Heute, gestern und vorgestern 44

Die Abende haben sich wieder vergärtnert. Vorgestern meldete sich MM zurück aus Kalifornien. Kaminabend mit norwegischen Reminiszenzen (der Trondheim-Gast vom letzten Sommer), die beiden Herzdamen kamen auch noch dazu. Die eine gualtematekisch braungebrannt, die andere auf dem Sprung nach Salerno. Noch jemand auf dem Sprung dorthin. Ansonsten Berkeley. Make money & „I’d like to merry you“. Was dann gestern jedoch beim Chile-Solidaritäts-Abend („da sind viel Leut’“ (meine Idee, am Eingang einen Zettel auszulegen: „Sfido i vostri terremoti – Poesie su commissione“ erwies sich als Flop in dieser Atmosphäre (einige reagierten, spät… auf förmliche Einladung hin, aber da ich den Umschlag mit den Stichwörtern liegen ließ, weiß ich jetzt nicht, wo er ist))) herauskam, war Amelia-Überdruß bei ihm. „Nichts los.“ Vor zehn Jahren sei das ganz anders gewesen. In die Provence hineinschnuppern. Irgendwann den Hof am Kaiserstuhl dann doch übernehmen müssen. Eine Nichts-Los-Überdrüssigkeit, die auch bei S. am letzten Sonntag hervortrat. Sie meinte Tuscania und daß sich die Leute verkriechen, statt sich zu suchen. In Rom sei das alles ganz anders. Also spann ich den Gedanken weiter: sagen wir mal: Hälfte Zeit hier, Hälfte Zeit in Berlin, was mich betrifft. Wenn ich mir schon eine Stadt aussuchen sollte. Rom wäre es nicht wirklich. Nicht mehr. Aber letztlich werde ich doch immer wieder dorthin zurückwollen, wo meine Bücher stehen. Wo, mithin, ich mich eingerichtet habe. Bumerang sein. Wie die Gedanken immer wieder zu O. zurückkehren, um Unmöglichkeiten abzuhaken. Nichts weiter dazu. Man denkt, man dichtet / gottweiß wie schön. / Und schließlich war man / bloß hebephren. Der Schnodder hebt den Kopf.

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