32. Tag des Jahres ZwanzigZehn

Unter der Decke vor gekrochen, muss ich mich jetzt der geballten Aufmerksamkeit stellen, die mir zu teil werden soll. Jetzt muss ich das auch noch sortieren, ich komme mir vor wie die Managerin meines eigenen Lebens, das ist keine wirklich gute Entwicklung, denn eigentlich will ich mein Leben leben und nicht managen.

d.d. sagte etwas Gutes, was mich auch anders auf alles blicken ließ, wie es wäre immer im gleichen Dunstreis seine Bahnen zu ziehen und wie viel besser es sei, auch mal jemanden anderen, der ganz abseits davon steht zum reden zu haben. Sie sagte auch wie es wäre, ahnte man nur wer hier liest und owei, owei auch so verstünde wie es gemeint ist, es liegt doch alles offen da…
Na klar. Deshalb breite ich meine Seele hier aus. Gerade diese andere Seite, von der die offen, offensichtlich, offiziell ist. Ist es die eindeutige Uneindeutigkeit die ich an Menschen mag? Ich weiß noch nicht mal ob ich Menschen überhaupt mag. Gerade bin ich wieder so fürchterlich in der Misantropie aufgeschlagen, dass ich mich wie die Maus in der Milch wieder raus strampeln muss. Es ist der Selbsthass übertragen auf alle anderen… auch wenn ich inzwischen gelernt habe wie gut mir andere Menschen tun, gerade die mit dem anderen Blick aufs Leben, die die nicht immer den wissenschaftlichen Blickwinkel haben, dem zumeist die Poesie fehlt und versprochen d.d. ich werde mich danach auf die Suche machen und berichten, wenn sie mir wieder über den Weg läuft, wie bei den zwanzig Differentialdiagnosen und dem gelähmten Hund.

Etwas geholfen hat der Hamburger Bahnhof, auch wenn ich feststellen musste, das mir schon wieder jemand im Hirn herumgestochert hat, denn Walton Ford hat aufs wunderbarste, die Ästhetik früher wissenschaftlichen Zeichnungen vor dem Hintergrund historischer Moritaten in Allegorien umgesetzt.
Unbedingt ansehen:

http://www.hamburgerbahnhof.de/exhibition.php?id=24864&lang=de

opulenter blutgeschmack auf meinen lippen, nach deinem biss, ich entfesselte noch die meute, deren beute ich nicht bin, ging meiner wege, mit einem lächeln, regte mich an anderer stelle ab, das mit mir zu tragen ist ein schwerer schatz, zu boden zieht er mich und flügel gibt er mir zu andern Ufern zu gelangen, du ahntest zwar, glaubtest zu wissen, die größe aber war dir unbekannt, mehr als sein schatten, nun hat es dich erschüttert bis in die letzte deiner sertolischen zellen

17:20 Uhr hat sich gerade eine Spinne auf meine Tastatur abgeseilt. Wo kommt die denn her? Hastet jetzt hysterisch über den Schreibtisch, nachdem ich sie mit einem Stabilo angestupst habe.