Das kleine Es der Unica Zürn. 02.09. 2009. Paul Reichenbachs Freitag.

Natürlich sind sie getrennt. Wissenschaft und Kunst . Spätestens seit Galileis Verrat. Das Spezialistentum moderner Wissenschaft erreicht die Marktplätze nur noch über Produkte, allesamt Abfall von Forschungen, die kein Mensch heute mehr nachvollziehen kann. Dass Liebe als biochemischer Prozess dargestellt werden kann, sagt nichts über die Liebe, ihre Querelen, Qualen, über Momente des Glücks. Heute ist Freitag. Sauna. Die Woche muss, auch um für den Abend in >>>Bad Homburg eingestimmt zu sein, ausgeschwitzt werden. „ Alle Wärme war einmal ein kleines Es“ lese ich in einem Anagramm von Unica Zürn, das, trotz aller Hermetik, die Autorin mir kenntlicher macht. Verwandtschaft ist keine Sache des Blutes, des Geschlechtes oder sonstiger Zurechnungen. Verwandt wird man im Fühlen. In der Berührung. Wissenschaft läuft da ins Leere.

Es war einmal ein kleines
warmes Eisen allein. Kein’
Laerm, kein Wein’ lasse ein.
Leis’ am See rann, weil kein
Eis war, Amselnelke in ein
Samen – Ei. Alle winken: reis’
wie alle Samen. Sinke rein,
Wasserkeim, nein, alleine –
in ein Kissen. Alle Waerme
war einmal ein kleines Es.

Unica Zürn

P.S. Ein anderes wundervolles Anagramm von read An, das gut mit Unica Zürns Versen korrespondiert, findet man >>>H I E R.

Apropos Freitag, am 30. September, also vorgestern, jährte sich der Tag an dem Robinson Crusoe seine Insel betrat.

Bildquelle: Hans Bellmer >>>>>H I E R</small>

49 thoughts on “Das kleine Es der Unica Zürn. 02.09. 2009. Paul Reichenbachs Freitag.

  1. Elche weinen, singen Samt ( hab ich noch über) Ich denke immer, die Zeile, mit der man ein Anagramm bildet, ist das Ausgangsmaterial, das auf seine diversen Bedeutungen hin abgeklopft wird oder ausorakelt, und obwohl das so ein strenges Korsettverfahren ist, denn du sezierst aber die Bedeutungen mehren sich, und die ungewöhnliche Syntax spielt dabei keine kleine Rolle, findest du darin das, was ich als blutiges Wesen beschreiben würde weil Sprachsymptome aufgelöst werden, also Begleiterscheinungen die eine Ordnung sichern.
    Symptom: das Zusammenfallen, zu einem Guss.
    Hermetisch, ja! Aber das tritt heraus.
    Das zeigt sich noch besser an diesem Anagramm von Unica Zürn.
    Angemerkt aber noch, das ich die herkömmliche Syntax und ihre verschiedenen Bedeutungsebenen nicht als krank bezeichnen will. Oder doch?

    Der Link auf Bellmer funktioniert nicht!

    1. Herr Reichenbach, heute mal ganz entspannt…ist Gallileos “Verrat” – wie sie das nennen – ein Argument, den Versuch der Vermittlung ganz aufzugeben? Hat die Geschichte nicht Tatsachen geschaffen, denen man sich stellen müsste? Soll man einem historischen Teilchen wie Galileo noch Jahrhunderte lang einen vielleicht zu extremistischen Pendelausschlag in der Prioritätensetzung vorwerfen, die noch dazu möglicherweise einer sehr komplizierten historischen Situation geschuldet war?
      “Verrat” – Herr Reichenbach? Kann es nicht vielleicht sein, dass es eher eine Taktik war? Sie wissen doch, wie klügere Männer damals auch lavieren mussten, um nicht verbannt zu werden. Eine Taktik vielleicht, um letztendlich die Weltinterpretation aus den Händen von Nurmachtbesessenen, NurKirchenfunktionären, nurschwafelnden Volksverdummern zu nehmen? Die möglicherweise sehr in der Überzhl waren. Wäre das nicht denkbar? Wäre es nicht ein Zeichen von Mündigkeit, wenn wir Galileo eher historisch einordnen als persönlich?

    2. ja, wäre es.
      aber so ein künstlerwicht, herr condor, ich meine, der hat wie heine eben auch angst, dass ihm nun die astronomen den sternenhimmel ganz entreißen, das müssen sie auch verstehen, dass ein gewisses maß an an welt- und wirklichkeitsferne vielleicht erhalten werden will, oder denken sie 24 h am tag in zutreffender weise über die schwerkraft nach? und zu was wäre das gut?

    3. Wie viel ist wohl von menschlicher Klugheit zu halten,
      die ihre jeweilige Zeitepoche für die alles entscheidende hält
      und sich selbst als entsprechend berufen,
      sich und andere zu mächtig viel Arbeit anzutreiben?
      Ich habe keine Ahnung –
      weiß nur, dass es derlei Zeitgenossen
      in sämtlichen menschlichen Zeitabschnitten gab.

    4. na ja, diadorim… es geht nicht um den ganzen Tag. Hälfte Hälfte oder Zweidrittel Eindrittel hätte ja auch schon was. Aber ich denke ja eher daran, ob es ein Möglichkeit gääääbe, sozusagen über Entspannungspolitik nach, damit der Künstler eben nicht mehr Angst haben muss, sondern die Kunstauffassung in Richtung eines Gesamteinvernehmens mit allen Prozessen lenkt… nur so eine Idee..
      ich wollte mich da vorhin nicht einmischen, würde ihnen aber hier Recht geben, dass die Streuung der erotischen Aufmerksamkeit eher auf thermische Abkühlung hinweist, weil Abkühlung mit Streuung und Verteilung einhergeht. Aber möglicherweise liegt das auch an der Gesamttendenz.
      Das nur als verknüpfender Beitrag.

