Die Balance von Malos. 3. 6. 18: 35. Dienstschluß.

zu k:

Ich könnte mir das Foto Ihrer Brüste auf dem Tisch ausdrucken und bei mir haben; dann wären Sie so nervös, daß ich Sie allein schon deshalb erkennen würde.

mir ging eher durch den kopf, dass Sie mich nicht anhand der bilder erkennen können…
und wenn sie meine brüste bei sich hätten (schon die wortwahl allein..), würd mich das nur halbunruhig machen, weil ja keiner weiss, wie meine aussehen!
schlau, nicht?!

Aber der Gedanke gefällt Ihnen.

gefällt mir der gedanke?… hm, wenn Sie’s so sagen…
mich beunruhigt eher, dass Sie mich auf meine primären geschlechtsmerkmale reduzieren

Das gehört zu dem Spiel. Ich will keine Beziehung, sondern Verfügung über Ihren Körper und die Lust, die Sie daran haben, daß ich verfüge. Ist Ihre Lust groß, wird es auch meine sein. Haben Sie diese Lust nicht, werde auch ich keine Lust haben und das Spiel abbrechen.

ich werd mir einfach am mittwoch bei zeiten ein geruhsames beobachtungsplätzchen suchen und der dinge harren, die da kommen mögen.
und etwa drei stunden später:

ich weiss von mir, dass meine lust mit einem sehr starken schamgefühl besetzt ist. es fällt mir schwer, das mir (und damit auch Ihnen) einzugestehen. daraus ergibt sich ein bedrohlich großes potential an demütigung…

doch zu a:

ich klingelte. Es wurde nicht gefragt, sondern kommentarlos der türöffner betätigt. es war fast halb zehn. einiger betrieb auf der straße. Ich stellte die haustür innen fest, dann betrachtete ich meinen wagen, der direkt vor dem ein gang seinen parkplatz gefunden hatte. ich rauchte einen zigarillo. es ging darum, die zeit zu dehnen. die frau mußte raum für ihre vorkehrungen bekommen. und sie sollte warten. nicht, weil ich sie quälen wollte, sondern weil sie die wartequal erregen würde. vorausgesetzt, sie hielt sich an meine vorschrift, wie sie sich inszenieren sollte.

es ging ein deutlicher sog von der offenstehenden haustür aus. dunkel war es dahinter, obwohl der abend selbst noch nicht dunkel war. ich sah das matte dunkle polier des treppengeländers schimmern. ich erinnerte mich an einen einsatz in stockholm. das gefühl war ausgesprochen ähnlich, nur daß ich seit jahren schon keine waffe mehr trage. ich erinnerte mich an das gesicht dieser frau, als wir sie hinunterbrachten und sie mit niemandem sprach. und wie sie dann fortschreiten wollte. (ja, herbst, daher kennen wir uns. ich war es, der ihnen das erzählt hat. fällt der groschen nun?)

dann ging ich rauf. ich wusste nicht, welcher stock. es musste eine tür sein, die nur angelehnt war. sie war nur angelehnt. es kam kirchenmusik heraus, ich glaube bach. ich klopfte nicht, sondern drückte die tür auf und trat ein. es roch nach einer räucherkerze. im flur war kein licht. alle türen, drei oder vier, waren geschlossen. ich machte licht, der schalter war gleich rechts neben dem türstock.
sehr gepflegt, auf der garderobe stand ein blumenstrauss vor dem hohen spiegel. rechts lehnte ein rennrad. davor standen sneakers, und ein jutebeutel lag da, aus dem ein grünes tshirt oder pollunder heraussah. gegenüber lagen durcheinander drei oder vier paar pumps. die musik kam von der letzten tür.

ich öffnete. in der mitte stand auf dem riesigen flokati die frau.

Es ist ein ziemlich großes zimmer, rar möbliert. eine couch, ein couchtisch, zwei sessel, die mehr sitze als sessel sind, ein esstisch aus stahl mit sechs stühlen. auf dem couchtisch war die räucherkerze fast abgebrannt, fisselte aber noch dürren rauch, der steil aufstieg. auf dem esstisch ein weiterer strauss blumen, langstielige mit fetten roten blüten, in einer so ausladenden vase, dass man sie grade so umarmen könnte. daneben ein leuchter mit brennenden kerzen. drucke an den wänden: kandinski, picasso und so etwas, ausserdem ein grosses plakat der moma in berlin. auf der couchlehne sass ein alter teddybär. auf einem sideboard, metallen wie der tisch, stand die kleine anlage, aus deren boxen die musik kam. die fenster, zum hof hin, waren geschlossen, die vorhänge vorgezogen.

ich schloss die tür, grüsste nicht, blieb stehen und sah mir die frau an.

sie war, wie ich verlangt hatte, nackt und hatte sich einen grauen schal um die augen gebunden. sie stand leicht unruhig da, das war mein eindruck, als fiele es ihr schwer, das gleichgewicht zu halten. man sah, dass ihr becken für die hagere, aufgeschossene gestalt zu breit war. die brüste hingen deutlich, hatten aber etwas schwellendes. die frau hatte ein strahlenpiercing angelegt, das war von der tür aus aber noch nicht zu sehen. mir war es sowieso zu dämmrig hier.
ich wartete einen moment, dann ging ich zu den fenstern und zog die gardinen auf und drehte mich wieder um. mir lag auf der Zunge, ihr zu sagen, dass sie nicht sprechen sollte, aber das wäre unnötig gewesen. ich ging auf sie zu, nahe an sie heran und berührte sie. ich hatte mich geirrt. sie zitterte nicht. sie stand gerade und unbeweglich da. “die beine etwas auseinander”, sagte ich. sie folgte. ein faden geschlechtsflüssigkeit zog sich von ihrer Spalte zum rechten oberschenkel.
die spitzen des piercings waren derart scharf, daß sie mir in die Finger stachen, als ich die brustwarzen langziehen wollte. die frau beherrschte sich, sie ist wirklich ausgesprochen beherrscht. aber ich hörte, wie ihr atem schwerer ging.
“nicht sprechen, nur nicken oder den kopf schütteln”, sagte ich. “soll ich mir diese brüste nehmen?” sie nickte. “sie stehen mir frei zur verfügung?” sie nickte. “ihr arsch steht mir zur verfügung, ihr mund steht mir zur verfügung, ihre möse steht zu meiner verfügung?” sie nickte. “ich bin ein völlig fremder”, sagte ich. “sie liefern sich einem völlig fremden aus. und wollen trotzdem gehorchen?” sie nickte.
“das ist gefährlich”, sagte ich. sie nickte.

ich blieb bis halb drei uhr nachts. die augenbinde habe ich ihr nicht lange gelassen. sie sollte mich ansehen. sie hat mich vom boden aufgeleckt. restlos. hat aufgesehen dabei. hat “mehr!” gefordert. da wusste ich, dass ich gut daran getan hatte, sie nicht wirklich gefickt zu haben.

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