Août, 2me.

„…fast ganz des Lichts deines Bildes beraubt.“

Las ich und musste weinen. Wenn wir doch Menschen sind und ich weiss manchmal nicht mehr, was das ist. Gérard ruft jetzt dauernd an. Kai ruft auch dauernd an. Und noch ein dritter. Ich gucke in den Spiegel und sehe meine Grußmutter. Ich sehe sie ganz deutlich, als wäre meine eigene Haut nur als ein Transparent über ihre gezogen, und man muss nur die Beleuchtung ändern, und sie scheint durch.

Gestern nahm Frau L. auf der Station ganz plötzlich meine Hand. Sie sagte nichts. Ich dachte erst, sie sei aufgewacht. Aber sie war ganz offensichtlich immer noch im Koma, aus dem sie, glauben wir alle, nicht mehr aufwachen wird. Sie ist so alt wie meine Großmutter geworden ist. Ich habe mir das nicht eingebildet, dass sie meine Hand nahm, ich weiß das. Alle sagen, ich hätte fantasiert. Aber sie hat sie fast fünf Minuten lang gehalten. Jetzt stirbt sie, habe ich gedacht. Aber sie starb nicht, die Hand ließ nur los. Ich habe Frau L. nicht verstanden. Sie wollte mir etwas sagen, habe ich gedacht, als ich heimfuhr.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .