Arbeitsjournal. 9. August 2008.

5.07 Uhr:
[Arbeitswohnung. Claus-Steffen Mahnkopf, Kammerkonzert.]
Gestern nacht war’s dann eins, die Freunde verließen das Terrarium gegen zwölf, ich brachte noch die Küche in Schuß. Um halb fünf ohne ein Problem hoch, selbst der Morgenjieper auf die erste Zigarette hält sich in Grenzen, ist freilich spürbar. Immerhin schmeckt der latte macchiato auch ohne.
Bevor ich gestern die Arbeitswohnung verließ, hatte ich noch ein häßliches Gespräch mit Jürgen Jesse von der >>>> Galerie Jesse, der Edition also der AEOLIA. Ich wollte ihm mitteilen, daß er bei seiner ersten Sendung eine falsche Hausnummer auf das Päckchen geschrieben hatte, und ihm die richtige geben… egal, jedenfalls ließ er mich wissen, daß ich jetzt nur zehn an Stelle der vereinbarten sechzehn Belegexemplare bekäme; von den sechzehn wollte er gar nichts mehr wissen. Sie, die Jesses, hätten sich ja schon für >>>> meine Reisekosten engagiert. Ich hatte diese Diskussion schon einmal mit ihm geführt, als es um ein Honorar ging. Die Reisekosten sind Spesen, nicht etwa Honorar. Abgesehen davon bekommt Harald R. Gratz, der der Bilder gemalt hat, die in dem Buch gezeigt werden, die doppelte Anzahl von Belegexemplaren, über 30 nämlich, weil Jesse mit ihm irgend einen Deal laufen hat. Das kann mir auch wurscht sein, aber auf meinen 16 beharre ich. Und beharrte ich gestern. Schließlich sagte ich, im Zweifelsfall würde ich meinen Anwalt einschalten müssen. Da wurde Jesse aber extrem sauer, beschimpfte mich und knallte den Hörer auf.
Ich hab ihm dann noch eine Email geschrieben und bin losgeradelt. Vielleicht gibt es ja schon Antwort.
Ich muß mich heute an die zweiten Eigner-Rezension setzen und will vielleicht auch schon den kleinen Bier-Text beginnen. Kleiner und Ringfinger der linken Hand sind immer noch etwas taub, aber insgesamt fühlt sie sich wieder deutlich besser an.

7.18 Uhr:
[Pettersson, Achte Sinfonie.]
Diese Müdigkeitsanfälle sind wirklich heftig. Um sechs kriegte mich abermals einer an den Wickel, so daß ich mich auf die Couch legte und wirklich einschlief und bis sieben fast durchschlief; ich erinnere mich, daß ich einmal aufwachte und dachte, die Glühbirne der bloßen Lampe neben dem Arbeitsplatz sei eine mir ins Gesicht scheinende Sonne. Dann, eben, merkte ich deutlich die Verführungskraft, zur Zigarette zu greifen. Ich laß aber auch die Nikotinkaugummis weiterhin liegen.
Mit Konzentration, selbstverständlich nahezu, ist das also nichts heut früh. In einer Stunde werd ich ein bißchen ans Cello gehen; man sehen, was die Finger mir erlauben.

3 thoughts on “Arbeitsjournal. 9. August 2008.

  1. Nichtraucher werden – Teil 2 Eine weitere Möglichkeit mit dem Rauchen aufzuhören ist, n i c h t mit dem Rauchen aufzuhören!

    “Und wenn alle die … verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.” George Orwell `1984´

    Und so einfach geht das: Sie behaupten auf Schritt und Tritt, im Liegen wie im Stehen, Sie hätten mit dem Rauchen aufgehört. Dabei ist es gleichgültig, ob Sie eine Zigarette im Mund haben oder eine Zigarillo. Behaupten Sie Ihre Abstinenz selbst dann, wenn Sie Ihrem Gegenüber eine Rauchwolke ins Gesicht pusten! Irgendwann gibt selbst der hartnäckigste Kritiker Ihrer Raucherei auf und wird bestätigen: ANH IST NICHTRAUCHER! Warum? Siehe das Zitat oben: Wenn man eine Lüge nur lange genug erzählt, wird sie schließlich zur Wahrheit. Vor meinem geistigen Auge sehe ich eine Abbildung in einer nicht autorisierten Biografie über Sie. Darauf sind Sie mit einer dicken Havanna-Zigarre abgebildet, Ihr Gesicht vor Rauch kaum zu erkennen. Die Bildunterschrift lautet: “Alban Nikolai Herbst, bekennender Nichtraucher, im Sommer 2008 auf der Schönhauser Allee. Er raucht keine Zigarre!”

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