Das Arbeitsjournal (mit Krallen) des 17. Septembers 2010: freitags.

13.40 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
>>>> D a s hat mich heute einige Arbeit gekostet; ich war auch erst versucht gewesen, den Text ins Arbeitsjournal zu integrieren; dann wäre er aber spätestens morgen in die Rubrik weggesunken, hätte also nicht mehr auf der Hauptsite Der Dschungel stehen können, wohin er aber mit all seinen Positionierungen gehört. Deshalb lasse ich heute dieses Arbeitsjournal auch gar nicht erst auf der Hauptsite erscheinen. Ich wollte dann auch wieder erst gar keines hinzuschreiben; aber ich weiß, daß nicht wenige Leser vor allem d i e s e Rubrik gebookmarkt haben; so tipp ich das hier denn d o c h.

Ich brauche einen Mittagsschlaf; mein Junge will erst gegen 18 Uhr fürs Cello herkommen; >>>> Eisenhauer wiederum sagte unser geplantes Mittagessen wegen schlechter Laune ab, die ihm das Wetter mache. So bleibt Luft. Ich muß mich wieder auf den Leukert konzentrierten; dazu sind aber einige Anfragen hinzugekommen, die nun wieder hemmend auf diese, n u r auf diese, Arbeit wirken. Nein, Mittagsschlaf. Und heute abend >>>> Goldmanns Opernfantasie nach Lenz. In den andern, >>>> den mit „t”, schaue ich dauernd hinein.Gegen Viertel nach eins gestern nacht war ich wieder am Schreibtisch. Aber ich konnte an Schlaf nicht denken, war, ich will’s mal bübisch benennen:, „vöglisch” nervös und durchstrich noch lange die Pornosites, deren es anständige und unanständige gibt; akzeptiert man das erste, wird das zweite ungefähr klar. Wen hätt ich nachts auch noch anrufen können? Lange her, daß ich in den Kontaktforen spielte und dann in einigen Städten immer schon gleich eine Heimstatt fand. Ich weiß genau, wie die Löwin grinsen wird, wenn sie diese Zeilen liest; ich weiß aber auch, wie das klingt, wenn ihre Krallen über Atelierböden fahren. Bedrohlich, sag ich Ihnen.

17.08 Uhr:
Ich konnte nicht anders, >>>> hierzu mußte ich eben schreiben. Was alles äußerst heikel ist.

Für Lentes’ neue Anthologie ein Kapitel >>>> aus der Verwirrung revidiert, das eine Kaiserstraßen-Fantasie ist; und gleich an Lentes hinausgeschickt. Wenn man am Schreibtisch arbeitet, hat man mit der Welt wenig zu tun: sie ist von einem getrennt:: so nahe ist man ihr. Ich war erstaunt, wie letztlich geblieben dieser alte Text immer noch läuft.

23.10 Uhr:
Von der >>>> Aufführung im Konzerthaus zurück; an sich hätte ich gleich schreiben können, so viel ging mir durch den Kopf. Nicht unbedingt Glück und bedingt nur Erkenntnis. Aber dann hörte ich in die Aufnahme hinein und merkte sofort, daß der Eindruck bei „reiner” Musik ein anderer ist. Das muß ich überprüfen. Jetzt aber bin ich zu müde, um alles noch einmal anzuhören. Wohlgemerkt, es geht nicht um die Fabel; die ist nurmehr historisch geerdet und darum öd.; sie hat uns nichts mehr zu sagen. Viel an der Musik auch nicht, aber vielleicht, eben d o c h, ein bißchen was. Dem man ich gerecht werden, soweit ich’s vermag.

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