ein satz….

…. heute von meinem chef ausgesprochen, wird in die geschichte meines berufslebens eingehen. jeden mittag hat er, wenn er aus der kantine kommt, ein glas orangensaft, schon eingeschenkt, auf seinem schreibtisch stehen, daneben ein tellerchen mit kleingeschnittenem obst. heute nimmt er das glas, setzt an, trinkt, setzt es wieder ab, guckt das glas an, und sagt: „den haben sie aber vorher nicht geschüttelt.“ „wissen sie eigentlich, dass es männer gibt, die vor dem vollen kühlschrank verhungern?“ nach dem mittag geht er zu einem termin, kommt wieder, und sagt: „sie haben vergessen, mir zu sagen, dass ich meine visitenkarten einstecken muss.“ ich guck ihn an, und antworte: „wenn ihre frau das nächste mal für sie schuhe kaufen will, sagen sie ihr doch am besten, sie möchten welche mit klettverschluß.“ er grinst: „das würde auch nichts bringen, selbst diese würde ich suchen.“ „was, die klettverschlüsse?“ „nein, die schuhe.“ „ich sag’s ja, es gibt männer, die verhungern vor dem vollen kühlschrank.“ „wie meinen sie denn das?“ „ich weise sie nur ganz zart auf eine finalkette hin, die diesen oder jenen ausgang nehmen kann.“ „so?… und wie soll ich das jetzt verstehen?“ „der orangensaft war geschüttelt, bevor ich ihn einschenkte, wenn sie eine halbe stunde internes mittagsmeeting an ihre pause dranhängen, setzt er sich innerhalb dieser zeit im glas wieder ab, ich lege ihnen jetzt immer einen löffel daneben, dann können sie ihn künftig noch einmal umrühren, wohlgemerkt, selbst umrühren… und ich muss ihnen auch nicht sagen, dass sie ihre visitenkarten einstecken sollen, die stehen nämlich direkt vor ihrer nase in einer wunderschönen kleinen glasschachtel auf ihrem schreibtisch.“ „jetzt haben sie’s mir aber gegeben…. sie denken aber bitte daran, diese kleine schachtel regelmäßig aufzufüllen, ich weiß ja garnicht wo die sind.“ „chef, wieviel schreibtischschubladen haben sie?“ „eine.“ „wo könnten sie dann sein?“ er grinst wieder: „ist ja schon gut.“ „nee… nix ist gut. ich hole ihre hemden aus der reinigung, fahre zum bahnhof, um für sie das e-tix abzuholen, fahre zum flughafen, um sie einzuchecken, weil sie nicht nur handgepäck haben, fünf mal ab tag frage ich sie, welche schokolade sie lieber hätten, achte darauf, dass sie ihre kleiderbürste benutzen, bevor sie ins meeting gehen, ich liefere ihnen ein rundum sorglospaket, aber eines kann auch ich von ihnen erwarten.“ „so?… was denn.“ „das sie ihre hand heben, in die kleine glaschachtel greifen, und sich ihre visitenkarten selbst nehmen.“ „ich bin ganz schön verwöhnt.“ „bin ich ja selbst schuld, aber eine frage hätte ich da noch.“ „und?… welche?“ „wetten, es hat in den letzten 33 jahren keinen arbeitstag gegeben, an dem schon vor ihrem aufstehen ihre gesamte textile tageskollektion komplett nicht am schrank hing?… samt der passenden schuhe davorstehend, mit den passenden socken darin?“ „woher wissen sie das.“ „und wenn sie sich an den frühstückstisch setzen, finden sie alles, was ihr mund und ihr magen begehrt?“ „ja… raus mit der sprache, was wollen sie mir sagen.“ „sie sollten ihre schuhe anziehen, bevor sie frühstücken, dann müssen sie sie auch nicht suchen.“ „manchmal sind sie ganz schön frech.“ „stimmt, aber genau das lieben sie an mir.“ sein amerikanisches breitbandgrinsen war seine antwort.
so verquer dieser montag heute war, so lustig war er auch…