Heute und gestern 46

Das feuchte Wachsen in Humusluft ohne Blau nach wie vor. Die Sonne als I-Punkt beim Hinab aus der Oberstadt. Gestern. Wollte im Umweltschützer-Laden, der die Verpflegung am Samstag besorgte, nach dem Umschlag mit den Gedichtvorschlägen fragen, aber „Wir sind hier immer unterschiedliche Freiwillige.“ und sie wisse nichts davon, Bruna komme in einer Stunde vielleicht vorbei. Aber MM war, um die Ecke, zu Hause. Gut so. Wir hockten uns auf den Platz und unterhielten uns über mögliche Migrationen. Seine eventuelle in die Provence. Die zwei Monate Kalifornien haben ihn von Grund auf verändert. Vorher konnte er es nicht glauben, schon zehn Jahre in Amelia zu sein. Gestern ertappte ich ihn bei der Aussage, die zehn Jahre kämen ihm bereits wie zwanzig vor. Beim Hinaufgehen zuvor bremste ein Auto neben mir und hielt kurz den Verkehr auf. ML. Muß ihr gefallen haben meine Neugier, die Malereien zu sehen, die sie bei facebook eingestellt hat. Und mein Kommentar dazu. Auch wenn sie’s in dem Moment auf der Straße herunterspielte. Am Abend schaukelten sich wie oft in letzter Zeit Vergangenheit und Zukunft gegenseitig hoch und mich über Bord. Führte dann Rede und Widerrede in einer Mail an R., was mir half, aber im nachhinein auch wieder leid tat, denn ich redete ja doch nur mit mich und gegen mir. Bloß, um es zu kanalisieren, kam noch eine Schimpftirade auf B.Lusconi hinzu (bei einer heutigen Wahlveranstaltung e.g.: die (gegnerische) Kandidatin für Piemont schaue morgens in den Spiegel und verderbe sich dadurch den Tag (oder er hat seine Kandidaten für die Regionen beim Demo-Event (Gratis-Fahrten mit der U-Bahn für die Teilnehmer, Gratis-Busse in den jeweiligen Hauptstädten der Regionen und die Aufforderung an seine Stellvertreter, die Einwohner von L’Aquila en masse heranzukarren, damit sie ihm dafür danken, was er für sie getan) am Samstag u.a. schwören lassen, den Krebs zu bekämpfen!!! (vielleicht hat er ja einen im Jehirn))). Jeder Tag bringt neuen Ekel. Heute bloß zum lokalen Tabaccaio. Wie wendig er sich umdrehte mit seiner Leibesfülle, der junge Bursch’: „Gialle?“ – „Sì, le gialle.“ – „Non è che c’ha 20 centesimi spicci.“ – „No, di sicuro.“ – „Ci si vede.“ Nach der Mail an R.: Diese ganzen Hibbeligkeits-Paradiese und –Höllen sind nichts anderes als der vorübergehende Verlust einer wie auch immer gearteten Wirklichkeit. Aber in echt jetzt. Hosiannah.

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