mit geduld…

… und zähne zusammenbeißen hielt ich diese wohnungsabnahme durch. sie dauerte 1 ½ stunden. sogar die in den zimmern in den wänden vorhandenen steckdosen zählte er. „wieso zählen sie eigentlich die steckdosen, haben sie den verdacht, daß eine in meiner hosentasche steckt?“ „ähem… nein, natürlich nicht.“ „steckdosen können sich während einer mietzeit in ihrer anzahl nicht mindern.. wieso zählen sie sie?“ „hmm… ist wohl so eine art orientierung für mich.“ ich fragte dann nicht mehr. die wohnungsabnahme begann so: „dies ist die wohnung in der straße *****, also die richtige wohnung, die adresse ist richtig, stimmt somit auch, ihr name hat sich nicht verändert, die anzahl der zimmer in dieser wohnung sind zwei, zusätzlich ein badezimmer, eine küche, und ein balkon, insgesamt 60 quadratmeter.“ er brauchte 10 minuten, bis er die anzahl der schlüssel von zwei schlüsselbunden gezählt und mit der im übergabeprotokoll zum mietbeginn angegebenen abgeglichen hatte. er ging mit einem phasenprüfer durch alle steckdosen, um zu prüfen, ob aus allen auch immer noch strom kommt, zählte nicht nur die steckdosen, sondern auch die lichtschalter, die griffe an den fenstern, die zusätzlich einer mehr als akribischen prüfung im öffnen und schließen standhalten mußten. die badewanne und das waschbecken suchte er mit einer lupe nach einschlägen löchern ab, die mamorfliesen auf dem boden und an den wänden im badezimmer auch. „frauen haben immer große parfumflaschen aus glas, wenn die runterknallen, egal ob auf den boden oder ins waschbecken, gibt’s immer ein loch.“ „so… so, hat ihre frau glasflakons im badezimmer stehen?“ „um himmels willen, nein, sowas kommt nicht ins haus.“ da war ich ruhig, blieb es, lächelte nett… und ließ ihn gewähren, zwischendurch setzte ich mich auf den boden, und rauchte eine. abschließend sagte er: „sie haben ja sogar alles geputzt, ganz selten habe ich eine wohnung in einem so ordentlich sauberen zustand abgenommen, ich finde sonst immer mängel, hier aber finde ich keine.“ „hab ja schließlich auch nur 9 monate in dieser wohnung gewohnt.“ dann sah ich zu, daß ich von dannen kam, sagte ihm noch, daß ich die garage kurz noch ausfegen würde, was ich tat. natürlich unter den hinter der gardine verborgenen blicken der einen nachbarin, ich sah deutlich die bewegung der gardine… und ihr gesicht dahinter. als ich die garage ausgefegt hatte, packte ich das laub in meine pennytüte, knotete sie zu, hielt sie nach oben in richtung fenster, und brüllte: „das laub nehm ich mit, die pennytüte kommt selbstverständlich nicht in den biomüll.“ schwupps…. war die gardine wieder gerade. ich konnte es mir nicht verkneifen. als ich im auto saß, atmete ich tief durch, ich bin so froh, daß ich aus diesem haus raus bin. u. rief dann noch an: „na?… hast du es überstanden?“ ich erzählte ihr nicht, auf welche art und weise sich mein vermieter über sie ausgelassen hatte. er fragte mich nämlich, wie ich mit ihr ausgekommen wäre, er hätte so viel negatives gehört. ich sagte ihm nicht nur meine meinung, ich geigte sie ihm, zwar nett und höflich, aber richtig. wie sagte meine großmutter immer?: „was nützt des menschens guter geist, wenn er im bett sitzt und schwitzt.“
heute wird nur noch eingeräumt, gebohrt, angeschraubt, zusammengebaut… zwischendurch einen milchkaffee… u. will noch kurz vorbei kommen. waschen kann ich auch endlich, der strom für meine waschmaschine, die ja in der waschküche steht, wurde erst heute auf meine wohnung geschaltet. seit gestern haben wir kein heißes wasser, keine warme heizung… der brenner geht immer wieder aus, wir rennen abwechselnd alle in den heizungsraum, um ihn wieder einzuschalten, er läuft dann so 15 minuten, schaltet sich dann wieder aus, ein techniker soll heute kommen. hab meinen dicken irischen rolli an, warme socken an den füßen… und turnschuhe.