ABDG-109-APCA

No work and all play… so herum müßte es auch für Jack Torrance heißen, nicht umgekehrt. Bis in den Nachmittag mied ich wegen der ausnahmsweise ausgebliebenen Aufträge sogar den Schreibtisch, mochte nur in der Küche sitzen, hier lesen, da lesen. Wenige sonstige Verrichtungen. Es entstehe sogleich eine Atmosphäre, wie mir unser Kinovereinsvorsitzender F. gestern Abend sagte, nachdem er in der Küche eine kurze Zeit gesessen und nebenbei Bach lief (Cello), und der per Internet angefragt hatte, ob er vorbeikommen könne. Er habe gehört, ich hätte ein Zimmer frei. “Für wie lange?” “Ein ganzes Leben.” “Wie lange dauert das?” “Weiß ich nicht, bist du zu Hause, wenn ich nachher vorbeikomme?” “Ja, komm ruhig vorbei.” Allerdings war das mit dem freien Zimmer ein Mißverständnis. Er brauchte eins, um dort zu arbeiten, sein Kinomaterial unterzustellen. Aber das paßt nicht in die Ökonomie meiner Lebensweise. Es geht, wenn Besuch da ist, aber nicht auf die Dauer und so lange ich mir die ganze Wohnung leisten kann. Vorstellen ließe es sich, sofern auch der nicht vermietete Teil zur Verfügung stünde. Dann noch kurz über sein Vorhaben, übernächste Woche ‘Woodstock’ auf drei Abende verteilt unten am Rio Grande zu zeigen, was mir zu fragmentiert vorkam, zu häppchenweise. Ich hätte es lieber in einem Stück, wie damals, als ich ihn 1970 (ok, ich erzähl’s immer allen Leuten (wie war das mit der Schunkelei bei Degenhardt auf der Bühne in Wolfsburg: “Jahahaja, wenn der Senator erzählt…”)) in L. (ich trau’ mich gar nicht, London zu schreiben, ich zweifle schon wegen der Olympischen Spiele an seiner Existenz (vgl. >>> Richard Jefferies: After London or Wild England)) sowie daran, daß ich damals grad in das Alter gerutscht war, da man in der Öffentlichkeit rauchen durfte, in einem Kino in Highgate gesehen, in dem man rauchen durfte. Später andere Stimmen im Hof und ein Brunnengespräch mit spätabendlichen Wandlern. Irgendwann aber mußte ich heute nachmittag in den Tag kommen, Deutsch-Lektion wieder und (wichtig!) erster Zahltag. Immer auch das Heraussuchen eines Youtubes mit Populärem (heute Loriot: Bello, der sprechende Hund) ganz nach meiner Vorgehensweise damals, als ich hierzulande strandete: Fernseh’, Schlager und Fußball, wovon eben kollektives Gedächtnis doch sehr zehrt. Nicht daran in irgendeiner Form teilzuhaben (ob bejahend oder verneinend oder auch nur wiedererkennend), verhindert hilfreiche Orientierungen. Aber ich glaube, ich muß mich sputen jetzt, im Chiostro Boccarini geht es nach zweiwöchiger Unterbrechung mit den Filmvorführungen weiter. Heute geht es in den Libanon: >>> Et maintenant, on va où?

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