Weh und ach auch Nieselregen.

Für Sie ist es nur ein Satz, Worte in den Raum gestellt: Ein rhetorisches Verhalten. Abwehr vielleicht. “Neue Besen. Na, mal sehen wie lang. Jahrelang ist man in der Firma, und dann kommt eine mit Studium, macht schöne Augen und …?“

Habe nicht studiert. Wozu auch. Es geht auch ohne Status. Zugegeben, manchmal mühsam. Habe mich nicht aufgedrängt und auch nicht LIPPENROT und WIMPERNSCHWARZ zur optischen Präsenz eingesetzt. Bemühe mich vielleicht im bewussten Arbeiten. Ist das falsch? Warum sollte ich etwas tun, was mir keine Freude gibt?

“Ach, Sie hatte ich nicht gemeint, war nicht auf Sie bezogen.“

’Nö. Natürlich nicht.’ Ich bin ein ausgeprägter Harmonielappen. Und das ist ein Makel.

Er: “du, tut mir leid. bis berlin schaffe ich es nicht. kannst du nach frankfurt?“

Sie :“nein zu kurz. meine arbeit. ich muss auch am samstag arbeiten. nächste woche?”

Er: “nein. zürich am …”

Sie: “nein. geht nicht. bin doch in …”

Er: “ja stimmt – hattest du geschrieben.“

Sie: “dann frankfurt. egal. kann im zug schlafen.“

Er: “nein. ich möchte nicht, dass du durch halb deutschland …“

Sie: “möchte dich sehen.“

Er: “ich weiß.“

Leben ersetzt. Zwischen zwei Flügen steht terminiert ein inniger, zuversichtlicher Gedanke. Alles bleibt Versuch.

Nachtrag: Regen ist in Ordnung, wenn er plättert. Ganz kräftig, dass der Aufprall der Tropfen zu hören ist. Aber so? Ganztagsniesel. Lau. Die Feuchtigkeit kriecht unbemerkt in den Stoff und es fühlt sich klamm an. Ich koch’ mir mitten im Juni heißen Tee. Wann endlich weht der Wind vom Meer her und schiebt den Nieselregen weiter?

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