    5. @sunray die Frage ist aber auch, was man als Arbeit empfindet, klar. Auch sie könnte in Verteilung gehen… hätte man 20 Autoren zusammen, wäre ein einziges Buch zum Lexikon des verwinkelten Wissens für Kinder und Erwachsene in 2 Wochen fertig. Jeder müsste vieleicht nur 2 oder mittelkurze poetisch-erkenntliche Texte schreiben…ich will mich hier nicht wiederholen, ich weiß dass diese Texte extrem lustig, abwechslungsreich und in ihrer Gesamtschau absolut interessant wären…wegen dem Fehlerrauschen. Und sie wären literarisch. Nach weiteren 2 Wochen, wäre das nächste Ding fertig. Das Ding wäre ein Millionenseller und könnte – als Reihe sowieso – alle Autoren ernähren. Stellen sie sich doch bloß mal ein Text vor, der das Thema “Kohlenstoffanteil im Stahl” und “Meine schönste Reise” irgendwie miteinander zu verbinden sucht…und das von 20 verschiedenen echten Litraten… das wird lustiger als die “Stil-Übungen” von Quineau…falls die jemand hier kennt.

    6. also hätten sie mir das gleich damals gesagt, es hätte sicher direkt, also quasi ohne umwege hätte diese thermische einsicht, also, ich möchts nicht beschwören, aber, es hätte echt unter umständen bedeutet, dass es nahezu fast zur gänze allen schaden und alle blödigkeit von anno dunnemals in gegenwart und in zukunft von mir abgehalten hätte, hat und abhalten würde. klar, oder vielleicht hätte mich auch das 3. raesfeldsche hegegesetz gelehrt, wann ich wo wie jagen sollte und wann schonzeit ist, und wie denn den drachen nun reiten.
      doch fürchte ich, wissenschaft ist die leidenschaft, die mit wissen allein kein leiden abschafft.

    7. Also gut, Herr Condor – was andere Schreiberlinge mit ihrer Zeit und Energie anstellen, interessiert mich so wenig wie die Rettung der Welt. Da mir aber wenig daran liegt, in absehbarer Wochenendschwermut zu versinken und Exkurse wie der von Ihnen vorgeschlagene durchaus zu meinen Steckenpferdchen zählen, erspar ich uns weiteres Theoretisieren und nehme Ihre Herausforderung an. Die Poesie, von der gequältes Selbst meint, dass ich sie leisten sollte, krieg ich angesichts elender Seelenlage eh nicht hin, und anders als Herr Reichenbach empfand ich Kopfarbeit immer schon als mindestens so reinigend wie mancher gepeinigtes Jungfleisch samt schwellenden Lippen.

      “Kohlenstoffanteil im Stahl” – hm? Klingt persönlich reizvoll. Jedoch behalt ich mir neben freier Terminierung vor, statt der zu verknüpfenden ‘schönsten’ Reise eine meinen Erfahrungen entsprechende einzubringen. Und nein, es ist hiesig nicht erstmaliges solches Unterfangen. Derlei spielte ich zu anderen Elendszeiten schon, da mir weder Skalpelle, noch selbsternannte Erlöser oder auch nur befreiende Worte gangbarer Weg schienen. Gute Güte, hab ich grade Rochus auf simplifizierende Weltsichten. Da kommt mir Ihr Stahl eben recht. Falls ich nicht vorher kapituliere also bis dann. schmunzel

    8. ja da stimm ich zu, absolut….womöglich muss wohl dieses Navigieren aus uns organisch herauswachsen, evolutionär, wer will schon sein Liebesleben berechnen…. (Dabei tun wir es alle…das ist ja das Lustige..)
      Naja…am Ende trifft es wohl ganz gut das Wort Instinkt…schätz ich mal…das liegt zumeist irgendwo zwischen Bauch und Kopf.

    9. sunray das war nur sone erste Beispielidee… vielleicht finden wir noch was Besseres… ich denken es könnte immer ne Mischung aus faktisch-wisschenschaftlich technisch und eben einem schöngeistigen oder ganz subjektivenThema sein… und dass dann irgendwie verknüpfen – poetisch gedanklich, aber eben so, dass es ein 12 jähriger checken könnte..

    10. @sunray “und anders als Herr Reichenbach empfand ich Kopfarbeit “… eine selten dämliche Formulierung. Ich glaube nicht, dass Sie in der Lage sind mich zu empfinden!

    11. sunray…. ich mach natürlich auch mit…aber wir müssten uns auf die themen nur kurz einigen.

      Ich schlag mal kurz vor zur Anregung. Wirklich nur zur Anregung

      Amoniaksyntheseverfahren – Sonntagsfrühstück

      12-Ton Musik – Epidermis

      Betazerfall – Kissenschlacht…

      also so in dem Stil…

      .

    12. Herr Reichenbach, es war Ihr Schlusswort, das dies provozierte:
      “Im Swing, im Loop, hingewendet zum sekreten Fleisch, feiert voll-lippig umgrenzt das reine Nichts sich selbst. Quellt und quillt.” Nebst kleinen Nymphchen im Bild. Von mir aus können Sie empfinden, was und wie Sie wollen – aber gestehen Sie bitte mir als Zuschauerin eigene Empfindungen darob zu. Ich bin absolut nicht in der Stimmung, so zu tun, als seien Ihre Empfindlichkeiten für mich berücksichtigenswerter als die meinen. Immerhin sind Sie es, der es nötig hat, mit sämigem Lutschkaramellen-Begriff wie ‘dämlich’ daherzukommen. Dagegen klingt ‘selbstherrlich’ ja nahezu nach edler Zartbitterschokolade.

      Herr Condor – ich bleibe bei Eisen-Stahl-Damast-Reise als Thema. Sie können sich gern an anderem Thema versuchen. Sollte meine Themenwahl hier nicht interessieren, finde ich sicher anderes Plätzchen dafür. Und für 12jährige schreibe ich grundsätzlich nicht ohne entsprechendes Entgeld – hindere aber niemanden, sich dieser löblichen Herausforderung zu stellen.

