ABAW-48-APCA

Allmächtiger Baumeister aller Welten (das APCA, Amelias Wappenbuchstaben, berechtigt mich in gewisser Hinsicht dazu, dem synthetischen Fortbuchstabieren dennoch irgendeinen Sinn zu geben, so wie man scherzhaft ja auch Sinn zu stiften vermeint, wenn man sagt: „Sono porci quei romani!“ (oder meinethalben auch „catanesi“)), du lässest es demiurgisch stürmen aus Nord und lässest einen wünschen, in einen stattdessen warmen Norden versetzt zu werden. Also immer noch Pullover, zumal die Temperatur im Arbeitszimmer, meinem gewöhnlichen Aufenthaltsort, bei achtzehn/neunzehn Grad nach wie vor stagniert. Für einen heißen Sommer bin ich scheinbar hier gut gewappnet, sofern er kommt, ohne daß allerdings irgendwelche Erfahrungen dagegen sprächen. Procellosus fiel mir ein im Hof, und daß Porzellan wohl kaum einem dieser Windstöße hätte ohne Pardauz standhalten können (wahrscheinlich hätte es mir gefallen). Dies der äußere Sturm, der innere ist auch einer, aber ein S-Turm, der das hüben trübt, wenn er sein drüben übt. Der, der’s mir einreden wollte, trollte sich, nachdem er mir noch hatte weismachen wollen, daß ich die weiteren (tatsächlich niedergeschriebenen) Ausführungen in dem Zusammenhange nicht werde veröffentlichen können, weil der Himmel mich anschwärze, der tatsächlich so spät am Abend in jenem Vorgestern recht dunkel war (also keine wissentlich weißen Wolken, nur ein kurz anskizzierter Monadenmond), hustete, Viertelsmeinungen hinterlassend, über den unter mir liegenden Platz während der drei Glockenschläge von dannen, die zehn Minuten zu früh ein „viertel zwölf“ verkündeten, also eine Drei. Als wolle er mit seinem Husten meinen allmorgendlichen Auftritt im Hof imitieren. Gestern hingegen überraschte mich der im norwegischen Bergen wohnende Römer, mit dem ich neulich die Artic Bar eröffnet. Er klopfte überraschend, während ich gerade ganz woanders war. Nicht so sehr im Geiste, den ich dann aber doch noch auf rechte Bahnen zu verlegen verstand im Laufe des Gesprächs. Er scheint hier auch eine Art Botschafterfunktion zu haben: es gebe etliche Norweger, die sich hier gern ansiedeln würden, und diese Norweger hätten im Sinn, hier ein Kulturzentrum aufzuziehen, wie sie’s bereits in Tolfa im Latium getan. Und fragte ganz indirekt und natürlich unverbindlich, ob ich denen und überhaupt Ausländern Italienisch beibringen könne, nachdem er mich ebenso indirekt nach meinen Einkommensverhältnissen befragt. Ich hätte überhaupt das Aussehen eines professore. Hm. Ideenembryos keimten dann sogleich, als er weg war. Mal sehen, was er dazu meint. Wenn überhaupt all das zustandekommt. Wiewohl mein Pessimismus derzeit oft unter die Räder kommt, wenn er mit dem Optimisten spazierengeht und umgekehrt, weil jeder sich auf das Schlimmste oder Beste verläßt, wenn er sein Jetzt verläßt. Siebenkäs!

4 thoughts on “ABAW-48-APCA

  1. schwer zu sagen, warum diese tagesmitschriften eine so intensive lektüre ermöglichen: ein stoff, der sich wie nebenbei zu den diarien von Thea Sternheim, Ernst Jünger, Paul Léautaud, Max Frisch gesellen wird. bleiben sie an land, gehen sie nicht auf ein kreuzschiff; sprache, nicht gelaber.

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