es geht mir wieder besser…

…. da kam aber wirklich alles auf einmal. die neumondphase, in der mein energiepegel immer gnadenlos runterfährt, die menses, mein biorhythmus, der druck im job, der durch das verhalten der kollegin unter:mauert wurde, und eine im hintergrund begleitende traurigkeit, die jetzt erst beginnt sich zu erhellen. eine so schwierige arbeitswoche war das. mein chef ist sehr nachdenklich und still. die kollegin diskreditiert ihn eindeutig bei der mannschaft, sie gehört zu den stimmungsmacherInnen. sie schafft es im augenblick einen tenor entstehen zu lassen, der meinem chef ins mark geht. nächste woche findet mal wieder ein gespräch statt, aber ein nicht nur mit der kollegin geführtes. ich schlug ihm vor, alle beteiligten an einen tisch zu setzen. ich selbst wusch zwei kollegen derart den kopf, daß sie hinterher still waren: „daran haben wir überhaupt nicht gedacht.“ nein… haben sie nicht. ihnen ist auch nicht klar, daß sie mit ihrer eigenen realiät schwanger gehen, und diese öffentlich austragen. es wird nicht darüber nachgedacht, daß der neue chef eben keine 20jährige firmenprozesserfahrung hat. „na ja… sie müssen ihren chef ja auch in schutz nehmen.“ „das ist kein in schutz nehmen, ich habe jetzt den dritten neuen chef, und erlebe das dritte mal die gleichen reaktionen der alten mannschaft. immer wird der neue chef mit dem alten verglichen. sie können beide nicht miteinander vergleichen, und gerade weil s i e diese langjährige firmenerfahrung haben, sollte es ihnen möglich sein, anders reagieren zu können. wenn sie 500.000 euro unterschreiben müssten, würden sie doch auch kontrollieren und sicherstellen wollen, daß das, was sie da unterschreiben, einen rechtlich abgesicherten hintergrund hat, oder?“
einem anderen kollegen rettete ich seinen beim chef entstandenen eindruck ein wenig. er hat keine sekretärin, bräuchte aber dringend eine. drei seiner selbst geschriebenen briefe brachte ich vor der benötigten unterschrift wieder zu ihm runter. alle fehlerhaftigkeiten in der grammatik und formatierung korrigiert. es war ihm sehr peinlich, und sehr aufgeregt war er, weshalb er häufig stottert, was das ganze für ihn noch schlimmer macht. ich beruhigte ihn: „wissen sie, ich habe einen freund, der stottert. lassen sie sich zeit, und beruhigen sie sich. ich höre zu. sie müssen jetzt auch garnichts sagen… es ist in ordnung, so wie es ist. lassen sie ihre briefe von den praktikanten schreiben und sagen sie denen, daß wir im intranet markenaufgeladene briefvorlagen haben, diese sollen sie benutzen. sie finden dort auch die vorgeschriebene formatierung.“ er beruhigte sich tatsächlich, zum ende des gespräches konnte er fast flüssig sprechen… und wieder lächeln. wenig später legte er mir die schreiben noch einmal auf den tisch: „würden sie bitte nochmal drüberschauen?“ „ja… so ist das sehr schön.“ und noch ein wenig später rief er noch einmal an und bedankte sich bei mir. das mit dem stotternden freund war allerdings von mir total gelogen… hilft in solchen momenten aber sehr gut.
im augenblick lese ich von jules verne „twenty thousand leagues under the sea“. ich habe es mir in englisch besorgt. beide übersetzungen, die deutsche und die englische vor mir liegend, habe ich das problem, daß sich bei mir kein gefühl für die englische sprache einstellen will. ich lese das, ich verstehe das… schaue mir den deutschen text an, dann wieder den englischen. ich will etwas greifen, anfassen, berühren, und merke dann, daß ich es nicht spüren kann. ich habe kein problem damit, englische briefe zu verfassen, auch korrigiere ich häufig die von meinem chef an die chinesen vorgeschriebenen, weil die chinesen ja immer eine etwas blumige sprache brauchen, oder auch die metapher. ich telefoniere häufig mit mitarbeitern aus den anderen ländern, aber es ist irgendwie alles so mechanisch. vielleicht fahr ich im herbst mit einer kollegin nach irland, in den südwesten… cork… dinglebay, um dort sprachferien zu verbringen, eventuell hilft mir das weiter. es ist wirklich ein ganz eigenes gefühl, was mir da im weg steht. aber lächeln muß ich beim lesen häufiger, weil mir wieder bestätigt wird, wie oft schon die fiktion der wissenschaft auf den weg half.

… ich werde jetzt den beginn des ersten satzes meiner einträge immer in den titel schreiben. mir wurde von zweiter seite gesagt, daß mein html-tag, den ich immer vor meine texte setze, weil mir die ausgefranste rechte textlinie immer nicht gefällt, den feed ungünstig erscheinen läßt. mein letzter eintrag hatte aus diesem grund das aussehen von http://litblogs.net zerschossen, wofür ich mich gern entschuldigen möchte.

nachtrag: … ja, es funktioniert besser so, vielleicht lag es auch daran, daß ich immer keinen titel verwendet habe. ich mag titel nicht so gern, weil sie in/den tag immer so (r)ein:fassen.