Ungereist jagdlos. Arbeitsjournal. Montag, der 12. April 2010. Mit einer aberneu unkorrekten Bemerkung zu den Geschlechtern.

10.48 Uhr:
[Am Terrarium. Beethoven, Klaviertrio op.70.]
Ich konnte nicht fort, das Zwillingsbüblein hatte gestern abend abermals 40+ Fieber, und seine Mama kann heute nicht daheim sein. Also keine Jagd mit den Geparden. Eventuell morgen, es ist noch nicht heraus. Möglicherweise werde ich versuchen, das erste Realseminar dieses Jahres von diesem Mittwoch auf die nächste Woche zu verschieben. Das entscheide ich aber erst morgen und würde auch von den Heidelbergern abhängen.
Um halb sechs auf, latte macchiato, eine halbe Morgenpfeife, gleich wieder über den FREITAG-Text, noch einmal dann hier, nachdem Sohn und लक aus dem Haus waren; und soeben habe ich ihn an die Redaktion weggemailt. Jetzt wolln’wa ma sehn. Am Telefon شجرة حبة die Situation erklärt. Das Cello hab ich mit hergenommen, den Unterricht heute nachmittag kann ich, ebenfalls des kranken Kindes wegen, dennoch nicht wahrnehmen.
Arbeit, die ich hier machen kann, gibt es genug. Ich lobe die Laptops. Das ist ein gottesdankbarer Akt. À propos werde ich nachher vielleicht die Vergil-Begegnung erzählen; vorher sind aber noch zwei andere Dschungeltexte fertigzustellen. Das ist eine ewige Schieberei momentan, sie geht mir selbst auf den Senkel.

Wir haben beide Kinder hiergelassen, so daß sie, sollte es dem Büblein besser gehen, miteinander spielen können. Momentan schläft es hochroten Kopfes, und das Prinzessin Mädelein hüpft im Blumenkleid umher. Es ist enorm spannend zu beobachten, wie sich bei quasi gleicher Behandlung und Erziehung die Geschlechter so früh schon durchsetzen. Die Behauptung, die verschiedenen Geschlechterverhalten seien rein soziale Konstruktionen, kommt mir zunehmend wie eine politische Ideologie von Leuten vor, die keine Kinder haben oder doch nicht miterleben, wie sie erwachsen. Weil sie Anderes, „Wichtigeres”, zu tun zu haben glauben, anstelle hinzusehen.

2 thoughts on “Ungereist jagdlos. Arbeitsjournal. Montag, der 12. April 2010. Mit einer aberneu unkorrekten Bemerkung zu den Geschlechtern.

  1. Dass sie r e i n sozial konstruiert sind, ist sicher so auch nicht zu halten und würde in der Form wohl auch nicht (mehr) vertreten werden.

    Konstruktion, oder soziale Konstruktion ist am Ende ja auch nicht mehr als eine Erkenntniskategorie neber vielen (Macht, System, Diskurs, Sprache…). Eine Brille die man aufsetzt um vergleichbare Erkenntnisse zu gewinnen.

    Wünsche dem Kind gute Besserung!

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