eine fremde sprache zu lernen…

… ist garnicht so einfach, für mein hirn zumindest nicht. schon bei der englischen sprache verweigerte es sich anfangs komplett. obwohl ich ja viele jahre diese sprache in der schule zwingend lernte, bekam ich über einen langen zeitraum gar keinen zugang zu ihr, und irgendwie habe ich diesen zugang immer noch nicht, und das, obwohl ich sie fast täglich im job anwenden muß. da fehlt einfach etwas. ich weiß nicht was. von der französischen sprache bin ich eher fasziniert, sie ist für mich so eigen fremdschön, aber auch hier fällt es mir nicht leicht, diese zu lernen. vokabeln zu lernen ist ja nicht so schwierig, aber mein schädel schaltet automatisch immer wieder auf die deutsche satzstellung um.
ein gespräch mit einer freundin machte mich vor kurzem sehr nachdenklich. wie fühlt es sich an, wenn der mensch in seiner kindheit ohne eine eigene sprache, eine muttersprache, aufwächst. sie hat in ihrer vorschulklasse ein, wie soll ich jetzt sagen, flüchtlingskind. es ist ein junge, der sieben jahre alt ist, aus afrika kommt. “dieser junge wurde in einem flüchtingslager geboren, dort lernte er die ersten zu sprechenden laute, und worte, gewöhnte sich daran, sie auch zu sprechen. nach zwei jahren wechselte diese familie in ein anderes flüchtingslager, in dem eine ganz andere sprache gesprochen wurde. in den letzten sieben jahren wechselte die familie insgesamt zwölf mal in andere lager, überall wurden andere sprachen, oder andere gruppen von sprache, auch mit ihren dazugehörigen dialekten gesprochen. die eltern sind ziemlich jung, auch sie wuchsen in flüchtlingslagern auf, eltern wie auch der sohn sprechen ein völliges kauderwelsch aus sieben verschiedenen sprachen, verfallen dabei dann auch in die unterschiedlichen dialekte. die in dem jungen selbst wohnende ausdrucksmöglichkeit, sich artikulieren zu können, muß sich ohne eine muttersprache zurechtfinden, und jetzt muß er auch noch deutsch lernen. welche sprache wird dieser junge dann irgendwann als die wirklich eigene sprache empfinden.”
jetzt stell ich mir die frage, ob meine eigene muttersprache es mir so schwer macht, andere sprachen zu lernen. meine freundin, auch die tochter meiner schwester sprechen mehrere sprachen ganz ohne probleme, lernen diese auch unglaublich schnell. eigentlich sollte mein schädel dankbar dafür sein, daß ich ihm die möglichkeit verschaffe, andere sprachen in seinem universum, und somit auch in anderen, sprechen zu können, denn er hat das glück, wenigstens eine sprache sein eigen nennen zu dürfen, leicht macht er mir das aber trotzdem nicht.