A. D. XIV Kal. Sept. Anno 2762 a.u.c.

Vierzehnter Tag vor den Kalenden. Vinalien (An den ländlichen Vinalien (19. August) opferten die Gärtner der Venus, denn die Gärten standen unter ihrem Schutz – Johann Heinrich Dierbach: Flora Mythologica, 1833). Dies fastus nur für den Praetor.
Wettschwimmen mit den Neffen. Kartenspielen in Badehose. Die SMS der Mutter gegen Mittag kam mir gerade recht: sie seien im Schwimmbad. Am Vormittag so einen fernen Planeten wie Schleiermacher verlinkt (und gestern gelesen, nun werde google sich auch um die Digitalisierung der Bibliothèque Nationale de France kümmern, die das zunächst im Alleingang machte, google mache das dann kostenlos und schneller). Aber auch die Arbeit des Verlinkens geht zur Zeit sehr langsam voran, weil schon gleich nach dem Aufstehen alle Quicklebendigkeit rasch ermüdet in all der durch den Körper zirkulierenden Dickflüssigkeit. Unter mir weiterhin das Hämmern, wenngleich nicht den ganzen Tag. Die Frau des Vermieters füllte nebenbei zwei Kisten mit Feigen. „Du meinst, du fülltest nebenbei zwei Kisten mit Feigen.“ Jaja, die Retroprojektion. „Falls mal jemand nach dir fragen sollte, werde ich sagen, du hingest mir dauernd am Hals.“ Und werde dann auf sie zeigen wie auf des Kaisers neue Kleider. Nach der SMS endlich wieder einmal S. am Telefon. Und gleich den morgigen Tag verplant: Meer & Vulci mit Taschenlampe (abendliche Führung durch die ausgegrabene Stadt (Attention: Etrusker! (obwohl die Reste römisch sind, denn die Etrukser bauten „biologisch abbaubar“))). Wird ein nomadischer Tag werden. Davon also erst übermorgen. Ich bräuchte eine Frau, so der eine Neffe zu seiner Mutter, mit dem ich vorgestern im Schwimmbad gewesen. Da ich meine Latschen vergessen hatte, mußte ich nochmal hierher. Er inspizierte meine Wohnung und hatte dann von dem Chaos hier berichtet. G.L.eichviel. Verlegenes Grinsen, als ich ihn darauf ansprach. Heute abend in Amelia. Abendessen vor der Haustür im Hof, wo der Landschafter wohnt. Da solches zwanglos stattfinde, kämen immer noch Leute aus der Nachbarschaft dazu, vielleicht ja auch die Schwimmbad-Gesellschaft, die ich heute hatte, die ja gleich um die Ecke wohnt. Oberstadt-Dasein. Ach, wehte doch auch ein Wind. Pflanzen sind dort genug, an denen meine Blicke notfalls sich hinaufranken können. Wenn sie zu versinken drohen. Oder ich stelle mir die Leute als Landschaft vor. Zwischen denen der Tisch ruhig dahinfließt wie ein Mississippi. Aber sei’s, die Phobie den „forbici“, d.h. der Schere! Die Flüchtigkeit der Erhabenheit: der Weg zum Schwimmbad bringt in eine höhere Position, die eine bessere Sicht auf den Soratte freigibt. Nur ist da eine Kurve, die den dritten Gang erfordert, und einen Blick, der den Soratte im Augenwinkel zu einer waghalsigen Ablenkung macht. Er kam vom rechten Wege ab… der Schönheit wegen!

2 thoughts on “A. D. XIV Kal. Sept. Anno 2762 a.u.c.

  1. “Er kam vom rechten Wege ab… der Schönheit wegen!” Wie mein väterlicher Freund DB das in seiner unvergleichlichen Fähigkeit, Bonmots zu prägen, ausgedrückt hat: Venus ist eine glitschige Göttin und kennt keine Regeln.

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