      Nachtrag: Da ich grade sehe, wie endlos sich das Thema Eisen-Stahl-Damast in all seinen Facetten ausbreitet, kehre ich zum Aspekt Kohlenstoffgehalt bei der Stahlherstellung zurück. Und verknüpfe es mit dem Thema menschliche Entwicklungsreise unter spezifischen Umständen und im Hinblick auf sich daraus ergebenden Zielen.
      So zumindest stellt sich mir der thematische Überbogen derzeit dar. Da ich von Naturwissenschaft und Technik weitgehend unbeleckt bin, muss ich jedoch vorab einräumen, dass sich im Lauf der Recherche anderer ergeben könnte. Ich will nicht finden, was ich kenne, sondern entdecken, was da ist.

    13. @ olaf condor mußte gerade in ihrem zusammenhang an die futuristen denken, marinetti im besonderen, den ich nun wirklich nicht verdaulich finde für mein empfinden: “Konfuse Halbschatten. Sich verwickelnde Fadenmassen. Farblose Verschwommenheiten variabler Transparenz. Entstehensmüde ölige Reflexe. Um sich greifende Opazität. Unergründlicher lästiger Geruch-Gestank. ALLES ILLUSIONEN. Schauen und nicht sehen. Schnuppern und nicht riechen.” dies aber von Bruno Sanzin ‘Infinito’. finde jetzt bloß nicht die erste seite der angefangenen übersetzung. aber stimmig. etwas weiter:
      “Ein Licht!
      Ein Genie-Geschwindigkeit leuchtendes Licht
      umsichtig
      spitze lichte Pfeile schwenken
      um zu sehen
      zerkleinern
      sondieren analysieren
      entdecken
      einzudringen ins Unbekannte
      – gestählter Panzerschrank
      gegen die schweigsamen Bohrer des Gehirns –
      die Wahrheit zu entblößen,
      die absolute Wahrheit,
      die hermetisch als Sphinx immerschweigt
      auf die Fragen des Menschen
      im Durcheinanderringelreihen
      kein blasser Schimmer von Erfolg
      der ihnen Frieden geben könnte.”

    14. ja parallalie aber ich meint auch was anderes, die Futuristen dachten, dass es ausreicht, einfach nur hier und da tonalisch und affektisch neue Klänge und Formen zu schrauben und zu hämmern…hier ging es darum…sozusagen verständlich, als eine verständliche Erzählung oder was auch immer ein gebilde hinzukriegen, dass irgendwie die themen plausibel erläutert, zusammen fasst und dann eben auch fügt zu einem irgendwie plausiblen Passung. Und es kann nur witz haben, wenn mehrere Autoren eine Verkopplung versuchen.

    15. ich versteh’ schon, es ist immer ein irgendwie anders, das ein partout zum paß erklärt, damit es dann endlich so aussieht wie der digitale fotorahmen, in den man seine bilder laden und dann als default “zufallsbild” einstellen kann. ist es nicht ein bißchen in diese richtung gehend. man hat die technik und das schöne bild.

    16. Herausforderungen spontan annehmen, weil’s so hübsch prickelt, ist eines; sich hernach erstmal sortieren, bisschen anderes. Hiesiger Sortierprozess drehte sich während der letzten Stunden um zweierlei. Zum Einen bin ich wie schon erwähnt naturwissenschaftlich ziemliche Dau. Abgesehen von Naturerfahrungen und gewissen biologischen Kenntnissen ist das nicht wirklich meine Welt. Was jedoch weniger an hausinternem Desinteresse, als an heimischen Sprachbarrieren liegt. Bedeutet für meinereine richtig hingebungsvoll konzentrierte Arbeit, diese zumindest halbwegs zu erklimmen. Erwähne ich, weil’s einfach so ist und somit auch im weiteren Verlauf mit entsprechenden Einschränkungen meinerseits zu rechnen ist. Insofern schaffen wir das vielleicht doch mit dem Niveau für 12jährige. 😉

      Trotz des fachwissenschaftlichen Handicaps war mir vorhin schon klar, dass es mit schlichtem Verweis auf Kohlenstoff bei der Stahlherstellung nicht getan sein wird. Wer Stahl sagt, muss zuvor mindestens Eisen denken. Entsprechend verbrachte ich die letzten Stunden damit, mich wenigstens bisschen einschlägig schlau zu lesen. Wodurch sich zweite Barriere offenbarte, die mit ersterer unmittelbar zusammenhängt.

      Ja, Herr Condor, ich weiß, dass Sie von Anfang an für Gemeinschaftswerk plädierten. Aber bitte verstehen Sie, dass für mich Gemeinschaftswerke naturgemäß immer erst nach Einzelgängen folgen (können). Insofern geh ich ganz selbstverständlich bei jeglichem Unterfangen zunächst davon aus, mich allein und selbst ins Zeug zu legen und nach vollbrachter Tat möglichst rund und fertig zu präsentieren. Schon klar, dass das gängigen Teamwork-Ansprüchen krass zuwiderläuft. Doch nicht umsonst reizt mich das Thema Eisenverarbeitung so tief, wie es das tut. Wir werden im Folgenden sicher noch darauf kommen, was diesen persönlichen Reiz mit der Spezifität jenes Elements verbindet.

      Kurzum, ich sah schon mächtigen Berg deftiger Alleinarbeit auf mich zukommen. Bis mich eben unter warmem Schauer und Rosenschaum die Erkenntnis überfiel, dass ich Sie ja nur wörtlich zu nehmen brauche, um mir solche Mühsal zu ersparen. Und plötzlich fand ich die Vorstellung, mit Ihnen gemeinsam diesen Exkurs zu unternehmen, ganz entzückend. Vielleicht mögen sich ja unterwegs noch andere anschließen – dann wird’s womöglich sogar eine Morgenlandfahrt.

      Ja, soviel erstmal zu hiesigem Sortierprozess vorweg. Und so es Ihnen recht ist, versuche ich mich jetzt am eigentlichen Auftakt. 🙂

    17. Sie sind nicht interessiert an solcher Erörterung,
      mögen sie auch nicht randläufig dulden?
      Ich möchte keinesfalls aufdringlich sein –
      wenn das hier vorherrschende bzw. maßgebliche Haltung ist,
      ziehe ich mit meiner Begeisterung für’s Thema natürlich um.
      Dann aber im Alleingang,
      denn ich habe nun mal keine Dschungel.
      Und hätte das gerne geklärt, bevor ich mich unerwünscht ausbreite.

