A. D. IV. Non. Febr. Anno 2762 a.u.c.

Vierter Tag vor den Nonen. Dies nefastus. Es gehen unter die Leier und zur Hälfte das Sternbild des Löwen (Ovid).
Wie oft doch die Leier, die mal „fidicula“, mal „fidis“, mal „lyra“ heißt, untergeht und sich ausleiert! Der Löwe selbst badet zunächst sein Herz im dunklen Universum, seinem dunklen Herzen dann nachzuspringen. Und wahrscheinlich springt er einer Löwin hinterher. Der sein Herz im Dunkeln schlägt. Eine kleine Wahrheit. Die aufscheint, wenn ein Blinder plötzlich anfängt zu sehen. Die Strafe, die zur Gabe wird. Ich meine Tiresias. Mein Frauenleben. Die Löwin. Nicht ich, sie. Aber die Herzen sehnten sich nach Dunkelheit. Vor der ihnen so bang wurde, daß sie dorthin gingen, wo die Dunkelheit nicht mehr zu sehen ist, auch nicht die Helligkeit. Im Glück der kurzen Tage einen Moment lang mehr wissen, als man glauben mag. Und glauben, daß man es nicht wissen mag. Dann wieder alles verwandeln in Tage des kurzen Glücks. Das Dunkle aber als Fleck. Aber Löwen haben keine Flecken. Wer aber durch die Pforte der Worte in das Dunkle des Innen des Anderen eindringt, ertrinkt in der vergossenen Dunkelheit. Das weiß tatsächlich der Geier. – Ich bereitete mir die verbliebenen zwei Fischfilets vor und saß in der Küche. Wartend las ich. Die Kartoffeln waren bereits gar. Beim Essen trennte ich die Konsistenzen der beiden Speisen. Aß erst den Fisch, dann die Kartoffeln. Trennte alles mit der Gabel. Auch das Leben in die diversen Phasen. Weigerte mich aber, irgendeiner Phase oder irgendeiner Person eine „ehemalig“ anzuheften. Schon gar nicht der Löwin. Irgendwann heute am Fenster stehend wunderte ich mich, daß es vom Balkon über mir herabtropfte. Ich reckte den Hals, aber da war keine Wäsche aufgehängt. Bis ich merkte, daß es regnete.

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