29.5.08 20:12 – Do – 22°C – Mairegenschauer

O!, hab’ ich mich bedauert heute, nachdem ich gestern leicht betrunken nach dem Film, der mich wie die beiden anderen Male im Kino wieder hypnotisiert hat, was nicht zuletzt auch an den sich immer weitervariierenden Orgelklängen lag, die Türen zugeschlagen habe im Internet. Nun bin ich nirgends mehr angemeldet. Selbst einem „ciao“, das mir nach Tagen endlich rot im msn-Messenger erschien, vermochte ich nicht zu antworten, ich hätte die Finger nicht mehr koordinieren können. Also mußte ich auch dort kurzen Prozeß machen. Und betrat heute die Depression des Toten Meeres, mich zwingend, die Arbeit voranzutreiben. Was paßte. Es ging um Toiletten für Wohnwagen, Camper usw. Um all die Produkte, die den unangenehmen Gerüchen von Fäkalientanks den Garaus machen, bzw. dieses versprechen. Und es ging über Seiten, ich spürte fast alle diese Gerüche, war mittendrin. Da half kein Chlor, halfen weder Silberionen noch Zitrusduftnoten, nischt! Der beste Satz war immer noch dieser in seiner einzigartigen Tautologie: „Verbindet einen hervorragenden Geruchschutz mit ausgezeichneter Deodorant-Wirkung“, die vielleicht im Deutschen weniger evident ist als im Italienischen wegen „odore“ für Geruch, was dann zu einer hervorragenden Deodorant-Wirkung mit ausgezeichneter Deodorant-Wirkung wird. Das gibt es. Der, der’s verfaßt hat, wird sich schlau vorgekommen sein, als er das Synonym durch ein Synonym erklärte. Wahrscheinlich hat er auch Geld dafür bekommen. Es sei ihm gegönnt. – Auch ich habe heute Geld bekommen. Beim Notar. Auch da wollte ich mich zuvor bedauern, stellte mir wer weiß was für Szenen vor: Herzinfarkt, Tränen, die Adieus eines Nimmerwiedersehens, der Reinfall einer 20jährigen Geschichte. Beim Notar nämlich, die Abtretung meines Anteils am Haus auf dem Lande. Die grundlegende Lockerung und Ent-Dramatisierung erfolgte, als ich mich der Tür des Notars nähernd auf das Bimmeln des Handys antworten mußte: „Ich möchte dich an unsere Verabredung erinnern.“ – „Ich stehe vor der Tür.“ und bimmelte und sah, wie sie ihr Handy ausschaltete und wieder einsteckte. Es war Punkt halb sieben, die festgelegte Zeit. Scherzend dann mit dem Notar über die Aussprache meiner drei germanischen Vornamen, man begreift, die vielen H’s, das eine W, das tückische „ch“ des zweiten Taufnamens. Und mit all diesen vier Namen dreimal meine Unterschrift leisten: HHWS. He Has a Wanting Seed. Frei nach >>> Burgess. (“The conceit of this book is that the governors of a futuristic, terribly overcrowded world will do anything to discourage procreation”. (we’ve discouraged ourselves (Dominante Nummer eins))).

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