    18. Nicht mehr nötig.
      Ich stimme Ihnen nach kurzem Überdenken zu, Herr montgelas –
      dies ist tatsächlich nicht der richtige Ort für Morgenlandfahrten.
      Sehen Sie, so schnell bekommt Mensch manchmal seinen Willen.
      😉

    19. sehe gerade diadorim so etwas wie widderung aufnehmen ? in richtung eines anderen blogs wo man dann – andere nicht störend – mal was versuchen könnte .. wie montgelas ja vorschlug ?
      also ich brauch für so eine aufgabe etwa 2 wochen – und ob das dann noch jemand
      versteht hinterher interessiert mich erstmal nicht, ich sags gleich – nicht dass es
      später irgendwo noch ein böses erwachen gibt.
      ich halte es auch für keinen fehler einen 12jährigen mit einer realität zu konfrontieren
      welche wmöglich sperrig ist.
      und jetzt mus ich mit dem posten aufhören – headaches.
      vielleicht sollten sie das mit sunray vorerst zusammen weiterplanen – also meine versuche dazu laufen ohne gewähr, wie eben schon angedeutet

    20. Einschub zum hiesigen Stand der Dinge:
      Gemeinhin fließen mir derlei Verknüpfungen
      leichtflüssig aus Synapsen und Sinnen.
      Da ist es Spiel, das sich wie von selbst fügt.
      Mit eingegangener Herausforderung jedoch
      tu ich mich derzeit recht schwer.
      Oh ja, ich war emsig an diesem Wochenende.
      Sternenfusionen – Planetengeburten – Mineralogie –
      Chemie – Hochofentechnik – Stahlherstellung –
      China – Damaskus – Wootz – Astrologie – Alchemie.
      Mein Kopf gleicht mittlerweile Auffanglager.

      Was ich damit sagen will:
      Ich bin und bleibe dran,
      sehe mich aber angesichts mir unvertrauter Wissensreiche außerstande,
      daraus mal eben so einen Kurzartikel zu zaubern.
      Gut möglich, dass der als Schlackenprodukt zu ggb. Zeit abfällt.
      Aber noch steck ich bis zur Halskrause im Kundigmachen
      und Wundern über die Tragweite von Eisen.
      Geliebt und als wesensverwandt erkannt hab ich’s ja schon immer,
      hatte jedoch keine Vorstellung davon, wie mächtig es ist.

      Wollt ich nur mal zwischenmelden. 🙂

    21. ich ließe fred erst nach dem gv zu fall kommen. im schnitt hatten es die meisten doch auch mal schön. alles andere verlegte ich nach kimberly. ohne diamanten hätte hartmetall niemals seine heutige verbreitung gefunden.

    22. besser als stehl-exercises 😉 wie mans nimmt – ich mach das auch nur einmal mit um mal zu schauen wie schwer ich mir dabei tue oder nicht und was dann dabei herauskommt und dann darf condor einen verlag auftun, dann fliesst kohle und dann brauch ich womöglich einen ghostwriter( in ).

    23. 1789, man wollte niemanden dot quetschen. diamanten braucht man zum scharf machen. das samuraiwesen häts ohne diamanten nicht gegeben, wohlmöglich.
      alber e., hm hm, der sagt immer nur wasser, wasser, wir sind fickende fische im wasser, dabei kippt der vogelkäfig mit dem kakadu ins aquarium, man sieht noch einen panischen vogel gegen die schwerkraft ringen, dann findet albert zu dem schluss, dass der kakadu nun wisse, was wasser isse, anders als die fisse, nur nützen tät ihm das nu auch nüscht mehr meint darauf die nutte und findet viele von alberts grauen haaren in ihrer suppe und sagt, die esse sie nun auch nicht mehr, aber sie hätte jetzt lust auf dim sum.

    24. so ist das schon mal lustiger und so beruhigt es mich im nachhinein dieses
      skizzchen einfach nur mal so vorgestellt zu haben.
      vielleicht könnte man beim aquarium durchaus mal ansetzen aber das riecht nach
      spezialistenkönnen – oh sonen feinen humor hab ich nicht, mist.

    25. schade um den geldautomaten, der mich morgen wird sehen und vom konto was abziehen müssen… scheingeld: ich werde mich zum zahlengeistschreiber erklären, solange ich davor stehe.

    26. verschrobene kontingente vielleicht waren es auch die richtigen fische, die da mit dem wasser nicht klar kamen? zeigen tut dfw aber wohl die fische, die nicht wissen, was wasser ist, wie auch. aber ich hab den endlos schlechten scherz ja immer noch nicht und werde einfach vom inherent vice berichten vom tp – trigonometrische punkte der literatur, allerdings, aber, verrückbar, nehme ich an, wie bei schmidts verschobene kontinente: unter archiv, texte, hier: http://www.arno-schmidt-stiftung.de/

    27. @diadorim schwierig…das merkwürdige an diesem fischding ist, dass er – nach meiner meinung – es in einem Aufsatz als die Möglichkeit des Funktionierens interpretiert hat, also er hat gesagt: So ein beschissener Tag nach einem scheissjob übermüdet durch scheissarchitektur auf scheissparkplätzen durch einen scheiss-supermarkt hetzen….sozusagen alles scheisse….er meinte dann, ja aber seht, was alles da ist, seht was alles trotzdem funktioniert, seht, wie es ja vielleicht doch möglich ist, dass die kassiererin mal freundlich ist oder so…dass wir uns nicht die fresse einschlagen….das ist das wunder….also eben das ist das wasser. Also im Grunde zutiefst löblich, dass es da aber noch eine andere grundsätzliche Wirkung gibt, dass konnte er nie ausblenden, und das das nicht zusammengeht, daran hat er sich abgerieben…insofern ist das bild nicht verkehrt, weil er möglicher weise auf schlafende Fische eingeredet hat.
      “Interviews mit fiesen Männern” ist als buch nah am Problem, oder auch “in alter vertrautheit” Den ziegelstein jest würd ihnen eher ausreden, jetzt wo er tot ist, das ding ist wahrscheinlich eine kompilation aus seinen kurzen schnellen knackigen Sachen, zu dick, eher überflüssig wie alle 1000seiter.

