langes gespräch….

… mit meiner schwester. sie ist so in ihrem gedankenkreislauf gefangen, daß sie sich selbst durch die entstehenden energien ihre eigene raubt, weil jeder gedanke eine energie erzeugt, mit der er das in bewegung setzt, was dann passiert. nehmen wir zum beispiel mal das wort “nein.” ein “nein” kann ganze völker verhungern oder ein herz zerbrechen lassen. ein anderes beispiel hingegen, das wort “liebe.” da spürt man doch schon die art der energie, die in dem moment des aussprechens erzeugt wird. wenn ein einzelnes wort solche energien in bewegung setzen kann, wie kraftvoll können dann ganze sätze wirken. ich hab meiner sis gesagt, daß sie einfach mal so eine art gedankenhygiene betreiben soll. sie soll sich fragen, wie sie ihre gedanken wahrnimmt. “wie ich die wahrnehme?” “ja, hörst du sie?, siehst du bilder?… wie nimmst du sie wahr.” “äh… das weiß ich garnicht.” auf seine gedanken zu achten, bedeutet nichts anderes, als sie differenzieren zu können. ich sag’s mal anders herum. die schlechten ins töpfchen (in den mülleimer) und die guten ins kröpfchen…. wenn sie ständig daran glaubt, daß ihr nichts gutes mehr in ihrem leben vergönnt sein wird, dann zieht sie genau das an, was sie nicht will. es ist sehr mühsam, ständig hat sie widerreden: “das klappt sowieso nicht….. ” ihr ist nicht klar, welche energie sie nur mit diesem einen einzigen satz in ihrem leben erzeugt.
ich riet ihr, sich ein kleines büchlein zu kaufen, in das sie hineinschreiben kann. “nenn es wünsche und träume.” “wünsche und träume?” “ja.” “da wird ja dann eh nur scheiße drinstehen.” “nein, schreib in dieses buch jeden tag hinein, was du dir wünschst, wovon du träumst. schreibt auf, was du dir für den tag wünschst, für die nacht, für dein leben, für dich, stell dir vor, wie dein leben weiterhin verlaufen soll. nur die wünsche und träume, formuliere sie aus, und lies es dir immer wieder durch.” “wünsche… ich weiß garnicht mehr wie das geht, weil ja eh immer alles schief läuft.” “dann versuch es einfach. was wünschst du dir für den morgigen tag?” “daß ich mal keine schmerzen habe.” “siehst du, es geht doch. schreib es einfach auf.” “das funktioniert sowieso nicht.” “da soll auch nichts gleich funktionieren, du mußt lernen wahrzunehmen, welcher art energie hinter solch formulierten sätzen steht.” “ich kapier es nicht, wieso soll ich das tun.” “ok… ich versuch es anders, nimm dir mal einen zettel.” “ok… und was soll ich jetzt tun?” “schreib das wort glaube auf.” “ok… hab ich, und nu?” “jetzt versuch zu fühlen, welcher art energie hinter diesem wort steckt, beschreib sie mal.” “äh… ja… hmm… im grunde empfinde ich etwas positives, etwas was stärkt, was mir kraft gibt.” “gut… und nun schreib mal deinen satz das funktioniert sowieso nicht auf.” “ok… hab ich.” “gut, jetzt guck dir diesen satz an, mach es nochmal, versuch zu fühlen, welche art energie er erzeugt.” eine weile war stille. “ach du scheiße…. das ist ja ganz schlimm, es zieht mich völlig runter, bestätigt aber letztendlich das, was ich für mein leben vermute.” “und jetzt schreib das wort glaube dahinter. welcher gefühlte zusammenhang ergibt sich jetzt zwischen diesem geschriebenen satz und dem dahinter stehenden wort?” wieder war eine weile stille. “oh schwester, soll das heißen, daß ich selbst schuld daran bin, daß ich inzwischen daran glaube, daß mir nichts gutes mehr wiederfahren wird? oh…. wat bist du fies.” “nee… ich denk nur darüber nach, wie du es schaffen kannst, wieder an dich selbst, und an das gute in deinem leben zu glauben. wenn du, bevor etwas passieren soll, daran denkst, daß es sowieso nicht funktionieren wird, dann wird es auch nicht funktionieren.” “jetzt hab ich dich verstanden, ich kauf mir morgen so ein kleines buch.” “und… denk dran, nur die wünsche und träume.”