Mittwoch 16. Dezember 2009

Fünf Runden um die Bahn, die Winterkälte hat Berlin im Griff und leises Schneegrieseln gab der Bahn einen Überzucker, der mich meine, für mich überraschend gerade Spur erkennen ließ. Nach der fünften Runde war Schluss, es fühlte sich gar nicht mehr gut an in meinem unteren Rücken und als ich merkte, wie die Muskeln des Schultergürtel zu machten, ließ ich es einfach sein.
Ich erreiche H. nicht, was mich betrübt, obwohl ich gar nicht weiß, ob er mein Anklopfen nicht all zu oft nur aus Höflichkeit nicht abwehrt.
S. meldete sich wieder bei mir und das hat mich riesig gefreut.
Warum ist eine gute Frage. Ja, warum tun wir das hier. Wie viele Menschen begegnen mir wohl auf der Strasse, die hier meine Gedanken lesen, sich sowieso schon fragen wer diese Anna ist. Maximal eine Handvoll Menschen wissen das, vielleicht ein paar mehr, wenn sie lesen können. Ich gebe zu, dass ich diese Gedanken habe, nicht oft, aber manchmal, sie sind wie der Gedanke an die verhauene Mathearbeit, die man noch nicht zurückbekommen hat. Nicht wirklich gut und mit einem Funken Hoffnung, dass es vielleicht doch nicht so schlimm ist.
Es stimmt, es ist eine Art Kommunikation. Ein Dialog? Ich weiß nicht. Ich versuche mich zu sortieren, mir meine Meinung zu bilden, zu aller erst über mich selbst. Auch H. sagt es funktioniert nicht im stillen Kämmerlein, was mich zu Hannah bringt, der ich am liebsten einen Schrein bauen würde und ihr jeden Tag eine Kerze anzünden.
„Das von Anderen Gesehen- und Gehörtwerden erhält seine Bedeutsamkeit von der Tatsache, dass ein jeder von einer anderen Position aus sieht und hört.“ Einbahnstrasse denke ich. Ich lasse keine Kommentare zu, also werde ich die anderen Positionen nicht erfahren, es sei denn, Dschungelbewohner reagieren direkt auf mich.
Körperarbeit, die eine für die andere, morgen Ostheopathie, die wieder nötig ist, seit dem ich gestern andere tat. Ich sollte da ein besseres Gleichgewicht finden. Gleichgewicht – nicht so in die Extreme fallen…. Ich wünsche mir das immer so und dann, wenn ich es eine Zeit lang geschafft habe die Balance zu halten, dann langweilt mich diese Gradlinigkeit so sehr, dass ich mich wie ein wildes Tier auf die Fährte begebe, nach den spannenden, interessanten Begegnungen, die die mich an den Rand führen, mich einen Moment in die Tiefe schauen lassen. Das ist nicht SM, nicht nur. Es ist auch der Mann, der mich an seiner Philosophie teilhaben lässt und ich dann höre wie er formuliert, was ich seit Jahren in mir trage. Das ist ganz großes Kino. Stünde ich in einem Raum voller Menschen mit dem Rücken zu ihm, er könnte einfach kommen und mich an die Hand nehmen, ich stellte keine Frage. Er weiß das er das haben kann, ich habe es all zu deutlich gemacht. Das ist ein wahres Ärgernis, meine Karten habe ich viel zu offen ausgespielt. Poker beherrsche ich nicht, ich spiele nicht, nie, ich bin immer nur ich. Kann sein das deshalb nichts draus wird, kann auch sein, dass es der Kontext ist aus dem ich komme und der aus dem er kommt, den ich voll und ganz respektiere. Auch ein Nein. Aber nur mit Tränen.