Arbeitsjournal. Montag, der 17. November 2008.

9.51 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Um Viertel vor fünf hoch und quasi seitdem an >>>> der Kritik gearbeitet, von den erwachenden Kindern unterbrochen, etwas Ärger mit meinem Jungen, der mal wieder seine Hausaufgaben verschlampt hat, so daß das allmählich wirklich Grund zur Besorgnis abgibt, dann, als er aus dem Haus war, weitergeschrieben und schließlich um halb zehn hierher geradelt. Latte macchiato, die Füße, für die wieder eine sorgsamePflegeeinheit nötig wird, im Fußbad, Zigarette, auch wenn mir eigentlich nach Cigarillo ist, obwohl ich doch eigentlich eigentlich wieder aufhören will mit der Raucherei, es war so schön ohne sie… Bon, die weiteren Bücher für >>>> die Wochenendveranstaltung liegen neben mir, das Cello wartet, nachmittags ist mein Junge von der Musikschule zum Judo zu bringen, vielleicht ist er objektiv überfordert, vielleicht sollten wir ihn sowohl aus dem Judotraining als auch aus dem Cellounterricht herausnehmen, er hat ja kaum Zeit, und es blieben ihm dann das Schlagzeug sowie Zeit für seine Hausaufgaben u n d zum Spielen, er ist schrecklich durchterminiert, auch wenn er all die andern Sachen machen will und immer zu weinen anfängt, wenn ich frage, ob das mit dem Cello denn überhaupt noch sinnvoll sei, „von dir aus übst du ja nie, man muß dich immer anhalten“… – das geht so alles in mir um. Imgrunde sehe ich den Übergang zum Gymnasium am Ende dieses Schuljahres als gefährdet. Und abermals imgrunde macht der Bub doch alles das nach, was ich, als ich selbst Schüler war, vorgemacht hatte. Vielleicht ist die Frage ganz müßig, ob man jemanden vor so etwas bewahren kann.

4 thoughts on “Arbeitsjournal. Montag, der 17. November 2008.

  1. Vielleicht ist die Frage ganz müßig, ob man jemanden vor so etwas bewahren kann.. Lieber ANH, sie ist müßig. Wir können nix zwingen. Nur behüten und Schutzraum anbieten. Ich grüße Sie aus der Ferne.

  2. Vielleicht ist es nicht die Idee, “all die anderen Sachen” zu verlieren, die den Jungen ins Weinen treibt, sondern die Vorstellung, bei weniger Einsatz den elterlichen Erwartungen nicht mehr zu genügen?

    1. @Phyllis. Ganz sicher spielt auch das eine Rolle. Nur daß der Einsatz an sich schon gar nicht hoch ist, wenn man mal von dem allerdings grundlegenden der tatsächlichen Unterrichts- bzw. Trainingszeiten absieht.

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