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Ob ich Elide sei (Akzent auf dem ersten e). Was ich nicht alles schon hätte gewesen sein sollen. Am Telefon. Gar der für das Telefon Verantwortliche in der Familie, wie manchmal Callcenterstimmen zögerlich sich ausdrücken. O! wie gerecht sind, Elis, alle deine Tage! Der Gedanke ging sofort dahin über die Entsprechung Paride/Paris. Auch wenn mir http://wikipedia.it im Dunkeln tappend etwas von Hilda erzählen will. Allerdings wird’s anderswo als weiblicher Vorname verzeichnet, und die google-Bildergalerie zeigt tatsächlich nur Frauenporträts. Immerhin habe ich eine gewisse Begeisterung für die ausgefallenen Vornamen hier. Weshalb ich gern meine Aufmerksamkeit verschenke, sobald ich an den Anschlagtafeln vorbeikomme, wo die grad Gestorbenen mit ihren Namen das Gewicht ihres Gewesenseins hinterlassen. Für den Moment des Vorübergehens. Wäre doch auch sie vollkommen, die Stille. Sie war es nicht. Es begann am Samstag vor einer Woche. Ich war einkaufen gefahren. Also nicht zu Fuß, weil ich auch fast bis nach Fornole mußte, wegen des Weins aus der Kellerei. Als ich beladen den Hof wieder betrat, stand dort Einer am Brunnen, schnitt grüne Zweige zurecht. Ein Blick nach links. Kein hauswandhohes Rosengewächs mehr. Ein Blick nach oben. Die Fenster der Wohnung über der meinen standen offen. Was nie der Fall gewesen, solange ich den Hof kenne. Kurz, der Herr, dem die Wohnung gehört, hatte sich „seine“ (wie er sich ausdrückte) mittlerweile zu einem Stummelchen mit ein paar Wurzeln reduzierte Rose wieder angeeignet, um sie in den „neuen Garten“ zu versetzen. Am Tag zuvor hatte ich noch nach Knospen Ausschau gehalten, die bereits da waren. Er sei im Hof aufgewachsen. Auch den Kater kenne er noch. Er sei noch klein gewesen. Vollendete Tatsachen nennt man das wohl. Wie könnte ich das nennen? Dumme Willkür. Heute wieder eine Einkaufstour (morgen gibt’s Spaghetti alla carbonara für zehn Leute, davon fünf Kinder: ich versuche, das Conviviale aufrechtzuerhalten, das mich hergebracht hat). Wieder die Wohnung über mir. Stimmen waren zu hören. Hinter den halbgeschlossenen Läden Licht. Irgendwann rauchte ich draußen, da kamen sie die Treppe herunter. Der Besitzer der Wohnung ignorierte mich, sprach zu dem anderen von Gasleitung, Wasserleitung. Die ginge da entlang, und das da sei sein Gaszähler (gleich unter dem Botticelli mit dem Zentauren). Ich fürchte, er will hier im Hof eine Baustelle aufziehen, um seine Wohnung herrichten zu lassen, die so lange leergestanden. … dunkler Gesang? Leise. Sinkt. An kahlen Mauern, was am Abend Fischer an schweren Netzen eingezogen, ins sanfte Glockenspiel. Ich weiß, es fehlt „eines Greisen“. Es war in den letzten paar Wochen das Gefühl, am Tisch essend sitzend derjenige zu sein, den David in Kubricks ‚2001‘ auf dem Jupiter endlich angekommen dort wesen sieht in einer Leere, die nur noch sein Atmen zuläßt und nur noch sein gespiegeltes Selbst sieht, um sich dann zum Embryo zu verpuppen, der nicht ‚Gen‘, sondern ‚gen‘. Erdwärts immer. Es reicht, den Stuhl zurückzuschieben und aufzustehen, oft nicht wirklich wissend, warum. Das nachzulegende Stück Holz. Als wär’s vom abgeschiedenen Baum, der, braun, da und nirgends sonst, und dennoch steht. Als Flamme. Und dann liegt, als Glut.

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