, die sich nicht prolongieren läßt, es sei denn, ich zöge mich einzwei Monate völlig irgendwohin zurück, um den Zustand wiederherzustellen. Da das ausgeschlossen ist, der Lebendigkeit halber schon, die Kinder erwarten dürfen, denk ich, vielleicht krieg ich das Ding überhaupt erst in Jahrzehnten fertig, sofern die mir noch bleiben, sagen wir drei oder vier. Die Idee, jetzt die Hexameter aufzubrechen, aber nicht einfach „so“, sondern durch andere Versmaße, einen Gang durch die Formen zu tun – über Kanzonen las ich gestern nach und kopierte mir die Poetik in eine Datei – , -diese Idee trägt ja durchaus und könnte erweitert werden… Jedenfalls kommt es mir momentan arg knapp vor bis zum Herbst, wo das Buch ja fertigsein soll, nicht etwa nur das Typoskript.
Einen ganz guten Tatort gesehen. Und lachen müssen, als ich >>>> Malos’ Kommentar las. Er hatte mir eine Mail geschrieben, nachdem er vorgestern nacht >>>> so großspurig angekündigt und beinah verlangt hatte, den Contributoren-Status zu bekommen, um am Tagebuch teilzunehmen. Heute kam eine weitere Mail, die er aber eben nicht in Die Dschungel stellte, obwohl er unterdessen das Recht dazu eingeräumt bekommen hatte. Da dacht ich mir, jetzt zwing ich ihn, übertrug die Mail in indirekte Rede, feilte ein bißchen, gab ihr einen Ton und stellte den Text ein, um zu schauen, was passieren wird. Und… nun ja, er hat recht: Jetzt wird er wohl beginnen müssen.

Hübsch ist übrigens >>>> das. „Jokers“, nie außerhalb Gotham Cities davon gehört.

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