das krachte heute…

… richtig, aber ich setzte durch, was ich erreichen wollte, nicht nur für mich, sondern für alle betroffenen assistentinnen gleich mit. es wurde tatsächlich erwartet, daß alle assistentinnen an kurzarbeitstagen trotzdem voll arbeiten und anwesend sind, und das sie sich damit einverstanden erklären, für diese tage aber nur das entgelt eines kurzarbeitstages zu erhalten. ich hatte mich schlau gemacht, packte meine ganzen richtlinien und gesetze aus, zusätzlich drei beispiele einer gehaltsrechnung unter berücksichtigung von kurzarbeit, und ohne…. nach zwei stunden wurde eingelenkt. in den bereichen, die mit zwei assistentinnen besetzt sind, wird sich abgewechselt werden, und die tage, die die assistentinnen voll arbeiten, bekommen sie auch das volle entgelt. die assistentinnen, die einen bereich allein betreuen, bekommen an allen tagen, die sie voll arbeiten auch das volle entgelt. war mir doch eine freude, das zu klären. punkt. mein chef bekam dann kurze zeit später auch noch gleich ein zweites „nein“ vor die nase…. “das tu ich nicht”, sagte ich, es war ein absolutes ende einer finalkette erreicht. und jetzt setz ich mich auf’s bike.

nachtrag:
„sie brauchen wohl einen neuen wecker.“ „meinen sie, weil ich erst um 09.00 uhr im büro war?. wer spät kommt, darf auch länger bleiben. ich habe von ihnen die anweisung mit meinen stunden sorgsam umgehen, sprich, mich an meine stunden halten zu sollen. komm ich um 08.00 uhr hab ich um 17.30 schon 1 ½ überstunden auf der uhr, was ich sehr gern vermeiden würde.“ „sie müssen ihre überstunden nur begründen können.“ „ja, und sie sind derjenige der mich dann nach der begründung fragt.“ „ganz schön kiebig heute.“ „ja, ich bin ein wenig auf krawall frisiert, was ja wohl verständlich ist.“ „so?, warum denn?“ „weil sie auf mich sauer sind.“ „ich bin sauer auf sie?“ „ja, eindeutig, sie reden mit mir nicht darüber, aber sie lassen mich das spüren. so etwas mag ich nicht, entweder redet man miteinander, oder es gibt kein miteinander.“ „ich bin mit recht verärgert. ich riet ihnen, keinen antrag auf anhörung beim betriebsrat zu stellen.“ „dieses recht hat ein jeder mitarbeiter, eine jede mitarbeiterin, auch eine assistentin der geschäftsleitung.“ „kommt aber nicht gut.“ „was kommt nicht gut, ein recht durchzusetzen, welches ungerecht gehandhabt wird?“ „welches recht meinen sie?“ „abgesehen vom recht der gesetzlichen grundlage auf bezahlung der eigenen arbeit, die man tut, das recht auf wertschätzung dieser arbeit, welches die bezahlung beinhaltet. sie wären niemals auf die idee gekommen, derartiges von unseren werkern verlangen zu wollen.“ „damit wäre ich auch beim betriebsrat nicht durchgekommen.“ „genau, denn diese hätten sich gleich an den betriebsrat gewandt, es hätte einen riesenaufstand gegeben.“ „den sie ja nun auch veranstaltet haben. haben sie mal darüber nachgedacht, daß sie mir mit einem solchen verhalten schaden?“ „ich glaube nicht, daß das ihre einzige sorge im augenblick ist, bzw. sein sollte. davon ganz abgesehen, mit welchem recht erwarten sie derartiges von den assistentinnen, und nicht von den werkern, den controllern, den designern, oder den entwicklern. ich sag ihnen gern warum, weil die arbeit einer assistentin nichts wert ist, weil sie nicht wirklich produktiv arbeitet, deshalb gern für das schwächste glied in der kette gehalten wird, jeder werker bekommt seinen stundenlohn…. von der assistentin wird erwartet, daß sie schweigt und akzeptiert. ich habe das gleiche recht auf angemessene bezahlung wieder jeder andere mitarbeiter in diesem unternehmen auch. wieso sind sie eigentlich auf die idee gekommen, daß ich mir das gefallen lasse. im übrigen rief gerade herr dr. ****, er wollte mit ihnen sprechen, sagte mir, daß mein handeln völlig richtig gewesen wäre. und, er entschuldigte sich bei mir.“ groß wurden seine augen: „herr dr. ****?, er entschuldigte sich bei ihnen?“ „ja, für ihr verhalten mir und den assistentinnen gegenüber, wäre ich jetzt gemein, sagte ich ihnen, daß ich ihnen damit nicht geschadet habe, sondern das sie sich ein eigentor geschossen haben.“ da war er still. ich sah ihn an: „wissen sie, was recht ist, muß recht bleiben. jeder der versucht, dieses im rahmen des rechts beugen zu wollen, nur weil er den anderen für schwächer hält, geht meistens irgendwann von selbst in die knie“ …. dann schenkte ich ihm seinen kaffee ein, ging, und schloß die tür. der anruf von herrn dr. **** folgte wenig später. im augenblick ist er ganz still, mein chef. den ganzen nachmittag war er wie weichgespült…. „frau **** hier…. , frau ***** da. ich war nett und ausgeglichen wie immer.

aber innerlich freue ich mich sehr darüber. so viele kolleginnen riefen heute an: „ich hätte mich das nie getraut, daß du den mut hattest.“ „ja, alle asistentinnen wollen mehr geschätzt, gehört, und vor allen dingen wahrgenommen werden. wie soll das gehen… wenn keine den mund aufmacht.“ „naja, bei mir hier ist das fast ein eheähnliches verhältnis. ich tu das, was er erwartet, weil ich meinen job behalten will.“ „tolle ehe.“