A. D. IV Id. Mart. Anno 2762 a.u.c.

Vierter Tag vor den Iden. Dies comitialis.
Durch die Buchhandlungen und nichts finden, nichts finden wollen. So. Kaum geblättert. Die einstige Neugierde auf italienische Lektüre verfliegt langsam. Nichts, was wirklich hervorstäche. Und das Nur-Erzählen behagt mir nicht allzu oft. Immer mehr Lust, auf Deutsch zu lesen. Davon steht genug hier. Dennoch gibt’s zwei Autoren, die ich nachholen will, die ich seinerzeit – auch wegen dem Arno-Schmidt-Sog – ein bißchen versäumt habe: Adorno und Handke. Italienisch hat für mich mehr Sinn als eines meiner Ausdrucksmittel. Aber als Input versagt es. Natürlich gibt es Ausnahmen. Die dann zwar als Input da sind, aber ein Eigenleben führen. Bellis römische Sonette beispielsweise. Das schmiegt sich in die vierzehn Jahre, die ich in Rom lebte, an meine Bekanntschaften dort in der Semiperipherie. Der Slang war immer da. Halb vermischt mit Reminiszenzen aus den Abruzzen: che tte pozzino acciacca’. Aus Langeweile betrat ich dann die CD-Abteilung. Sonderangebote. Pink Floyd im Dutzend. Zwei steckte ich ein. Ich hatte fast alles von ihnen auf Musikkassetten, aber da ich sie nicht mehr abspielen kann, hörte ich sie schon lange nicht mehr. Ergo glotzt mich jetzt eine Kuh an. Während ich die betreffende CD höre. „Du bischteno Stalgiker!“ mußte ich mir sagen lassen. „Nee, nicht mehr, nicht wirklich, obwohl es mal diese Funktion hatte.“ Mein höchstpersönliches kulturelles Erbe. Punktum. Leider fand ich in der CD etwas, das in Richtung globaler Spaß geht: „Breakfast Tips“. Keine Sorge, mach’ ich hier nicht zum Stoff für Belustigung. Sobald ich in die Küche geh’, nehm’ ich’s mit und zerreiß’ es. Wahrscheinlich, weil auf derselben CD ein Breakfast in Los Angeles auf dem Synthesizer vorgeführt wird. T. konnte leider doch nicht. Sie saß noch bei ihrer Steuerberaterin in Ostia, was nicht grad um die Ecke liegt. Britische Touristen liefen bereits in T-Shirts herum. Meins war sehr feucht, als ich es hier dann aus der Jacke, dem Pulli, dem Hemd freigeschält hatte. – Heute hat es dreimal im Ohr geplöppt. Dieses Plöppen entspricht den Geräuschen, die der PC manchmal macht, sobald er etwas aufblinken läßt, etwa die Erinnerung daran, daß es eine neue Version von Realplayer gibt. Es ist dasselbe Geräusch. Das sich scheinbar nun verselbständigt hat.

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