Sorge um Nichts. 5.01.2009. Paul Reichenbach geht der Stoff aus.

Mir geht der Stoff aus: Wer nimmt mir mein Nichts ab, die verschleierte Sorge, Schneefall und schwankende Strassen? Das Jahr begann doch gut. Traumlos. Nichts drückte beim Gang durch Darmstadts Wälder. Die Kuppel der russischen Kapelle auf der Mathildenhöhe leuchtete golden. Ein Pope, langes schwarzes Gewand, einen großen Teller weißes Brot in der Linken, verschwand, noch vor dem 17.00 Uhr- Läuten, flink hinter der kleinen Tür.

Ich kannte mal wen, der kaufte für sich und seine Frau zum Weihnachtsfest ein neues Schlafzimmer, ganz dunkles Edelholz, als könne im Dunkeln sich Dunkles erneuern und zeugte dort mit ihr den vierten Sohn. Kurz nach der Geburt des Jungen packte die Frau den Säugling warm ein, setzte sich, das Kind im Arm, in einen Zug und ward von da an nicht mehr gesehen. Bis heute nicht. Wie komme ich denn jetzt auf die Geschichte? Vor unserem Haus steht seit Silvester ein neues Auto. Ein Stern prangt, eingelassen wie eine Intarsie, silbern, hell.
So, als ob sich Helles mit Hellem wieder generieren lasse.
Wer nimmt mir mein Nichts ab, die verschleierte Sorge…

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