ABAY-50-APCA

Da kannte mich einer im Laden gestern, wußte meinen Namen, was das Schreiben mache, ich wisse doch wohl noch, dass auch seine Frau gern schreibe, sich jetzt aber nicht mehr recht traue, rief sie heran, die kam mit dem kleinen Söhnchen, (das sei jetzt die Poesie, die bzw.) das noch nicht (bzw. nicht mehr) sprechen konnte, in den sehr fleischigen Armen: „P., piacere.“ Ich sei der und der, stellte er vor, und ich wußte ihn nirgends hinzustecken noch auch seinen Namen. Alles ein en famille all’improvviso und improvisiert. Aber daran, an der sofortigen Nahtlosigkeit, erkenne ich eine Herkunft aus Kampanien wieder (nicht zuletzt des Tonfalls wegen, in den ich dann selber automatisch verfalle und verfiel). Ich werde mich doch öfter auf den Platz mogeln müssen. Heut’ sah ich ihn wieder mit dem Sohn im Arm vom Fenster aus. Ich sah und hörte ihn S. grüßen, der auf dem Platz unten Ball spielte, nicht Meroslava war bei ihm, sondern deren Mutter, seine Großmutter. Seit zwei Monaten sieht man indes M’s Mann nicht mehr. „Arbeit“, sagt sie. MM munkelte anderes, irgendwas von krummen Touren in der Ukraine, daß sie dahin nicht mehr zurückgehen könnten. Es gibt also Geheimnisse in Amelia. Es ist alles noch viel zu opak hier, weil ich mich selber opaziere, „der einst im wohnen sich ein dereinst gewünscht“, was ich gerade vorhin so hingetippt, wiewohl Schreiben ein Zeichnen sei, wie’s am Rande einer ZT-Seite stand (es sollte heißen: gewesen sei – jedenfalls, was allzuoft mich selbst betrifft, wenn ich denn einmal dahin komme, den Stift etwas mit der Hand schreiben zu lassen). Das muß aus dem Siebenkäs sein, aber ich hab’s mir nicht angestrichen (jedenfalls vor Seite 211 der Hanser-Ausgabe), war aber dennoch sofort als ein Wiedererkennen da. Aber ich mag jetzt hier nicht, stundenlang hin- und herblätternd, den Bargfelder Boten spielen. Das ist wie mit dem Blauen Nil (Abay auch genannt), der den fruchtbaren Schlamm Äthiopiens an die ägyptischen Ufer brachte, der sich allerdings seit dem Assuan-Staudamm vor ihm zugrundelagert. Insofern könnte man sagen, mein TB sei der Stausee vorm Assuan-Staudamm, oder einfach nur der Staudamm. Kommt darauf an, was ich sein will: der sich ablagernde Schlamm oder die Ursache der Schlammablagerung.

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