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Apollo 11 bringt mich gestern aufs Regaltreppchen. Was nun? Werwolf von Alexis. Arnim, aber das erste Kapitel fing an mit „Armut“. Fürst der Phantome? Zuviel Jahrhundertbild. Also kein wirkliches Lesekonzept im Moment. Handke würde ich gern wieder lesen, müßte ihn aber kaufen. Eben, Arnim. Also Butler, das laut Liste ungelesene Erewhon. Hübsches großes Schriftbild, rasch zu lesen. War auch gleich drin im Buch, bis ich zur Stelle kam, da ihm noch vor dem Ziel im Sturmgebraus Arpeggios ertönen, und daß da einer stand, ihm an die Schulter tippte und sagte: „Siehst du denn nicht, das ist doch Händel“. Im Traume. So wie mich MMs Parkanlage an die Parkanlage in Vignanello erinnerte, denn gegenüber dem Schloß steht eine Kirche, in der Händel persönlich einmal gespielt. (Was ich gern näher recherchierte, allein die Aktivierung der DSL-Verbindung sei für den Nikolaustag vorgesehen, wie ich heute auf Anfrage erfuhr. Für meine Proteste habe man Verständnis, da müsse irgendein örtliches Problem vorliegen. Man werde den Technikern eine Nachricht schicken. Die werden sich einen Dreck drum kümmern, nehme ich an.) Dann schaute ich nach dem Kaufdatum. 24.12.85 Hannover (Schulzesche Buchhandlung im Hauptbahnhof). Daneben der Gelesen-Vermerk: 31.12.85 Berlin-Helmstedt. Aber ich kann mich an nichts erinnern, was das Buch betrifft. Im August davor war ich nach Rom gezogen. Und auf dieser Weihnachtsreise sah ich zum letzten Mal meinen Vater am Leben. Daß ich auch in Berlin war, ist mir nicht mehr gegenwärtig, aber daß ich dann am Elm bei Helmstedt auf einer Silvester-Feier war, schon. Dann hatte es Probleme gegeben. Vater konnte mich nicht mehr abholen, vielleicht nicht am Elm, aber an irgendeiner Zwischenstation. Das weiß ich nicht mehr so genau. Jedenfalls lag er im Bett und konnte nicht mehr schlucken. Bevor ich dann in den ersten Januar-Tagen vom Cousin für die Rückfahrt nach Rom zum Bahnhof nach Wolfsburg gebracht wurde, stand ich noch bei ihm am Bett. An dem Tag fiel Schnee. Der ersetzte die Worte. Ein paar Wochen später, an meinem Geburtstag Mitte Februar außer den Glückwünschen die Nachricht, er liege im Sterben. Am Morgen danach die Nachricht, er sei tot. Als ich dann rechtzeitig zur Beerdigung wieder im Dorf war, ließ ich mir noch kurz vom Tischler den Sarg öffnen. Ich wollte ihn noch einmal sehen. Auch in den zwei-drei Tagen schneite es, und ich half dabei, den Schnee wegzuschippen. So lese ich jetzt das Buch, als hätte ich’s noch nicht gelesen, was ja in einem gewissen Sinne auch richtig ist.

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