    28. “The only choice we get is what to worship. (…) If you worship money and things — if they are where you tap real meaning in life — then you will never have enough. Never feel you have enough. It’s the truth. Worship your own body and beauty and sexual allure and you will always feel ugly, and when time and age start showing, you will die a million deaths before they finally plant you. On one level, we all know this stuff already — it’s been codified as myths, proverbs, clichés, bromides, epigrams, parables: the skeleton of every great story. The trick is keeping the truth up-front in daily consciousness. (…)
      The capital-T Truth is about life before death. It is about making it to 30, or maybe 50, without wanting to shoot yourself in the head. It is about simple awareness — awareness of what is so real and essential, so hidden in plain sight all around us, that we have to keep reminding ourselves, over and over: “This is water, this is water.”

      It is unimaginably hard to do this, to stay conscious and alive, day in and day out.”

      in diesem letzten satz sehe ich den perscheidgag angesiedelt, in dem moment, wo du weißt, es ist wasser, ertrinkst du als fisch.

    29. ich fand arno schmidt war mal als kontrapart zum Grass-Blödsinn echt nett, aber das meiste ist dann doch bald Tinnef gewesen. Der Ort “Bargfelde” sagt eigentlich schon alles. Da find ich Leute wie frisch wirklich immernoch leuchtend dagegen.

    30. oh, das ist gemein, wenn man sich hh nicht leisten kann, jemandem bargfeld zum vorwurf zu machen, finde ich. es war sein weg, kompromisse zu umgehen, dahin, wo einem niemand was streitig machen kann, ich kann das schon verstehen, wenn man etwas scheu und besessen und klug ist. kleinbürgerschelte ist nicht fair, lesen sie aus welchem haus frisch war und aus welchem schmidt, da kommen sie ganz schnell darauf, warum dem einen ein bargfeld nie in den sinn gekommen wäre und dem anderen ausweg bedeutete.

    31. ja.. schon möglich…das war sein Problem, dass er das Wasser atmen wollte, aber dafür ist es nicht da, es ist genau dieses Wasser, worin man schwimmen lernen muss. Aber man muss es wissen und kennen und wissen, dass es eben kein Aquarium ist, sondern ein fluss. Dass ein gut Til der Bewegung garnicht von uns kommt. Man kann nur steuern. ich glaub das hat er nicht gesehen. Also eigentlich gehts darum, erstmal das fischsein bewusst anzunehmen und dann auch kiemenatmer zu werden.,,irgendwie sowas

    32. nein… sie haben Recht..ich fand seine Sachen – ich kenne nich alles wahrscheinlich eher wenig – immer wirklich ungewöhnlich und herausstechend, aber es gibt so ein Punkt, also da wo er so eine phantstische Schwell berührt, da wird es dann irgendwie neckisch, süsslich, mir feld jetzt dieer name nicht ein, von dem buch. sone art pseudosciencefiktion ist das, wo das dann eben so, naja eben so wie zum beispiel bei heidegger wird…ich meine in dem moment wo sich leute in irgendwelche totnauberge in irgendwelche waldhütten zurückziehen, wirds immer irgendwie ganz gefährlich – find ich. Also diese Autonomie…ist schweirig. Nein Schmidt war kein Kleinbürger…und auch die radiosachen finde ich gut. aber eben ..na wie gesagt..

    33. nur, der fisch hat damit vielleicht einfach weniger probleme, sein fischsein anzunehmen, dem stellt sich die frage des annehmens auch vermutlich nicht so, oder unter umständen eben gar nicht, aber unserer species stellt sich die frage ja doch scheinbar, oder doch zumindest einigen exemplaren, “wer bestimmt, wie wir atmen müssen”…
      /?p=7001/

    34. ja, das wird irgendwie gefährlich, jajaja, sie haben recht, aber, ach, ich versuch es zu vermeiden, aber sao paulo scheucht einen auch manchmal in den neunten stock zurück, ich gehe immer wieder vor die tür, aber some days are worse then you can imagine. nur wenn ich auf dem fahrrad saß, fühlte ich mich immer und überall frei, egal ob in chiles vale da lua in der atacama oder in sp sonntags morgen auf dem minhocao, oder in berlin auf dem mauerweg, oder in hh in den vierlanden. ein tandem wollte ich dennoch nie.

    35. naja. wie gesagt. also irgendwie und dann wieder doch nicht. ein neffe von mir sagte immer “hervorragend” zu all dem, was er nicht essen wollte. in diesem sinne: “hervorragend!” man kann es auch andererseits sehen. (sollte man). es gibt eine rezeptionsgeschichte zu schmidt. die jedoch bewirkt all das neckische im epigonentum. und im dechiffriersyndikat, das sich schlau auf die schultern klopft. hab’ selbst ums jahr 80 herum im bargfelder boten einen artikel veröffentlicht. dann aber all das zeugs gekündigt, glücklich, auf den briefumschlag eine briefmarke zu kleben, die an aussätzige erinnerte. es geht immer um die begeisterung, oder besser: entgeisterung beim sich einnehmen-lassen von solche geistern. das wichtige ist dann auch, sie zu überwinden. sie hinter sich lassen zu können sie aber als das weiterhin gelten zu lassen, was sie mit einem angestellt haben. nicht literaturgeschichte von außen, sondern von innen. und wenn joyce nach herrn condors ansicht irgndwie pillepalle (las es irgendwo anders), dann ist der für mich im finnegans wake immer noch paradigma für ein sagen, daß sich selber sagt im verschütteln all der depositate, die jeweils gefiltert nur teilwahrheiten mitteilen. und die nichtschwimmer-fische im sand sind straußvögel der wasserwelt.

