Arbeitsjournal. Mittwoch, der 24. März 2010. Jugendverderber. Mit einer jungen Frau, mit der Löwin und Ovid, sowie einer Aussicht auf die nächste Neue Musik. Die Bar schließlich schließt dieses Kapitel ab.

9.53 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Seit sechs Uhr auf. Erst einmal habe ich jetzt für Sie sämtliche Buchmessen-Erzählungen seit Der Dschungel Beginn >>>> in einer eigenen Rubrik zusammengefaßt; jedenfalls hoffe ich, sämtliche erwischt zu haben. Immerhin sechs Jahre, elf Messen. Das liest sich ganz hübsch. Ein bißchen Reichenbach ist auch dabei. Der so schweigt. Der auch auf Mails nicht reagiert. Um den ich mir solche Sorgen mache.

Die meiste Zeit verging aber mit meinem Tagebuch; ich fand es angemessen, meine Begegnung mit >>>> Aléa Torik dort hineinzuschreiben; die Frau ist zwar Arbeit, aber nicht Arbeit. Daß ich unser Treffen >>>> dort ein wenig literarisiert habe, werden Sie ganz sicher ganz sofort verstehen; auf ihrem eigenen Blog wird sie das ebenfalls tun. Das ist unsere Absprache. Mal sehn, wie und worin sich die Versionen unterscheiden. Ah! Und unterdessen steht >>>> die ihre schon drin. Du Jane, ich Tarzan. („Tarzan” bedeutet „nackte Haut”, unbefellt; ich versichere Sie: das ist bei mir nicht wahr. Aber es ist auffällig, daß auch >>>> Vergil wieder schreibt, und zwar so, daß Ovid, der Die Dschungel ablehnt, jedenfalls mich darin degoutant findet, einen Kommentar dazu verfaßt hat, den ich auf jeden Fall stehenlassen werde. Die Löwin meinte eben am Telefon: „Die lesen alle weiter, und irgendwann melden sich alle auch wieder. Vielleicht lassen ihnen ganz einfach ihre Berufe nicht die Zeit, ständig mitzukommentieren. Es g i b t ja die werktätige Bevölkerung.”). Jedenfalls: wundervolle Begegnung. Vor allem, weil Torik verdammt klug ist, und zwar auf eine Weise, die einen ein bißchen ratlos läßt vor so viel Hochbegabung.

Also, das hab ich eben eingestellt, jetzt schreib ich d i e s e s Ding hier, dann sind Briefe zu wechseln, ist ein Lektorat durchzusehen, mittags kommt mein Bub zum Essen, dafür ist einzukaufen… Mittagsschlaf sodann, sodann mein Cello und wieder ein bißchen Litteratür, schließlich geht es >>>> abends, nach der Familie, mit der Maerzmusik weiter: Heinz Holliger, Bernd Alois Zimmermann und Thomas Kessler. S odann >>>> Bar, wo der Profi und die >>>> Kulturmaschinen hinzustoßen werden. Als ich vor zwei Minuten jenem am Telefon erzählte, daß rotes Haar an sich nicht meine Domäne sei, war er beglückt. „Ich hab sie gestern gefragt, ob sie mitkommt, aber sie ist schon verabredet.” „Schade.” Stimmt. Schade. Auf jeden Fall muß ich heute noch Paßfotos machen; ich bekomme einen Presseausweis, Die Dschungel sind jetzt als Journalismus anerkannt – was zwar restlos falsch, aber hochgradig praktisch ist.

Guten Morgen, Leserinnen&Leser. Hab ich Sie eigentlich schon aufgefordert, >>>> das da aber auch sofort zu bestellen?

12.31 Uhr:
Ganz oben >>>> in den Charts. Man kann das Erregung der Öffentlichkeit nennen, vor allem, >>>> wenn sich nun auch noch die Studienstiftung einmischt.

Muß los. Besorgungen. Hemden wegbringen. Post.

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Mittwoch, der 24. März 2010. Jugendverderber. Mit einer jungen Frau, mit der Löwin und Ovid, sowie einer Aussicht auf die nächste Neue Musik. Die Bar schließlich schließt dieses Kapitel ab.

  1. Eine Version ist immer eine Fassung die den Ausschluss aller anderen möglichen Versionen in sich schon darlegt. Genau das ist es!
    Aber hier liegt auch das “Problem” (und wiederrum ist es keines) und dabei ist es egal ob in literarisierter Form, es könnte z.B. auch einfach nur eine nüchterne Wierdergabe sein. Immer färbt sie den Menschen gegenüber ein. Aber sowie ich davon schreibe, schreibe ich von mir, besser: es aus mir heraus. Daher ist diese Einfärbung unumgehbar, auch wenn mein Gegenüber sich vielleicht nicht damit “identifiziert” weil Er oder Sie es anders erlebte. Es ist ein einfacher Gedanke aber das wird oft vergessen …

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