angelogen…

… hab ich meinen chef heute: „chef, ich muss morgen um 17.30 uhr feierabend machen, weil ich einen wichtigen termin habe.“ ich will nichts anderes, als es schaffen, vor 18.00 uhr in dem kleinen postamt zu sein, um ein päckchen abzuholen… wenn ich aber nicht sage, dass ich einen termin habe, wird daraus die ganze woche nichts werden, so vollgepackt ist sie. zum schuster müsste ich, in die reinigung… nur, um sachen abzuholen, aber ich schaffe es nicht. diese späten feierabende bekommt auch mein chef zu spüren: „haben sie meinen tee gekauft?“ „nein.“ „warum nicht, den wollten sie doch schon letzte woche mitbringen“ „das geschäft schließt um 18.00 uhr.“ „gehen sie denn am wochenende nicht einkaufen?“ „doch, aber den letzten samstag habe ich mit wohnung gucken verbracht. wenn sie einverstanden sind, fahre ich eben schnell los, und kaufe ihnen ihren tee.“ „nee.. nee, lassen sie mal, so wichtig ist es auch wieder nicht.“ genau, jederzeit, nur nicht während der arbeitszeit.
und, ich bin ein bißchen meschugge heute, anstatt mir erst einmal zu überlegen, wie ich die möbel stelle, zeichne ich meinen garten, suche mir die pflanzen aus, die ich haben will. einen bambus (fargesia) möchte ich, horstig wachsend, damit ich keine rizomsperre setzen muss, davor einen kriechbambus, rechts und links und zwischen den steinen maulpfeffer, und trauerglocke, und noch ein anderes kleines gras, auch soll dort eine japanische steinlaterne stehen, die linke seite des gartens soll wie eine mischung aus steingarten und japanischem garten aussehen. auf der rechten seite, ich muss da dann einen wirklich guten übergang schaffen, möchte ich eine strauchpäonie, und eine rose, zwischen den beiden, leicht dahinter stehend, eine japananemone, deren übrigbleibende fruchtstände wie kleine wattebäuschchen den ganzen winter auf den stielenden sitzen. ich möchte aber auch einen steinginster, steinkraut, leberblümchen, silberwurz, einen kriechwacholder, und auch wieder zwischen steinen bodendecker-hornkraut, an einer anderen stelle christrosen. verschieden große steine brauche ich ganz unbedingt, und unter den kirschbaum stelle ich eine bank. vom ganz frühen frühjahr bis zum herbst, und auch im winter möchte ich etwas blühendes im garten, ach ja… einen roseneibisch und lilien möchte ich auch noch. im frühjahr dürfen tulipans nicht fehlen. die kräuter pflanze ich in töpfe, wegen der schnecken, aber eine kleine ecke mit salbei wäre auch nicht schlecht. rhododendren und hortensien sind schon da, efeu wächst, die große schöne alte magnolie auch… lavendel fehlt noch, aber der wird nicht lange fehlen. einen tisch und vier stühle, die lass ich im sommer und im winter draußen stehen, damit sie so richtig schön verwittern. einen viburnum hätte ich auch gern… die kopfnote meines lieblingsduftes. sandelholz, patchouli, ambra, und die tabakblüte bilden die basis.
hab ich schon gesagt, dass ich in einem garten aufgewachsen bin?… in einem garten, in dem eine große, alte uhr stand, aus der meine großmutter die zeit entfernt hatte… in dem garten meiner großmutter. statt der zeit fand ich dann immer buchstaben, und die räume dazwischen. auf ihrem grab wächst heute übermächtig eine christrose, die, die ich damals pflanzte, weil ich die legende von der christrose nicht oft genug von ihr hören konnte, und sie sie mir immer wieder erzählte. ich werde hinfahren, mir ableger nehmen, und sie jetzt in meinen garten pflanzen.