Chen Reiss als Iphis in Händels “Jephta” bei den Händel-Festspielen in Halle

Das Oratorium “Jephta” war Händels letztes großes Werk. Er konnte es mit Mühe noch 1751 vollenden, ehe er erblindete. Das Autograph gibt erschütternde Kunde davon, wie sich sein Leiden innerhalb von acht Monaten verschlimmerte und sein Schaffen behinderte. Nicht nur das: Todessehnsucht, Ahnungen vom Jenseits, Unaussprechliches, das letztlich nur durch die Musik vermittelt werden kann.
Bei den gerade zu Ende gegangenen Händel-Festspielen in Halle wurde diese letzte vollendete Komposition des Meisters in einer ergreifenden Aufführung in der Ullrichs-Kirche präsentiert. Hochkarätige Sänger mit dem Händel-Festspielorchester Halle und dem Salzburger Bachchor zeigten eine ideale Umsetzung, wie man sie selten finden kann. Die Sopranistin Chen Reiss (Iphis) und der Tenor Paul Agnew (als Jephta, mit einer nicht zu überbietenden Interpretation der Arie “Waft her, angels, through the skies”) bleiben unvergesslich in ihrer Darbietung – Chen Reiss wieder mit himmlischer klangschöner Stimme, durchgeistigt, ganz in der Rolle und im Dienste der Kunst. Sie gehört zu den besten ihres Fachs, die wir heute haben. Ihr ebenbürtig hier Agnew, daneben der Countertenor Franco Fagioli als Hamor.
Am 7. Oktober 2011 gibt sie einen Liederabend in Bonn, am 20. Oktober in Hamburg, Laeisz-Halle. Im Dezember wird sie in der Rolle der Pamina und Sophie (Rosenkavalier) an der Wiener Staatsoper auftreten. Im Mai 2011 gabe sie in vier ausverkauften Abenden am Theater an der Wien die Gilda in Verdis “Rigoletto”, Regie: Luc Bondy. Demnächst erscheint ihre neue CD.

3 thoughts on “Chen Reiss als Iphis in Händels “Jephta” bei den Händel-Festspielen in Halle

  1. Lieber Kommentator, ich hätte Ihnen gewünscht, dass Sie “Jephta” hätten erleben können – dann wüssten Sie, das das hier kein “Werbetext” ist. Aber was nicht ist, kann ja noch werden …

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