“da wäre ja immer noch die option…

… des 40stunden vertrages, die ich ihnen anbot.“ „sie meinen die 40 stunden, in denen dann auch alle anderen überstunden enthalten sein sollen?“ „ja.“ „da wir schon einmal darüber sprachen, habe ich abschließend dazu noch eine einzige frage.“ „so?, welche denn.“ „würden sie herrn **** aus der abteilung **** auch solch einen vertrag anbieten?“ „äh… natürlich nicht.“ ich sah ihn an, und schwieg. er sah mich an: „wie, keine reaktion?“ „wie würden sie denn reagieren, wenn ihr chef ihnen eine solche antwort auf ihre frage gegeben hätte.“ er schwieg. kurz bevor ich die tür schloß, sagte ich: „womit wir wieder beim thema der unterschiedlichen gewichtung von arbeit wären.“ er hob seinen kopf: „ach ja, hätte ich fast vergessen, wann werden sie operiert?“ „steht in ihrem kalender.“ „ach so, und das ist jetzt ganz sicher, ich mein, daß das unbedingt erforderlich ist?“ „ja.“ „aber sie nehmen doch tabletten, geht das davon nicht weg?“ „das sind reine schmerztabletten, diese art medikation schafft nicht die ursache (hatte zuerst urasche geschrieben) aus der welt.“ „ach so… und wie lange fallen sie dann aus?“ „mit drei wochen müssen sie rechnen.“ dieser mann hört überhaupt nicht zu, wenn ich ihm etwas sage.
eine andere kollegin bekam von ihrem chef einen anschiss. sie hatte die letzte woche sieben stunden aufgebaut. an zwei tagen begann sie morgens um 08.00 uhr mit ihrer arbeit, an diesen zwei tagen erwartete ihr chef aber von ihr, daß sie vier präsentationen fertigstellen sollte, deren erforderliche daten und unterlagen aber immer erst sehr spät abends eingingen: „sie können doch noch bleiben, oder?… es muß fertig werden.“ sie tat wie ihr geheißen, machte länger, weil ihr chef das von ihr erwartete, diese woche bekam sie die quittung. stinksauer war sie, sagte: „da differiert doch eindeutig die erwartungshaltung mit dem, was angesagt wird. ich werde die nächsten tage ein spiel mit ihm spielen.“ an den folgenden tagen begann sie auch um 08. 00 uhr mit ihrer arbeit, ging dann nachmittags in sein büro: „chef, wenn ich mich jetzt an das hielte, was sie mir sagten, machte ich jetzt um 16.00 uhr feierabend.“ ganz erschrocken guckte er wohl: „wie jetzt schon?“ „ja, 35 stunden woche ist angesagt, sie sagen mir, ich solle keine überstunden machen, also geh ich jetzt.“ das wiederholte sie mehrere tage hintereinander. nach und nach stellt sich bei ihrem chef wohl doch eine runzelnde stirn ein, sie machte ihm klar, daß die von ihm an sie gestellte erwartung der verfügsamkeit ihrer anwesenheit definitv nicht mit der ansage von 35 stunden zusammen paßt. jetzt überlegt ihr chef, ob er sie aus der zeiterfassung rausnehmen läßt. „vertrauensarbeitszeit“ soll das heißen. ich sah sie an: „da lese ich aber noch was ganz anderes, wie willst du denn dann deine stunden nachweisen. ich kann dir nur eines raten, mach’s wie ich, erfaß die gründe für deine überstunden schriftlich, schreib wirklich alles auf, auch die tatsache, daß du manchmal einfach nur darauf warten mußt, daß er aus dem meeting kommt, weil er dir sagte, daß du noch bleiben sollest.“ mein chef merkte das heute wirklich sehr deutlich, er war heute den ganzen nachmittag außer haus, braucht aber für morgen vormittag kurzfristig eine präsentation und noch andere unterlagen. „ach sie gehen ja um 17.00 uhr, oder?.“ „ja, sie wissen doch, daß da einer in die bücher guckt.“ „ja, ich weiß, dann muß ich ja die präsentation allein fertig machen, so eine scheiße, da sitz ich ja die halbe nacht dran.“ „wie, die halbe nacht, es sind doch nur 8 charts. die präsentation im rohzustand haben sie doch schon, unser finanzminister macht ihnen an meiner stelle den rest fertig, und schickt ihnen das dann.“ „dann muß ich das ja selbst auf den stick ziehen.“ „ja chef.“
zusätzlich hatte ich am vormittag noch eine kleine auseinandersetzung ihm. ich mußte, obwohl die abgeschlossene betriebsvereinbarung mir mein recht zuspricht, es wieder durchsetzen, im nächsten monat an den kurzarbeitstagen an denen ich aber arbeite, auf die negativliste zu kommen. er versuchte es tatsächlich wieder, ging aber baden damit, weil mein zweiter chef diese auseinandersetzung mitbekam, und sich in dieses gespräch einmischte. ich mußte kurz das zimmer verlassen, danach kam er raus: „ja, lassen sie sich auf die liste setzen.“ ich schaffte es dann auch, noch zwei andere mitarbeiter, mit denen ich in bezug auf eine abwicklung zusammen arbeiten muß, diese an diesen tagen auch auf die liste setzen zu lassen. „brauchen wir aufträge?