der kopfschmerz ging, aber die übelkeit kam und ist geblieben. ich habe im kontor angerufen und meine termine absagen lassen, die vorhänge zugezogen. so sitze ich am tisch und versuche, mich zu konzentrieren. ich konnte nicht einschlafen, alle geräusche von draußen verstärken sich furchtbar. jeder schritt, der hochdringt, knirscht durch meinen kopf. ich kann die geräusche nicht trennen. sie werden breiig, eine zähflüssige masse, die von ohr zu ohr ätzend durch mich durchzieht. was hilft, ist kühle. aber die ist jetzt bei tag nicht zu haben. und bei nacht ist die schlaflosigkeit.
es gibt keinen physischen befund. ich habe das untersuchen lassen, als ich nach deutschland zurückgekommen bin. es war schon schlimmer. die anfälle haben ihre ruheperiode in den vergangenen zehn jahren deutlich verlängert. aber das hilft mir nicht, wenn einer kommt. es kommt ohne jede vorwarnung.
ich will nicht, dass mich jemand so sieht.
es geht vorbei. aber ich kann k so auf keinen fall treffen. ich habe einen ekel, mit jemand anderem zu sprechen als mir selbst.
es gibt keine erklärung. es fing in afrika an. ich weiss aber nicht wann. ich werde mich auf das sofa legen und die augen schließen. warten dass es vorbeigeht. schmerz ist nichts als ein anderer zustand von zeit. wie haft. wenn man das weiss, kommt man durch.
ich kann mir gut vorstellen, dass der anfall eben nicht ohne jede vorwarnung kommt. es ist ein regulationsproblem im zusammenspiel von sympatikus und parasympatikus. nicht schmerz an sich in ein anderer zustand von zeit, seine aura schafft ihn… vorher, während, und nachher.
Eine Erinnerung? Eines zwischen dir und dem, was du warst?
Was du schon vergessen wolltest, als es geschah?
Woran sich selbst einer wie du nicht erinnern möchte?
Ich war nicht einmal zehn, Malos.
Hast du viele Tote gesehen, Malos? Dies aber überstieg dich.
Ich habe dich gesucht, Malos.