ich bin viele….

… redend und schweigend, sehend und blind, hörend und taub, lachend und traurig, träumend und realistisch, liebend und leidend. simultan bewegen sich spiralförmig alle fremden ichs in mir im augenblick ins nichts. gibt es ein individuum, daß diesem nichts standhalten kann, wenn es darum weiß?. ich fühle mich wie mein eigener beobachter, der mich dazu auffordert, erst einmal standzuhalten, aber was zeigt und sagt mir dieser zwiefache blick. er zeigt mir, daß meine normalität in ihrem scheinbar äußeren ihren eigenen ausnahmezustand beinhaltet, er sagt mir, daß diese ambivalenz in ihrem eigenen energiefluß, diese in mir gefühlten gegensätzlichkeiten mit einander verbindet, aber es fühlt sich wie eine verletzung des gleichgewichts an. will ich eine zentrale sichtmöglichkeit?, nein. die kann es nicht geben bei sich wechselseitig bedingenden unteilbarkeiten. der feste boden meines grundes war immer mein rhythmus, das wird mir jetzt erst klar. man merkt immer erst dann, daß etwas da war, wenn es nicht mehr da ist. es ist ja auch ein rhythmus, der dem weiblichen körper eigen ist, die jahre, die man ihn lebt, kommt man nicht auf die idee, darüber nachzudenken, wie es sich anfühlte, wenn es anders wäre. die eine in mir schaut sich alles an, ist wissend, der anderen entzieht sich alles in die windungen der unwissenheit. es ist auch dieser widerspruch, den eigenen körper so zu fühlen, wissen, in der körperlichkeit ein tier gewesen zu sein, welches eine entwicklung zum menschen durchmachte, mit sinnen und der fähigkeit ihrer verbindung zum verstand, der möglichkeit von denken, abwägen, urteilen, ausgestattet wurde, was aber keinesfalls dazu führt, daß, selbst wenn man weiß, auf welchem gebiet sich eigene erkenntnis bewegt, man die zusammenhänge von widersprüchlichkeiten und zweideutigkeiten derer erklären kann.

vielleicht sollte ich einfach aufhören zu denken… aber dann müßte ich auch mein gefühl, sprich meinen körper abschalten. das aber kann ich nicht, weil er da ist.