Die letzten Tage 112

Wieder beim hl. Raffael gewesen, denn so heißt das zahnärztliche Zentrum an der Straße Orte-Amelia (San Raffaele). Huscht’ ich dann hinein. Huscht’ ich dann ein nein. Nein, nicht so. Aber mir fing’s im Hals zu kratzen an, als ich der jungen Zahnärztin gegenüberlag, und sie mich ausfragte, von wegen Anamnese und so, daß mir ein unangenehmes Hüschteln kam. Auf die Frage nach dem Herzen fing’s zu klopfen an. Aber: „La Sua salute ci piace.“ Völlig anderer Vorgehensplan dieses Mal. Zunächst eine langwierige Zahnfleischbehandlung. Sonst fielen die Implantate, sofern es sich machen lasse, was nach dieser Behandlung erst gesagt werden könne, nach zwei-drei Jahren wieder raus, und das Geld sei für nichts ausgegeben. Gefiel mir, die junge Zahnärztin, also dieses Geradeheraus und ohne Umschweife (Terni ist jedenfalls abgehakt, bei denen war davon keine Rede, zuviel geschäftsmäßiges Lächeln (womit sie aber alle werben: mit einem geschäftsmäßigen Lächeln auf allen Plakaten und auch im San Raffaele (dann wieder der Bauer jüngst an der Straße mit dem von zwei seitlichen Zähnen eskortierten Zahnfleisch, gleich danach kamen die beiden Ziegelsteinsäulen, die die mit Zypressen bestandene Zufahrt zum Landgut L’Aspreta einrahmen))). Sprach allerdings von vier Implantanten (macht sechstausendvierhundert), wenn überhaupt. Bleibt nur noch die Rücksprache mit ‚meinem’ Zahnarzt in Rom in der nächsten Woche. Dann muß ich. Nicht wirklich dumm, einen kleinen anhänglichen Hund Idée fixe zu nennen. Der vor Freude die Zunge heraushängen läßt, sobald die eigene zum xten Mal dort landet, wo die Welt aus den Angeln. So wie im versteckten link bemerkt auch das Auge, was uns derzeit ständig grüßt, sobald wir die Straße betreten und uns deren Spiegel vorhalten. Und ich meine nicht einmal dieses schon manische Bemerken von Leichenwagen. Eher nervte schon der eine Bus neulich aus der Provinz Catania, der nicht so recht wußte, wo lang fahren in Amelia, der Fahnenschwenker transportierte, weil hier in den letzten Tagen die nationale Meisterschaft in dieser Kunstfertigkeit stattfand. Schön sei’s hier, sagte ich, und es bestätigte mir auch der alte Däne aus Seeland, der zu Besuch bei seinem Sohn war, am Samstag, als in der Ökologen-Kneipe in der Oberstadt das Ende des Sommers ‚gefeiert’ wurde. Windig war’s in der Gasse.

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