    36. gelehrterepublik? ah, nee, sie meinen kaff, auch mare crisium? spielt zum teil auf dem mond, oder die schwarzen spiegel? es ist viel süßliches und viel nüchterne romantik im schmidt und sein kopf hing noch voll von ihren kleidern. selma it was, and kind o pocahontas…

    37. ich habe da so eine Ansichtsache zur klassischen Moderne, die will ich jetzt auch ausdrücklich nicht dogmatisch überstülpen, ich hatte das mit dem pille palle in bezug auf chlebnikov gemeint… also ein chlebnikov war ein typ der enorm ausgreifen wollte im sinne eines ganz umfasssenden Welt-Technik-Kunst-Sprachprogramms – weil der ausserdem auch Physiker und Mathematiker war, also bei dem wahr “Schreiben” eigentlich nur ein Mittel oder ein minimaler Anteil einer grundsätzlich philosophisch und irgendwo kosmopolitisch gedachten Gesamtverwachsungempfindens…während nun die imagisten um pound&Co sich dann recht schnell in den relativ engen Weltzirkel wieder einer wenn auch neu aufgefassten Dichtungsformung hineinknautschten und hineinnuschelten und hineinspezialisierten. Ich will nicht bestreiten, dass das auch innovativ war und auch diese Leute hatten irgendwo ein Weltgriff, sind aber eben doch ziemlich an der Literatur kleben geblieben….und haben dann die Moderne recht schnell an die “Ästhetik” gefesselt. Und so habe ich zum Beispiel bei Joyce auch das Gefühl, dass das eigentlich sehr schnell in eine wenn auch gelehrige und fluffige und originelle aber enge Gasse des Stilspiele, der Formspiele , der Klangspiele als in eine Beliebigkeit letztlich ästhetische Infinitisimalität läuft…in den jest, in das Augenzwinkern unter Eingeweihten.
      Da war der Chlebnikov irgendwie ein anderes Kaliber, weil diesen Leuten ging es um eine Ästhetik des Gesamtverhandelns, beinahe renaissanceartig. Gesamtsprache. Elektro. Konstruktion. Automobil..Raumfahrt grammatoogische Untersuchungen, Theorien…etc… Leider ist das alles abgewürgt oder verpieft worden durch die Historie dann in Russland.
      Also anders gesagt: Manchmal denke ich, dass die Avantgarde es verpasst hat, so politisch und gesamtzeitfühlend zu werden, dass sie eine intellektuelle Macht hätte gewesen sein können, um die negative Spiegelseite dann, also den komplett um sich greifenden Vitalismus, den Kaderkommunismus, den Faschismus etc…der dann letztlich in die Kriege geführt hat, zu reflektieren und in konstruktive Bahnen zu lenken statt in destrukive…Ansätze für konstruktive Ideen gab es, Gibraltar- Brücke etc….

    38. Spät zwar, aber da.
      Ich hab’s auf eigenem Spielplatz ausgetobt –
      die ganze Woche über.
      Doch derzeitige Vernunft gebietet,
      diesen nicht samt und sonders zu öffnen.
      Also stell ich hier ein,
      was nach einer Woche Denk- und Fühlarbeit
      als Essenz vom Baum fiel.
      Wie ich schon gesagt hatte –
      meinereine ist weder für 12jährigen-Aufbereitung,
      noch für Teamarbeit prädestiniert.
      Ich kann nur meins.
      Und das sieht so aus:

      Keine Lust auf lange Ergüsse –
      Kurzzusammenfassung muss reichen.
      Denn wie immer gilt:
      Der Weg zur Erkenntnis ist eigentliche Arbeit –
      die Erkenntnis dagegen nur Äpfelchen,
      das zu gegebener Zeit vom Baum fällt.

      Eisen ist elemtares Element unserer Erde.
      Ohne Eisen gäbe es weder sie,
      noch vielfältiges Leben auf ihr.
      Und doch ist es kein Element,
      welches sie selbst geboren hat oder gebiert.
      Tatsächlich ist es Sternensamen,
      der ihr eigenes Geborenwerden überhaupt ermöglichte.

      Eisen entsteht, wenn ein Stern stirbt.
      Ohne sein Sterben gäbe es keines.
      Und wie alles, was existiert,
      trägt auch Eisen unwiderruflich
      die Erinnerung an sein Entstehen in sich.
      Diese macht es zu dem, was es ist:
      störrisch, traurig, rauh und dunkel.
      Eisen kennt nur zwei prägende Bewusstseinszustände:
      Die Katastrophe und die Zeit danach.

      Und doch ist da noch ein dritter Zustand.
      Er zeichnet sich lange Zeit nur durch Potential aus.
      Das Eisen selbst weiß nicht mehr über diesen Zustand,
      als dass er grundsätzlich möglich ist.
      Und dass es ihn nicht
      aus sich selbst heraus manifestieren kann.
      Es benötigt Partner dazu, die sich seiner bedienen.
      Eisen spürt das und ist entsprechend empfänglich.

      Doch nicht jeder Partner tut dem Eisen gut.
      Es hat nichts dagegen, dass sich seiner bedient wird.
      Auch nicht, dass es sich selbst dabei
      allzu oft nahezu komplett auflöst.
      Doch sein ureigener Traum sieht anderes vor.
      Dieser sehnt sich nach Leuchten und Trockenheit.
      Sprich, nach genau dem, was es hervorbrachte –
      nur eben nicht als erinnertes Sterben,
      sondern in Form einer Geburt,
      die neues tragfähiges Leben schenkt.

      Bis dieser Traum sich verwirklichen kann,
      sucht Eisen nach Sicherheit –
      im Innern der Erde und der Steine.
      Denn es weiß, wie wichtig
      trockene Abgeschiedenheit für sein Überleben ist.
      Darum schmiegt es sich eng in hartes Gestein
      oder sucht extreme Hitze, die es am Leben erhält.
      Das Innere unseres Planeten besteht
      zu großen Teilen aus flüssigem Eisen.

      Eisen hat überdurchschnittlich viel Geduld.
      Wer zuerst kommt, weiß nun mal,
      dass er unter Umständen am längsten warten muss.
      Selbst in der Bibel steht:
      Die Letzten werden die Ersten sein.
      Nicht zuletzt deshalb ist Eisen so störrisch
      und behält seine Geheimnisse lieber für sich;
      gilt ihm doch, sich langfristig überlebend einzurichten,
      auf dass sich irgendwann vielleicht –
      Garantie gibt’s absolut keine –
      jene innewohnende Sehnsucht erfüllt,
      die Teil seiner selbst ist.
      Dornröschen ist eine eiserne Figur.

