ABBL-61-APCA

Des Abends Endblau. Davor geht wenig. Auch bei Festen nicht. Das Tarantella-Hüpfen am Sonntag auf dem Platz neben der Bibliothek ging erst bei Anbruch der Dunkelheit los. Was mir erst jetzt auffällt, es gab dort unten in der „toten“ Zeit davor keine Mauersegler, weil ich mich vorgestern hier oben wieder minutenlang teils aus dem Fenster gelehnt, teils vor die Tür gestellt habe, ihnen zuzuschauen in dieser „toten“ Zeit vorm Endblau. Und mitgehüpft und reichlich verschwitzt gewesen am Ende, so daß ich darauf verzichtete, im aufkommenden Wind zu Fuß wieder hinaufzugehen, denn der war plötzlich kühl, sondern mich im Auto von F. mitnehmen ließ. Das Grüßen häuft sich (auch heute wieder Eos). Es fehlte nie an einem Gespräch, an einvernehmenden Blicken (sogar mit Eos, obwohl’s mir lieber wäre, sie hieße meinetwegen Liese). Die Erträglichkeit der Welt, die in der ansonstigen Unerträglichkeit doch ein kleines Samenkörnchen hinterläßt. Gestern dann die Sandkörnchen im abendlichen „Sandsturm“ am Strand: tausend kleine Nadelstiche auf der Haut. Die zunächst unüberwindlich anmutende Kälte des Wassers, dann der Schrei. Auf der Erde liegen dann unter der tobenden Kuppel aus Brandung und Luft, neben mir S. Die Meerhaut habe ich noch immer nicht abgeduscht. Dafür angefangen mit dem „dicken“ Auftrag, dessen Bestätigung ich gestern nacht um halb eins las, als ich von Tuscania heimgekommen. Und die Unterlagen abgeschickt für die Telefondolmetsch-Geschichte. Nun wart’ ich auf den entsprechenden Vertrag. Ich kann mir allzuviel Passivität nicht immer leisten. Passend zum Endblau „The End of the World News“ angefangen (ital. Ausgabe): Ich brauchte etwas zum Verschlingen, eine Ruckzuck-Lektüre, was nicht geht mit den Flegeljahren und mit Zettels Traum. Und Gusto am Verschlingen gab zuerst Burroughs mit den letzten Worten von Dutch Schultz. D[omanda]. Chi ti ha sparato? R[isposta]. Non lo so. Und dann in der Fußnote bei Burgess (Übersetzerin seine ital. Frau Liana) die Erklärung lesen zu „Schlagobers“ und solche zu anderen Teutophonien, die manchmal an Schwachsinn grenzen. Je nun, der Abschnitt A-B der Bibliothek ist am bequemlichsten zugänglich… weiter rechts wird’s eng.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .