Durchhängendes Arbeitsjournal. Dienstag, der 20. Dezember 2011.

8.51 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Morgendliche Stimmungsschwere, da geht was um in mir, nein: hat sich auf mich draufgesetzt und sitzt da nun. Keine rechte, und auch keine unrechte, Arbeitslust. Ich erzähl mir dauernd Alibis, die meine Arbeitslaxheit abtestaten. Wegen des Jungenromans I gehen die Bilder des Autors hin und her: der Verlag möchte eines, das mir nicht gefällt, ich eines, das dem Verlag nicht gefällt. Ich kann Ihnen die zur Wahl stehenden nicht zeigen, weil diese Jungenbuchschiene insgesamt pseudonym bleiben soll. So prokle ich hier mit Picasa und Photoshop rum. Das neue Mischpult, überdies, steht nackt da und friert: ich brauche Adapter Cinch auf eine besondere Klinke und auch noch andere Verbindungen, die‘s nicht bei MediMax gab; muß in ein Fachgeschäft, am besten das Mischpult dabei unterm Arm. Dran anschließen will ich auch ein Keyboard, für das ich aber noch nicht weiß, wo ich‘s hier praktisch einbauen kann. Das wird wieder ein längerer Umbau, bis mein „Cockpit“ wirklich steht. Die Idee ist, daß ich versuchen will, für die Hörstücke je meine eigene Filmmusik zu schaffen; die muß kompositorisch nicht auf der Höhe sein, das wird sie auch gar nie sein können, sondern einzig dazu soll sie dienen, die Stücke – man könnte sagen: „akkordisch“ – auszukleiden; dienen ist hier das richtige Wort. Dazu auch Töne übers Cello. Wenn das gelänge, würde mich das von den strangulierenden Regelungen des Urheberrechtes freistellen, im Gegenteil könnte ich über die GEMA sogar noch etwas hinzuverdienen. Was ebenfalls nicht ohne Absurdität ist.
Jedenfalls, da ich sowieso grad nicht sehr inspiriert bin, sollte ich in genau diese Zeit den Mischpult-Umbau legen – und vielleicht auch, noch unaufgefordert, meine Steuererklärung anfertigen, die eigentlich längst überfällig ist. Für 2010. Ich wundere mich eh, daß da noch gar kein Drohbrief kam.
Eigentlich brauche ich Bastelzeit, auch und besonders klangliche. Ich weiß einfach nicht, woher ich sie nehmen soll. Der Jungenroman II ist dringlich. ARGO ist dringlich – daran setzte ich mich am liebsten sofort, darauf h a b ich Lust – endlich, endlich dieses Ding fertigzustellen! – – –
Für die FAZ kam ein neuer Auftrag, abermals Musik; die Rezension sei bitte zwischen den Jahren abzugeben; vielleicht krieg ich sie aber auch noch vor Weihnachten hin, dann hab ich das vom Tisch.

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