“ „ja…“ „und wer soll das alles auf den weg bringen, wenn sie und der finanzminister an diesen tagen nicht da sind?“ „naja, sie könnten ja an den kurzarbeitstagen, wenn sie zu hause sind, ins postfach gucken, und die sachen von zu hause aus bearbeiten.“ „wie bitte?. sie glauben doch wohl nicht im ernst, daß wenn sie mich zu kurzarbeit verdonnern, obwohl der schreibtisch voll ist, ich dann von zu hause aus in ihr postfach gucke. wissen sie was?, jetzt reicht’s“, antwortete ich, und ging. mir ist nicht klar, wie dieser mensch denkt, ist er schmerzfrei, oder einfach nur völlig dickfällig. er bekam doch letztes mal eindeutig einen einlauf, wieso versucht er das jetzt genau so wieder. ich wunderte mich sowieso darüber, daß er mit diesem 40stunden vertrag wieder anfing, weiß ich doch ganz genau, daß er mir diesen die nächsten drei jahre definitiv nicht verschaffen könnte, auch wenn es denn ein reiner 40stunden vertrag, ohne diese option wäre. ist schon ein eigenes gefühl für mich, ich weiß was kommen wird, er weiß es noch nicht. und das, was kommen wird, macht mir wirklich bauchschmerzen. um meinen job hab ich keine angst, sollte es so sein, daß man mir eines tages tatsächlich sagte: „tut uns leid…“, dann wüßte ich, daß ich keine probleme hätte, einen neuen zu finden, vielleicht nicht zu dem gehalt, aber damit könnte ich auch leben, vielleicht wäre dann der richtige zeitpunkt, darüber nachzudenken, ob ich diesen job tatsächlich bis zur rente machen will, ich denk schon länger darüber nach. was mir bauchschmerzen bereitet, ist etwas ganz anderes, man nennt es „kapazitätenplanung für die nächsten drei jahre“
mein chef rief, als er im auto saß, noch einmal an: „ähem… das war wohl nicht so gut.“ „wissen sie was?, ich verstehe sie einfach nicht. die betriebsverbarung sagt eindeutig darüber etwas aus, wieso meinen sie immer noch, sich nicht daran halten zu müssen, ich dachte eigentlich, daß die thematik vom tisch wäre. ich verstehe sie wirklich nicht. wieso meinen sie, daß sämtliche richtlinien und vereinbarungen für alle mitarbeiter außer ihrer assistentin gelten, erklären sie es mir.“ „hmm… ich muß mich wohl entschuldigen, vielleicht ist es eine art sport für mich.“ „sport?… sport hat mit fairness zu tun, und… der, der das beste leistet, siegt. sie müssen aufpassen, daß sie eines tages nicht bei der dopingkontrolle durchfallen.“ „wer will mir schon was nachweisen.“ „oh… wenn sie so weiter machen, können sie sicher sein, daß ich ihren urin dem test unterziehen werde.“ „oh… sie sind ja richtig sauer.“ „ja bin ich, und jetzt fahren sie zu ihrem chef, ich muß das abarbeiten, was sie mir gerade auf den tisch legten, und zwar bis 17.00 uhr.“ „gut, wir reden morgen noch mal.“ „ich weiß nicht, ob das eine gute idee ist, ich bin auf krawall frisiert, versuchen sie es nächste woche noch einmal, sie können ja eine besprechungsanfrage in meinen kalender einstellen.“ eine stunde später rief er nochmal an: „haben sie sich beruhigt?“ „nein.“ „ok, dann reden wir nächste woche, können sie trotzdem mit mir arbeiten?“ „die frage stellt sich nicht.“ „welche frage dann?“ „wie gerade ihr rücken ist, wenn sie hinter mir stehen.“ „jetzt haben sie’s mir aber gegeben. soll ich morgen einen kuchen zum frühstück mitbringen, wir könnten zusammen einen kaffee trinken.“ „dafür haben sie morgen keine zeit, und den kuchen, den bringen sie ihrer frau am wochenende mit, sie sind eh kaum zu hause. ich hab ihnen, falls sie es noch nicht gesehen haben sollten, die nächsten freitage ab mittags blockiert, damit es auch wirklich mal freitage werden.“ „was tät ich bloß ohne sie, ich bin ja sehr zufrieden mit ihnen.“ „so?…. versuch macht klug, sie könnten jetzt alles versuchen, ich bin sauer, stinksauer, da nützt der süßeste kuchen der welt nichts.“ „was dann?“ „garnichts, sie haben so gehandelt, wie sie handelten, und ich bin sauer darüber, mehr ist nicht.“ „kriegen wir das wieder aus der welt?“ „nein, aber sie könnten mir versprechen, mich zukünftig in meiner arbeit mehr zu achten.“ „hmm… sie machen mich aber sehr nachdenklich, achte ich sie zu wenig?“ „ja, definitiv.“ „haben sie wirklich das gefühl?“ „ja natürlich, welch anderes gefühl als dieses soll denn da aufkommen, wenn sie sich mir gegenüber so verhalten. sie versuchen das bei keinem anderen mitarbeiter, nur bei mir, warum tun sie das.“ „darüber sollte ich tatsächlich mal nachdenken.“ „ja chef, tun sie das, und jetzt wünsch ich mir einen schönen feierabend.“ „den wünsch ich ihnen auch.“ „danke chef.“