      Niemand wird aus dem Tod geboren,
      ohne entsprechende Gefahr in sich zu tragen.
      Vor knapp 4000 Jahren wurde Eisen
      zum ersten mal wachgeküsst –
      auf recht grobschlächtige Weise,
      die sehr lange Zeit sehr hohen Tribut kostete.
      Eisen ist ein kapriziöses Element,
      das sich nicht einfach bearbeiten lässt.
      Dass Menschen es sich dingbar machen wollten,
      weil ohne Eisen kein Fortschritt möglich war,
      bezahlten sie und andere Geschöpfe mit dem Tod.
      Mitte des 18. Jahrhunderts gab es dort,
      wo Eisen gefördert und gegossen wurde,
      keine Wälder mehr. In weitem Umkreis.
      Bei der Verhüttung anfallendes Kohlenmonoxid
      vergiftete alles, was nicht weit genug entfernt war.
      Noch bis tief ins letzte Jahrhundert hinein
      waren die Birken im Ruhrpott schwarz,
      was zu Evolutionsleistungen wie jener führte,
      dass sich Birkenspanner schwarz färbten.

      Um Eisen nutzbar zu machen, braucht es Hitze.
      Sehr große und anhaltende Hitze.
      Jahrtausendelang diente dafür Holz,
      vielmehr Kohle, die man aus Holz gewann.
      Als es nicht mehr genug Holz gab,
      entdeckte man die Braunkohle.
      Wie das Eisen lagert auch sie in der Erde –
      in riesigen Vorkommen.
      Sie ist längst nicht so alt, wie das Eisen,
      besteht jedoch aus verendetem Leben.
      Nicht umsonst war der Moloch aus Eisen –
      wie er schluckte die Nutzbarmachung des Elements
      schwerfällig alles, was nicht niet- und nagelfest war.

      Eisen selbst träumte jedoch weiter ureigenen Traum
      von funkelndem Licht und tragfähiger Leichtigkeit.
      Es wusste, dass alles auf dem richtigen Weg war,
      denn es war der Weg seiner Sehnsucht.
      Und es gibt keine Sehnsucht,
      für die es nicht auch mögliche Erfüllung gibt.
      Will man Rohstoff der Schuld zeihen für den Preis,
      den stümperhaft angelegte Hand abverlangt?
      Oder die Hand, dass sie es nicht besser versteht?
      Alles ist im Fluss –
      niemand weiß das besser, als Eisen.
      Und alles strömt zum Meer –
      auch das ist dem Eisen bewusst.
      Obwohl es mit Wasser recht wenig am Hut hat –
      ab und zu eintauchen ist ihm mehr als genug.

      Und Gusseisen eine feine Sache.
      Doch Meilen vom lichten Traum des Eisens entfernt.
      Denn es wird nur dessen Vergänglichkeit gerecht.
      Und bleibt ansonsten nostalgisch sentimental.
      Eisen jedoch ist zu alt und hat zuviel erlebt,
      um sich damit allein zu begnügen.
      Rost mag ans Herz gehen, aber Leben ist was anderes.
      Und Eisen träumt von Leben,
      seit es sterbend geborener Samen wurde.
      Es träumt schon länger und tiefer
      als alles andere auf dieser Welt.
      Während es das fortwährend tat,
      schenkte und nahm es unendlich viele Leben.
      Sein eigenes jedoch blieb davon unberührt.
      Das geht in Ordnung, weil alles so wächst,
      wie es wachsen will.
      Aber selbiges gilt eben auch für Eisen.
      Wenn jemand sehr lange und tief träumt,
      bedeutet das nicht, dass solcher Traum
      keine Hoffnung auf Erfüllung haben darf.

      Eisen verlangt hingebungsvolle Partnerschaft,
      doch noch viel mehr strebt es nach oben –
      dorthin, wo es einst herkam: zu den Sternen.
      Dieses Streben ist es, das die Partner wirklich eint,
      weil aus dem Unterfangen mehr
      als nur die Summe seiner Teile entstehen lässt.
      Es waren Orientalen,
      die eisernem Traum erstmals echtes Leben schenkten.
      Und weil sie um eigentliche Sehnsucht
      aller Alchemie wussten
      und nicht davor zurückschreckten,
      sich selbst bedingungslos in deren Dienst zu stellen,
      zierten sie blau schimmernde Traumgeburt
      mit Mohammeds Leitern und blühenden Rosen.

      Das Geheimnis des blauen Schimmerns,
      welches so seidenweich ist, dass es kein Erbarmen kennt,
      liegt im Wissen um die Verzahnung allen Seins.
      Erst, wenn man weiß, welche Bedeutung
      auch noch nebensächlichst wirkende
      angebliche Unreinheit für das Gesamtgefüge hat;
      wenn man sie nicht mehr als Verunreinigung,
      sondern als erforderlichen Teil der Traumerfüllung
      betrachtet und berücksichtigt;
      und sich selbst nicht mehr als Nutzbarmacher und Ausbeuter,
      sondern als hingebungsvoller Liebhaber begreift,
      der ebenso wie das Element in seinen Händen
      Teil eines übergeordneten Ganzen ist –
      erst dann kann sich ein Traum verwirklichen.

      Eisen ist ein starkes Element.
      Vielleicht sogar das stärkste überhaupt.
      Wer es garstig und grob behandelt,
      dem antwortet es garstig und grob.
      Wer so tut, als sei es nicht, was es ist,
      weil es seiner Meinung nach anderes sein sollte,
      dem macht es Garaus.
      Wer es unterschätzt, der zahlt die Rechnung.
      Und wer meint, er bräuchte nur genug Gewalt einsetzen,
      dem zerspringt es widerstehend unter den Händen.
      Eisen ist so lange kompromisslos,
      bis es auf jemanden trifft, der es schätzt.
      Trifft es auf solchen Jemand,
      erübrigt sich jeder Kompromiss –
      dann ist jeder nur noch, was er ist.
      Und damit Eins.
      Alles, was existiert,
      will in seiner spezifischen Eigenart erkannt werden.
      Weil es nur dann sein kann, was es wirklich ist –
      für sich und als Teil des Gesamts.

      Wen technische Details interessieren,
      der schaue >>> da und >>> dort und auch >>> hier .
      Ganz besonders ans Herz legen möcht ich >>> das.

      Ich bleib noch bisschen beim Eisen.
      Dessen Problem war noch nie,
      dass es nicht selbst sein kann.
      Das kann es außerordentlich gut,
      weil im Prinzip nichts anderes.
      Nicht Authentizität ist sein Dilemma,
      sondern seine Eigenart an sich.

      Letzte Nacht …..
      ich kann sie nicht beschreiben.
      Will es auch gar nicht tun.
      Alles, was ich weiß:
      Da ist ein Schmied.
      Der sich mächtig
      auf’s Schmieden versteht.
      Er hält keine Vorträge darüber,
      dass Eisen grundsätzlich Zumutung ist;
      stört sich nicht an dessen Ich-bin-wie-ich-bin;
      kennt nicht mal vorgegebenes Schichtende.
      Stattdessen scheint er zu denken:
      Aaaaah, welch hübsches Stück Eisen –
      wollen doch mal sehn,
      was es mir und ich ihm geben kann.
      Woraufhin er ganz selbstverständlich
      Ärmel hochkrempelt und sich ans Werk macht.

      Klingt arg nüchtern?
      War’s ganz und gar nicht.
      Oh no.
      Aber wozu betonen und aufbereiten,
      was zwischen Schmied und Eisen geschieht?
      Um anderweitig zu informieren?
      Ach herrje …..
      Informationspolitik gehört anderem Zeitalter an.

      Jemand sagte vorhin,
      mein Knotenwall sei undurchdringlich.
      Und übersah dabei springenden Punkt:
      Ihm ist er undurchdringlich.
      Auch erwähnte er mehrfach soziale Einstellung –
      die er offenbar bei sich gegeben sieht,
      derweil er sie meinerseits vermisst.
      Für mich klang es, als intoniere er
      ‘Allround-Langzeitdünger im Sonderangebot’.
      Ganz so, als könne man Kakteen, Orchideen,
      Blüh- und Grünpflanzen nebst Bäumen
      über beliebigen Kamm scheren.
      Tut mir wirklich sehr leid,
      aber ich hab gerade wohltemperierte,
      sprich mächtig heiße Schmiedenacht erlebt
      und darum wenig Sinn für flachen Rasengärtner.

      Kann nicht mal sagen,
      was schöner, weil berührender war –
      jeder Schmiedegang für sich
      oder Ruhephasen zwischen den Läufen.
      Eines floss ins andere
      und alles zusammen war schlicht-rund-gut.
      Kann ich mir mehr wünschen?
      Derzeit nicht.

      Nach solchem Erleben
      will und kann ich nicht tun,
      als sei artfremdes solches,
      das ich verstehen
      und dem ich entgegenkommen muss.
      Hieße nämlich,
      mich erneut zweckzuentfremden.
      Wohin führt,
      wenn ich das zum Wesentlichen erkläre,
      zeigten die letzten Wochen,
      wenn nicht gar Jahre.
      Es führt dorthin,
      wo alles lebt, derweil ich sterbe.

      Ich will aber nicht sterben –
      so wenig, wie alles andere Leben.
      Und darum meines finden –
      mich daran erfreuen,
      in vollen Zügen genießen.

      Jener Nichtschmied meinte,
      Findenwollen sei vager als Suchen.
      Genauer sagte er:
      Vageres als Findenwollen gäbe es nicht.
      In jenem Tonfall, der suggeriert,
      dass alles jenseits seiner Vorstellung
      irrelevant bis verkehrt sei.
      Muss ich so jemandem
      über selbstasphaltierte Straße helfen?
      Ich will nicht.
      Denn wofür sollte ich es tun?
      Für ihn, der seinen Stillstand
      nicht mal bemerkt?
      Für mich, die er tödlich lähmt?

      Ich will das nicht mehr –
      weder müssen, noch sollen.
      Denn ich traf einen Schmied,
      der mir zeigte,
      wie sehr meine Sehnsucht
      ihm zur Freude gereicht.
      Und genau das ist,
      was ich mir wünsche:
      Erfreuen statt Bedienen.
      Nicht bemüht,
      sondern selbstverständlich.

      Ich wage nicht, ihn zu fragen,
      wer er ist und woher er kommt.
      Zu fragil das Ist-Glück.
      Will nichts hören,
      was es mir nimmt,
      derweil ich gerade aufatme
      und mich zu strecken wage.
      Er ist Schmied,
      der weiß, weil tut, was er fühlt.
      Ich spüre es in allen Fasern –
      und will darum mehr
      im Moment nicht wissen.

      no game – just identity …..

      …..

      Wie auch immer – für mich ist meins damit erfüllt.
      Wohliges Wochenende ringsum. 🙂

    39. aber schade dass sie ihr eigenes plätzchen so keusch bdeckt halten – also sich strategisch gesehen so in der defensive bewegen / aufhalten.
      nun klar – sie haben s mit sowohl widen als auch genauen kerlen zu tun – womöglich
      mit weirdos like me – und so erscheint eine vorsichtigkeit durchaus angeraten sowie
      eine nachdrücklich verlaufende selbstpräsenz dem unbekannten etwas.
      was ich sagen will ist nur das – ich kate ja an dem setting und das entging ihnen wohl – also das steht noch auf dem mainray hier – das war mein leichter dissens mit condor in einer art annäherungsphase,
      aber alles inallem, das find ich stark dass sie dazulegten –
      trotzdem – warum wollen sie keine mischform(en) als ganzes ?

    40. jetzt hab ich extra noch mal meinen lap angemacht – also nicht dass sie mich jetzt irgendwie falsch verstehen – also über braunkohle müssten wir noch mal reden –
      würde mal so aus dem bauch heraus sagen, dass eher steinkohle, koks, oder > holzkohle was für nen schmied sind das zeugs hat ne höhere temperatur.
      war wohl kein wunder dasses mal den beruf köhler gab.
      naja – sie waren ja eigentlch irgendwie auch noch ab dem damaszener vorher dran –
      also insofern mach ich mir erstmal keenen weiteren kopp –

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